Ausflugstipps in der Oberpfalz

Nachwuchs bei den europäischen Wisenten

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NÜRNBERG. Im Tiergarten der Stadt Nürnberg gibt es wieder Nachwuchs bei den Wildrindern. Insgesamt kamen in diesem Jahr vier Europäische Wisente (Bison bonasus) im Tiergarten zur Welt. Vom 5. Juni bis zum 19. Juli 2016 haben alle vier Kühe im Alter von fünf bis 17 Jahren je ein gesundes Jungtier geboren und bisher erfolgreich aufgezogen.

 

Die ersten drei waren erfreulicherweise Kuhkälber, vom vierten konnte das Geschlecht noch nicht absolut sicher festgestellt werden. Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger gaben den Tieren die Namen Nedra (geb. 5. Juni), Nele (geb. 9. Juni) und Nituna (geb. 13. Juli). Das jüngste Tier (geb. 19. Juli) hat noch keinen

Namen.

 

Der Wisent ist der europäische Verwandte des Bisons und das größte Landsäugetier Europas. Im Gegensatz zum Auerochsen oder Ur, der Stammform unserer Hausrinder, hat der Wisent dank der Zoos bis heute überlebt. Im Urwaldgebiet von Białowieża (Polen und Weißrussland) wurde 1919 der letzte freilebende Wisent erlegt. Mit Gründung der „Internationalen Gesellschaft zur Erhaltung des Wisents“ im Zoo Berlin im Jahre 1923 wurden die 54 in Zoos verbliebenen Wisente erfasst. Diese auf nur zwölf Gründertiere zurückgehende Population wurde einer gezielten Erhaltungszucht zugeführt. Schon Anfang der 1950er Jahre

konnte aus Zoo- und Gehegenachzuchten die erste Gruppe im angestammten Gebiet im Białowieża -Nationalpark wieder angesiedelt werden.

 

Heute leben wieder über 5.500 Wisente in, gut 2.000 in Zoos und Großgehegen und über 3.500 in Naturreservaten in Polen, Litauen, Weißrussland, Russland, der Ukraine und der Slowakei. Damit sind die Wisente das erste Beispiel für eine erfolgreiche „Arche Zoo“ in Europa, sozusagen der Prototyp der Europäischen Erhaltungszuchtproramme (EEPs). Seit 1923 sind insgesamt über 13.000 Wisente geboren worden.

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