REGENSBURG. (obx) - Sie sind Zeugen der Vergangenheit, die die Jahrhunderte überdauert haben: Die Oberpfalz gilt als burgenreichste Gegend Deutschlands. Im Regensburger Land ist eine Zeitreise zurück ins Mittelalter besonders eindrucksvoll: Über 80 Burgen unterschiedlicher Größe und Bedeutung prägten einst das Landschaftsbild rund um Regensburg, haben Historiker recherchiert. Einige von ihnen sind heute als gut restaurierte Ruinen, die Burg Wolfsegg sogar vollständig erhalten. Rund um diese Zeitzeugen entstanden in den letzten Jahren fünf Erlebnis-Routen, die als Burgensteige zu Genusswanderungen auf den Spuren großer Geschichte einladen. Die fünf Burgensteige vernetzen auf mehr als 200 Kilometern 44 Burgen miteinander.
Die fünf Burgensteige führen durch das Tal der Schwarzen Laber (52 Kilometer), das Tal der Naab (36 Kilometer), das Tal des Regens (30 Kilometer) und rund um die geschichtsträchtigen Gemeinden Donaustauf (30 Kilometer) und Brennberg (50 Kilometer). Das Beste: Der Einstieg ist überall möglich. Die Wege sind in beide Richtungen mit einem Rittersymbol markiert, Infotafeln erzählen Wissenswertes zu den ausgewählten Burgen, Ruinen und Burgställen. Wer die Zeitreise nicht auf eigene Faust unternehmen will, den begleiten speziell ausgebildete Burgenführer auf einer Tour durch die Jahrhunderte.
Einige der Burgen haben alle Wirren der Zeit überdauert und bieten Mittelalter-Stimmung pur: Die Burg Wolfsegg am Rande des idyllischen Naabtals gilt als eine der am besten erhaltenen Wehranlagen der Oberpfalz. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und zeigt in einer Dauerausstellung, wie das Leben auf einer Oberpfälzer Burg einst aussah. Den Regensburger Bischöfen als Sommerresidenz diente einst das Schloss Wörth, das ebenfalls vollständig erhalten ist. Im Südflügel befinden sich das berühmte Rondellzimmer und die Schlosskapelle St. Martin.
In Sichtweite der berühmten Walhalla liegt die Burgruine Donaustauf. Sie erzählt eine fast 1.000-jährige Geschichte. Die ältesten noch vorhandenen Mauern der mittelalterlichen Schlossruine datieren auf das Jahr 1060. Die Anlage war so wichtig, dass Kaiser Karl IV. 1355 selbst nach Donaustauf kam, um sie für die böhmische Krone in Besitz zu nehmen.
Auf einem Felsen über dem Zentrum der idyllischen Marktgemeinde Laaber im Tal der Schwarzen Laber thront die Ruine der vor mehr als 800 Jahren erbauten gleichnamigen Burg. Sie lässt bis heute erahnen, wie reich und mächtig die einstigen Besitzer, die Herren von Laaber, einmal gewesen sein müssen. Imposant ist auch die Burgruine Brennberg, deren Geschichte sich bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Faszinierend vor allem die Aussicht vom Holzturm aus: Bei klarem Wetter sieht man im Süden bis zu den Alpen. Und für ihre traumhaften Ausblicke bis weit ins Vils- und Naabtal bekannt ist die Burgruine Kallmünz (13. Jh.), eine der beeindruckendsten Burganlagen im Landkreis Regensburg.
Entlang aller fünf Burgensteige laden zahlreiche gemütliche Landgasthöfe, Restaurants und Cafés zum Verweilen ein. Um noch tiefer in die Vergangenheit einzutauchen stehen Burgenführer bereit, die bei einer Entdeckungstour Spannendes über Geschichte, Sitten und Bräuche des Mittelalters vermitteln. Im Sommer sind die Burgen auch Kulisse für große Kultur - zum Beispiel beim "Wolfsegger Burgsommer", beim Sommerabend auf der Burgruine Donaustauf oder beim Burgfest in Brennberg.
Auf einer eigenen Internetseite bietet der Landkreis Regensburg umfassende Informationen, um eine Wanderung auf einem der Burgensteige optimal zu planen: mit Infos über eine bequeme Anreise mit Bus oder Bahn, detaillierte Streckenpläne und Wegbeschreibungen zum Herunterladen, eine interaktive Karte und eine Übersicht mit allen Möglichkeiten zum Rasten und Einkehren am Wegesrand. Für ein entspanntes Wandererlebnis hält der Landkreis Regensburg auch zwei kostenlose Burgensteigkarten bereit. Bestellbar sind sie unter www.landkreis-regensburg.de, Unterpunkt Freizeit und Tourismus - Prospekte.
Mehr Informationen: www.burgensteige.de