Besondere Freizeittipps aus Ostbayern

|   Freizeit

OSTBAYERN. Wohin des Wegs? Zu den Vögeln des Himmels, in die Tiefen einer Höhle, ins Moor oder auf einen Vulkan? Mitten in Bayern im Viereck zwischen Nürnberg, Weiden, Passau und Landshut liegen unzählige Freizeitmöglichkeiten.

Manche kennt man, andere überraschen einen. Mit den sommerlichen Tagen wird die Coronalage leichter, Zug um Zug können auch Freizeitattraktionen wieder öffnen. Doch es bleibt wichtig, sich vor Aufbruch zur Tour über das Ziel zu informieren.

 Hoch hinauf – Auf dem Waldturm zwischen den Vögeln des Himmels


52 Meter über der Erde. Hier fliegen die Vögel auf Augenhöhe. In den umliegenden Baumwipfeln piept und flattert es. Wer sich den 400 Meter langen Pfad spiralförmig nach oben geschraubt hat, steht auf der Plattform des Waldturms in Maibrunn bei Sankt Englmar. Der Blick schweift über den Bayerischen Wald und das Donautal. Bei gutem Wetter krönen die Alpen den südlichen Horizont und man kann mit dem Fernglas sogar die Zugspitze ausmachen. Die einen sind überwältigt vom Fernblick und verweilen mitten im Himmel, die anderen suchen ein Nervenkitzel in den vielen Klettermöglichkeiten im „Inneren" des Turms. Schwindelfreiheit ist gefragt, vor allem wenn man ganz lässig in den freihängenden Liegenetzen schweben möchte. Es gilt, das Handy fest zu halten, wer ein Selfie machen will. Einfach nach unten gehen? Es geht flotter in den beiden Röhrenrutschen. Schon ist man wieder auf Menschenhöhe angekommen. Das Abenteuer geht weiter, auf dem Pfad der Optischen Phänomene, im Haus am Kopf, auf dem Naturerlebnispfad oder bei den Alpakas, Lamas, Schwarznasenschafen und den Kängurus des Waldwipfelwegs.
www.waldwipfelweg.de

Eine spannende Zeitreise in die Welt der Neandertaler und Kelten

Es ist dunkel, Stimmen und Schritte hallen, die Luft ist kühl und riecht modrig. Doch Gänsehaut verursacht hier nicht nur die Kälte. Beim Betreten der dunklen Klausenhöhlen im Archäologiepark Altmühltal taucht man ein in eine Welt vor über 10 000 Jahren und schickt seine Fantasie auf eine aufregende Reise in die Vergangenheit. Wie mag das Leben in der Steinzeit hier wohl gewesen sein? In einer Zeit, als die Höhlen Jägern und Sammlern als Schutz und Wohnraum dienten und Mammut und Nashorn die Gegend besiedelten. Mit eingezogenem Kopf und einer Taschenlampe ausgestattet begibt man sich auf Entdeckertour und erkundet die kleineren und größeren Höhlenräume und Felsnischen. Beim Bezwingen eines über 50 Meter langen Spalts tief ins Innere des Gesteins, in den sich sonst nur Fledermäuse verirren, schlägt das Abenteurerherz höher. Aber die Reise auf den Spuren unserer Vorfahren hat gerade erst begonnen. Steinzeitliche Feuerstellen, Pfostenhäuser aus der Eisenzeit oder ein keltisches Stadttor. An den insgesamt 18 Stationen zwischen Kelheim und Dietfurt an der Altmühl entdeckt man verschiedenste vorgeschichtliche Orte und eindrucksvolle Nachbauten archäologischer Funde. Den spannenden Geschichten an den Hörpunkten lauschend kommt man der Welt von den Neandertalern bis zu den Kelten noch ein Stück näher.
www.naturpark-altmuehltal.de

Mit Vierbeinern auf Wanderschaft

Lange Ohren, große Kulleraugen und eine zottelige Mähne, ein Blick und man hat sie in sein Herz geschlossen. Auf alle Tierliebhaber und Naturbegeisterte wartet in Wolfertshofen im Landkreis Neumarkt ein Erlebnis der besonderen Art. Benjamin, Vroni, Luigi, Mario, Sina und Fred, so heißen die vierbeinigen Wanderführer, mit denen man bei begleiteten Esel-Touren durch die unberührten Fluss- und Felsenlandschaften des Naturparks Altmühltal spaziert. Schon nach kurzer Zeit schenken einem die liebevollen Grautiere ihr Vertrauen. Ein erstes Beschnuppern und los geht es. Vroni und Co. folgen ihren zweibeinigen Wanderfreunden auf Schritt und Tritt durch die urwüchsigen Flusstäler und vorbei an Wacholderheiden und Kalkfelsen des Bayerischen Jura. Eines haben die unterschiedlich langen Touren gemeinsam: Gemütlichkeit. Die geselligen Tiere gehen es gerne ruhig an und übertragen ihre ausgeglichene Art auf uns Zweibeiner.
www.pack-esel.com

Wanderung auf den Vulkan, der nie erwachte

Vulkane sind beängstigend und faszinierend zugleich. Was die wenigsten wissen, auch in der Oberpfalz gab es einst zahlreiche Feuerspucker. Jahrtausendelang fielen hier Lava und Asche vom Himmel, glühte und zischte es. Ein stummer Zeitzeuge dieses tertiären Vulkanismus ist der Rauhe Kulm. Mit seinem besonderen Aussehen und einer Höhe von 682 Metern ragt der Vulkan bei Neustadt am Kulm markant aus der Landschaft. Woher man auch kommt, der Vesuv der Oberpfalz – so nennen ihn einheimische Geologiefans voller Stolz- ist schon aus weiter Ferne zu sehen. Auf verschiedenen Wanderwegen geht es nach oben. Es dauert nicht lange und man erreicht ein beeindruckendes graues Steinmeer, das sich um den gesamten Berg erstreckt. Dieser imposante Basaltkegel ist Magma, das vor 21 Millionen Jahren im unterirdischen Vulkankrater erstarrte, noch bevor es die Erdoberfläche erreichen konnte. Informationstafeln an den Wegen geben spannende Einblicke in die Entstehung und Geschichte des wertvollen Geotops. Am Gipfel wartet ein weiteres Highlight, ein 25 Meter hoher Aussichtsturm.
www.neustadt-am-kulm.de

Mit allen Sinnen durch das Naturwunder im Oberpfälzer Wald

Urwaldartig wachsende Pflanzen, aus sumpfigem Wasser ragendes Totholz und eine geheimnisvolle Stille, die über allem schwebt: Moore warten mit einer bizarren Schönheit auf, deren faszinierender Wirkung man sich nur schwer entzieht. Wie Inseln aus einer anderen Zeit liegen die urwüchsigen Feuchtgebiete in der Kulturlandschaft der Oberpfalz. Das Moorgebiet Prackendorfer und Kulzer Moos im Naturpark Oberpfälzer Wald ist eine davon. Ein knapp drei Kilometer langer Lehrpfad durch das Naturschutzgebiet gibt Einblick in die verschiedenen Biotope und Besonderheiten des Moores und erklärt, wie der darin entstehende Torf früher genutzt wurde. Der Rundweg auf Holzbohlen durch die größte Moorlandschaft des Naturparks ist ein Erlebnis mit allen Sinnen. Wer noch mehr über das spannende Ökosystem und seine Bewohner erfahren möchte, nimmt an einer naturkundlichen Wanderung teil.
www.oberpfaelzerwald.de

Bergpanorama Bayerischer Wald – Weitblicken am Skywalk beim Ecker Sattel

Der Blick reicht weit: vom Geißkopf bei Bischofsmais über den Vogelsang bis zum Predigtstuhl in St. Englmar. Wer am Skywalk bei Arnbruck steht, erlebt eine herrliche Aussicht auf das Zellertal und das malerische Bergpanorama des Bayerischen Waldes. 30 Meter über den Baumkronen reicht der Fernblick an sonnigen Tagen sogar bis in die Alpen. Frühaufsteher aufgepasst! Wenn der Nebel früh am Morgen dicht über dem Tal hängt, wartet eine besonders eindrucksvolle Kulisse. Wer etwas Besonderes erleben will, nimmt den Skywalk als Startpunkt für die wunderschöne Acht-Tausender-Tour. Die lohnenswerte Tageswanderung über acht traumhafte Gipfel des bayerischen Mittelgebirges verspricht neben brennenden Wadln vor allem eins: atemberaubende Ausblicke.
www.bayerischer-wald.de

Malen, Zeichnen und Meißeln – Kunstkurse in der Perle des Naabtals

Beschauliche, alte Häuser, verwinkelte Gassen und romantische Brücken. Umgeben von steil abfallenden Kalkfelsen, dem satten Grün der Laubwälder und einem gemächlich vorbeiziehenden Fluss. Die „Perle des Naabtals", so nannte der Maler Charles Johann Palmié das pittoreske Kallmünz, dessen besondere Kulisse schon vielen bekannten Künstlern als Quelle der Inspiration diente. Sogar Kandinsky verbrachte seine Zeit an diesem malerischen Ort im Bayerischen Jura, der sich seinen ganz besonderen Flair bewahrt hat. Kallmünz fasziniert noch heute und ist ein Magnet für viele Kunstschaffende. In den vielen Werkstätten der ortsansässigen Maler, Bildhauer und Zeichner wartet eine Freizeitgestaltung der besonderen Art. Ganz gleich, ob Anfänger oder Hobbykünstler – für alle, die Freude am Gestalten haben, gibt es hier passende Kunstkurse. Noch mehr fantasiegeladene Luft schnuppert man in einer der vielen Galerien und Ausstellungen. Bei einer Kunstführung durch den geschichtsträchtigen Ort begibt man sich auf die Spuren der künstlerischen Vergangenheit.
www.kallmuenz.de

Ohren spitzen! Vogelstimmenraten am Neubäuer See

Jede der über 200 Vogelarten, die hier anzutreffen ist, hat ihre eigene, unverkennbare Stimme. Wenn im Frühjahr die Paarungszeit beginnt, ist hier ganz schön was los. Dann heißt es: Ohren spitzen! Getreu dem Motto „der schönste Gesang gewinnt", zwitschern die Männchen auf ihrer Brautschau eindrucksvoll um die Wette. Im Naturschutzgebiet Neubäuer See bei Roding hat die Natur das Ihre getan und ein wahres Vogelparadies geschaffen. Das zusammenhängende Gebiet aus Wasserflächen, Verlandungszonen, Mooren und Moorkiefernwäldern ist das Zuhause zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten und bietet ideale Bedingungen für seltene Vogelbeobachtungen. Auf einem vier Kilometer langen Rundweg um den Weiher erkundet man das einzigartige Ökosystem und lässt sich vom Orchester der Natur verzaubern. Zwei Aussichtsplattformen entlang der Strecke bieten einen herrlichen Blick über das ruhige Gewässer und die idyllische Wald- und Hügellandschaft des Oberen Bayerischen Waldes.
www.bayerischer-wald.org

Aufblicken zu den Wolkenkratzern des Mittelalters

Beim Schlendern durch die engen Gassen der Regensburger Altstadt fallen sie einem nicht sofort ins Auge. Doch wer den Blick an den Häuserfassaden empor wandern lässt, bemerkt, dass neben den Domspitzen noch viele weitere unverwechselbare Türme aus dem Häusermeer hervorragen. Sie alle entstammen einer Zeit zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert, als Regensburg reiches Handelszentrum war. In Anlehnung an den Turmbau-Wettkampf vieler norditalienischer Städte errichtete die wohlhabende Oberschicht Geschlechtertürme, um damit ihren Status zu präsentieren. Die 20 Türme, von denen man buchstäblich herabsah, prägen damals wie heute das Bild des Stadtkerns und eignen sich für eine Sightseeingtour der anderen Art. Tiefere Einsicht in die Geschichte und einen Blick hinter die Fassaden erhält man bei einer historischen Stadtführung. Wer die Skyline des Mittelalters von oben betrachten möchte, besteigt den Turm der Dreieinigkeitskirche oder besucht die Aussichtsstelle an den Winzerer Höhen.
www.tourismus.regensburg.de

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Foto: (c) Waldwipfelweg Sankt Englmar