Berufsunfähigkeitsversicherung: Vorsorgen für den Fall der Fälle

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OBERPFALZ. Sie gilt Experten zufolge als eine der wichtigsten Policen überhaupt. Umso erstaunlicher, dass viele Verbraucher die Relevanz der Berufsunfähigkeitsversicherung unterschätzen. Versicherungsexperten und Verbraucherschützer sind sich in dem Punkt einig: Berufsunfähigkeit (BU) kann jeden treffen und die Existenz massiv bedrohen. Denn die Erwerbsminderungsrente deckt nur einen verhältnismäßig kleinen Teil des dann wegfallenden Einkommens ab.

Dennoch stellt die BU ein immer noch von der Mehrheit der Menschen unterschätztes Risiko dar. Nur etwa 17 Millionen der 43 Millionen Berufstätigen in Deutschland sind gegen ihr Eintreten versichert. Dabei können Arbeitnehmer mit einer guten BU-Versicherung für den Fall der Fälle bestens vorsorgen.

Psychische Erkrankungen führen am häufigsten zur BU
Jeder vierte deutsche Arbeitnehmer wird berufsunfähig. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GVU) berichtet, geschieht dies im Durchschnitt im Alter von 47 Jahren. Die Ursachen für eine BU sind ganz unterschiedlich: Die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit liegen in psychischen Erkrankungen begründet. Dabei gibt es einen Unterschied zwischen den Geschlechtern: Mit 30 Prozent führen psychische Probleme bei den Frauen weit häufiger zur Berufsunfähigkeit als bei Männern mit 22 Prozent. Genauso häufig werden Männer darüber hinaus aufgrund von Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates berufsunfähig. Unfälle sind wiederum bei Männern eine dreimal häufigere Ursache als bei Frauen.

Wer jung vorsorgt, profitiert im Ernstfall besonders
Manch ein junger Mensch wird sich fragen, warum er gerade in seinen jungen Jahren das Geld, das er womöglich so dringend zum Bestreiten des Lebens benötigt, für den ungewissen Fall der Fälle in der Zukunft zur Seite legen soll. Die Antwort ist: Wer beim Abschluss einer BU-Versicherung jung und gesund ist, profitiert von besonders günstigen Prämien. Das liegt auf der Hand. Die Krankheitshistorie junger Menschen ist in der Regel viel überschaubarer als die älterer Menschen; das Risiko einer Berufsunfähigkeit ist noch niedrig. Natürlich scheint aber gerade jungen Menschen, die vielleicht noch nicht einmal ins Berufsleben eingestiegen sind, die Problematik in viel zu weiter Ferne zu liegen. Da es jedoch im Ernstfall die entsprechende gesetzliche Rente erst gibt, wenn mindestens fünf Jahre in die Rentenkasse eingezahlt worden ist, könnte es gerade für Azubis und Studenten besonders sinnvoll sein, privat vorzusorgen und eine BU-Versicherung abzuschließen, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Mit einer Nachversicherungsgarantie können junge Leute ihren Versicherungsschutz mit steigendem Einkommen ohne erneute Gesundheitsprüfung anpassen.

Wovon hängt die Höhe der Beiträge einer BU-Versicherung ab?
Neben dem Alter berücksichtigen Versicherer die folgenden Faktoren, die laut einem Ratgeberartikel von CosmosDirekt über die Kosten der BU entscheiden:

    Der Gesundheitszustand: Vor dem Vertragsabschluss wird ein umfassender Gesundheitscheck durchgeführt. Um unangenehme Überraschungen auszuschließen, sollten Antragssteller alle Fragen zur Gesundheit umfassend und ehrlich beantworten.

    Ausgeübter Beruf: Je risikoreicher der Beruf ist, umso teurer ist die Versicherung. Die meisten Versicherer orientieren sich dabei an 'Berufskatalogen'. Dennoch lohnt sich gerade bei diesem Punkt der Vergleich, da die Versicherungen die Berufe durchaus als unterschiedlich riskant einstufen können.

    Rentenhöhe: Experten empfehlen, die Prämie so anzupassen, dass die Rente im Ernstfall 75 Prozent des Nettoeinkommens beträgt, damit sich der Lebensstandard wahren lässt.

    Versicherungszeitraum: Damit sich keine Versorgungslücke auftut, sollte die Versicherung bis zum gesetzlichen Renteneintritt bestehen.

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