Der Traum vom Eigenheim: Ist eine eigene Immobilie immer eine gute Idee?

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Immer mehr Menschen träumen heutzutage wieder vom eigenen Häuschen im Grünen. Dank niedriger Zinsen und steigender Mietpreise wagen zunehmend auch junge Paare den Sprung vom Mieter zum Immobilienbesitzer. Doch wer zu früh zu viel wagt, steht am Ende des Abenteuers Hausbau im schlimmsten Fall nicht nur vor dem finanziellen Ruin.

Realistische Kostenkalkulation besonders wichtig

Wird gründlich überlegt und realistisch kalkuliert, spricht nichts dagegen, den Traum vom eigenen Haus zu verwirklichen. Eine Immobile ist nach wie vor grundsätzlich eine sinnvolle Investition und Absicherung für das Alter. Wichtig ist es aber, die Kosten nicht zu unterschätzen. Derzeit sind Kredite zwar sehr günstig, dafür sind die Handwerkerkosten aufgrund der guten Auftragslage enorm angestiegen. Zu den Kosten für das Grundstück und das Bauen kommen außerdem noch die Baunebenkosten hinzu, zu denen beispielsweise die Maklercourtage, Notarkosten und die Grunderwerbssteuer gehören. Die Nebenkosten haben es in sich und machen im Schnitt rund 15 Prozent der Gesamtkosten aus. Sie fallen auch beim Kauf eines bereits fertigen Hauses an. Immerhin geht der Kauf aber wesentlich schneller, da die langwierige Bauphase entfällt. Wer anstelle eines Massivhauses auf eine der immer beliebter werdenden Fertigkonstruktionen setzt, kann zudem noch jede Menge Geld sparen. Wer vom Eigenheim träumt, sollte sich in erster Linie fragen, wie viel Eigenkapital für den Hauskauf zur Verfügung steht. Um nicht in die Schuldenfalle zu tappen, ist es wichtig, alle anfallenden Kosten realistisch zu kalkulieren. Als Faustregel gilt: Mindestens 20 Prozent des Gesamtpreises sollten aus eigener Tasche bezahlt werden. Je mehr Geld man selbst in die Immobilie steckt, desto niedriger werden die Raten und desto kürzer die Laufzeiten. Darüber hinaus sollte die Darlehensrate niemals mehr als 40 Prozent des Nettoeinkommens betragen. Hausbauer können Zuschüsse für den Bau bekommen, die bei der KfW-Bank und beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden. Auch haben Bauherren die Möglichkeit, Baukindergeld zu erhalten. Pro Kind beträgt dieses 12.000 Euro und wird über einen Zeitraum von zehn Jahren ausgezahlt.

Risiken kennen und abwägen

Ob der Bau oder Kauf eines Hauses tatsächlich infrage kommt, sollte sorgfältig abgewogen werden. Zu schnell lassen sich manche Menschen den Floh ins Ohr setzen, sie müssten aufgrund niedriger Zinsen so schnell wie möglich Grundbesitz erwerben und könnten statt der Miete einfach eine Finanzierungsrate zurückzahlen. Dabei unterschätzen sie aber nicht selten die sehr hohen Wohnnebenkosten einer eigenen Immobilie sowie unvorhergesehene Kosten, die neben den monatlichen Raten noch hinzukommen. So passiert es immer wieder, dass Bauherren den finanziellen Verpflichtungen nach einiger Zeit nicht mehr nachkommen können und der Traum vom eigenen Haus zum belastenden Albtraum wird. Wer sein Haus selber bauen will oder bauen lässt, sollte je nach Art, Größe und Ausstattung mit mindestens einem halben bis mehreren Jahren Bauzeit rechnen, bis die Immobilie beziehbar ist. Selten geht in der Bauphase alles nach Plan; und da die wenigsten Menschen mit derart großen Projekten Erfahrung haben, ist es nach wie vor einer der häufigsten Fehler beim Hausbau, Verzögerungen nicht von Anfang an einzukalkulieren. Werden solche Dinge nicht rechtzeitig bedacht, kann das Vorhaben auch in einem persönlichen Fiasko enden: Der Erwerb einer Immobilie stellt viele Beziehungen auf die Probe und endet häufiger als man denkt vor dem Scheidungsrichter. Schließlich fordert die Entscheidung für ein Eigenheim nicht nur einen finanziellen Tribut, sondern kostet auch einiges an Nerven. Vor allem junge Paare sollten sich deshalb nicht leichtfertig und voreilig in den Kauf oder Bau eines Hauses stürzen.

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