Herausragender zweiter Platz für „Regensburger Modell“

|   Regensburg

REGENSBURG. Der Springer Medizin Verlag hat in Dresden erstmals einen Innovationspreis für interprofessionelle Projekte im Gesundheitswesen verliehen. Für das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) waren Professor Dr. Martina Müller-Schilling, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, sowie Diplom Pflegewirtin und Pflegedienstleiterin Anna Mahnke nominiert. Mit ihrem „Regensburger Modell – wir arbeiten, forschen, lehren und managen gemeinsam“ belegten sie schlussendlich einen ausgezeichneten zweiten Platz.

„Platz zwei! Wir haben uns schon sehr über unsere Nominierung gefreut, aber der Platz auf dem Sieger-Treppchen toppt das natürlich und beweist uns, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden, interprofessionelles Arbeiten noch mehr in den normalen Klinikalltag zu integrieren“, zeigten sich Professor Müller-Schilling und Diplom Pflegewirtin Mahnke am Rande der Preisverleihung zufrieden. Ausgezeichnet wurden sie für „Das Regensburger Modell – wir arbeiten, forschen, lehren und managen gemeinsam“, einem Projekt der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Regensburg.


Schwerpunkt des Projektes ist es, ein umfassend positives Arbeitsumfeld für die Beschäftigten zu generieren. „Für uns ist es enorm wichtig, dass sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen, sich in einem angenehmen, fachlich spannenden und motivierenden Arbeitsumfeld bewegen. Aus diesem Grund freut es mich umso mehr, dass wir diese Auszeichnung erhalten haben, weil es ein Beweis ist, dass wir vieles richtigmachen“, erklärt Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor am UKR. Ein ausgewogenes Betriebsklima, wie es am UKR vorherrscht, spiegelt sich natürlich auch im Umgang mit den Patienten wider. „Unsere Patienten haben das Recht und den Anspruch an uns, wie im Übrigen auch wir selbst diesen Anspruch an uns haben, auf höchstem Niveau medizinisch versorgt zu werden“, so Professor Kölbl weiter.

Was ist das „Regensburger Modell“?

Die Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I am UKR hat ein interprofessionelles Konzept etabliert, das die traditionellen Säulen der universitären Medizin - Forschung, Lehre und Klinik - mit Management und Personalentwicklung kombiniert. Die Besonderheit des „Regensburger Modells“ ist der interprofessionelle Teamansatz in all diesen Bereichen unter dem Motto: „Wir arbeiten, forschen, lehren und managen gemeinsam.“ Beispiele aus dem gelebten Alltag sind hier gemeinsame Tafelbesprechungen und Visiten unter Einbeziehung aller Hierarchieebenen und aller an der Patientenversorgung beteiligten Berufsgruppen. Eine Besonderheit stellen hier zum Beispiel die Arzneimittelvisiten dar. Diese werden zusammen mit der Apotheke durchgeführt. Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige, sowie bedarfs- und ressourcenorientierte Patientenversorgung zu gewährleisten. Für die Pflege wird seitens der Klinikdirektorin ein eigenes Forschungsbudget bereitgestellt. Die Forschungsprojekte werden von beiden Berufsgruppen gleichermaßen betreut und durchgeführt, die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten werden immer im interprofessionellen Team geplant und durchgeführt. Beispielhaft ist hier das Skills Lab, in welchem Notfallsituationen im interdisziplinären Team geübt werden. Außerdem ist gerade ein neues Curriculum für Medizinstudierende unter Einbeziehung der Pflege entstanden. Auch das Management ist interprofessionell – hier erfolgen gemeinsame Strategietagungen und Budgetgespräche. Interprofessionalität muss von der Führungsebene aus gelebt werden und ist Chefsache. Denn nur gemeinsam funktioniert ein Klinikapparat wie das UKR reibungslos. Kommunikation auf Augenhöhe schafft ein Wir-Gefühl und die Motivation jedes einzelnen Mitarbeiters steigt. Klar, denn hinter den hochmodernen, technischen Geräten steht immer ein Mitarbeiter, der mit seiner Leistung erheblich dazu beiträgt, dem Auftrag als medizinischem Vollversorger für ganz Ostbayern gerecht zu werden.

Der Innovationspreis für interprofessionelle Projekte im Gesundheitswesen wurde durch den Springer Medizin Verlag dieses Jahr erstmals ausgeschrieben. Ziel der Auszeichnung ist es die Zusammenarbeit in allen Bereichen des Gesundheitswesens zu fördern und innovative zukunftsweisende Ansätze auszuzeichnen. Die drei Erstplatzierten erhielten als Preis ein Medienpaket des Springer Medizin Verlags im Wert von 45.000 Euro. Platz eins ging an FamilieNETZ – ein interprofessionelles, multidisziplinäres Unterstützungsangebot zur Stärkung der Familien zu früh und krank neugeborener Kinder des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. Rang drei erreicht das Heidelberger Meilensteinkonzept KOMmunikation (HeiMeKOM): Gemeinsame Patientengespräche durch Ärzte und PflegekräfteGemeinsame Patientengespräche durch Ärzte und Pflegekräfte der Thoraxklinik angeschlossen an die Uniklinik Heidelberg. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir aus 63 zukunftsweisenden Projekten aus dem gesamten Bundesgebiet den zweiten Platz erreicht haben. Das ist für uns eine große Ehre und zugleich ein Ansporn,“ freuen sich Pflegewirtin Mahnke und Klinikdirektorin Professor Müller-Schilling.

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v.li.: Falk H. Miekley von Springer Medizin, Professor Dr. Martina Müller-Schilling, Anna Mahnke und Barbara Klepsch, Sächsische Ministerin für Soziales und Verbraucherschutz (Foto: © Jürgen Lösel/Springer Medizin Verlag GmbH)