Homöopathie - Heilung ohne Wirkung?

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Im deutschsprachigen Raum beträgt der Umsatz, welcher durch homöopathische Arzneien erzielt wird, etwa 500 Millionen Euro jährlich. In Anbetracht der Tatsache, dass oft Anhänger dieser angeblich alternativen Heilungsform der Pharmaindustrie reine Geldmacherei vorwerfen, eine Zahl, die nachdenklich machen sollte. Besonders brisant; die Homöopathie hat nachweislich keine Wirkung! Wie auch Doppelblindstudie gezeigt haben, macht es keinen Unterschied, ob man homöopathische Arzneien in Form von Globuli, Tropfen, Tabletten oder ganz einfach ein TicTac einnimmt; die Wirkung ist dieselbe.

Dennoch gibt es homöopathische Arzneien so gut für, oder gegen, alles und das Geschäft boomt. Egal ob als Tropfen gegen Depressionen, Tabletten zum Abnehmen oder als Erektionsmittel gegen Potenzprobleme; Homöopathie kann alles! Aber warum hält sich die Homöopathie überhaupt auf dem Markt und worauf beruft sich die Wirkung? Das wollen wir uns im Folgenden ansehen.

Entwicklung der Homöopathie

Die Lehre der Homöopathie geht auf einen Arzt namens Samuel Hahnemann (1755-1843) zurück. Er lebte in einer Zeit, in welcher die Medizin noch in ihren Kinderschuhen steckte und alles andere als der Heilsbringer von heute war. Oftmals war der Besuch bei einem Arzt ebenso gefährlich wie die Krankheit selbst, an welcher man litt. Immerhin wurden Techniken wie der Aderlass als anerkannte Heilmethode für fast alles eingesetzt, Wissen über Bakterien sowie Viren fehlte und jede noch so kleine Verletzung war aufgrund von Infektionen ein potenzielles Todesurteil.


Die Homöopathie war aber anders; sie fügte keinen Schaden zu, barg also kein zusätzliches Risiko durch die Behandlung. Der große Verdienst zu jener Zeit war nicht, dass die Homöopathie tatsächlich heilte, sondern, dass sie nicht schadete. Im Rahmen der „Behandlung“ besserten sich einfach die Gesundheitszustände oft von alleine, was aber dann der Homöopathie zugeschrieben wurde und sie sich so eine wachsenden Anhängerschaft erfreute. Heute weiß man natürlich, dass Homöopathie keine Wirkung über einen Placebo-Effekt hinaus hat; zur Zeit Hahnemanns war dies aber anders.

Grundlagen der Homöopathie

Der Homöopathie zu Grunde liegen zwei wesentliche Prinzipien, nämlich das Ähnlichkeitsprinzip und das Verdünnungsprinzip.

Das Ähnlichkeitsprinzip besagt, dass Krankheiten mit Stoffen behandelt werden können, welche genau jene Krankheiten oder Beschwerden auslösen. Man bekämpft sozusagen gleiches mit gleichem bzw. ähnliches mit ähnlichem.

Das alleine reicht nicht, denn, wie durchaus nachvollziehbar, wäre es abträglich Bauschmerzen mit unreifen Früchten bekämpfen zu wollen, da diese ja bekanntlich Bauschmerzen auslösen können. Damit also die Substanzen nicht zusätzlich schaden, kommt das Verdünnungsprinzip ins Spiel. Dabei wird der symptomauslösende Ausgangsstoff so stark verdünnt, dass er eben keine negativen Auswirkungen mehr hat. Erst durch die Verdünnung sollen homöopathische Arzneien überhaupt ihre Wirkung erhalten.

Ausgangsstoffe können angefangen von wohl bekanntem, wie Basilikum bis hin zu exotischen Hölzern wie Muira Puama, oder sogar Abstraktes, wie Morgentau, sein; wogegen das auch immer gut sein soll!
Zur Verdünnung sei gesagt, dass sich diese teilweise in Sphären bewegt, in denen nicht einmal mehr ein Molekül des Ausgangsstoffes nachweisbar ist. Man kann dies vergleichen mit einer Aspirin-Tablette, die im Ozean ausgelöst wird. Da fragt man sich, woher genau noch eine Wirkung kommen soll! Die Antwort laut Lehre der Homöopathie: von der allen Substanzen innewohnenden „Geisterkraft“! Zu dumm, dass diese bis heute nicht messbar ist!

Natürlich, pflanzlich und homöopathisch

Der größte Trick der Homöopathie ist, dass sie zumeist als pflanzliche und natürliche Alternative angesehen wird. Im Gegensatz zur Homöopathie, haben aber richtige pflanzliche oder natürliche Alternativen zu Medikamenten tatsächlich eine messbare Wirkung. Natürliche Produkte wie das Nahrungsergänzungsmittel Sensamax enthalten Inhaltsstoffe wie pflanzliche Extrakte, beispielsweise Ginseng, in einer Dosis, die tatsächlich eine messbare Wirkung erzielen kann. In der homöopathischen Arznei Deseo ist beispielsweise ebenso ein Extrakt der Damiana-Pflanze enthalten, allerdings in der Verdünnung D4. Das bedeutet, dass dieses 1 zu 10.000 verdünnt wurde, was laut Wissenschaft der Wirkung eher abträglich ist, laut Lehre der Homöopathie aber das entscheidende Kriterium für diese darstellen soll.

In einigen Ländern, wie z.B. den USA, Australien oder Großbritannien, müssen homöopathische Produkte einen Hinweis auf ihre Wirkungslosigkeit auf der Verpackung tragen und dürfen anders nicht mehr in Umlauf gebracht werden. Bis es auch bei uns soweit ist, wird es wahrscheinlich noch viel Zeit benötigen.

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Foto: © Hanna Kankaanpää auf Pixabay.com