REGENSBURG. Seit den Anfängen der Leukämiehilfe Ostbayern im Jahre 1999 ist Christa Burggraf nicht mehr aus dem Verein wegzudenken: als zweite Vorsitzende der Leukämiehilfe, Gründerin der Selbsthilfegruppe „Leukämie und Lymphome“ sowie als Gesprächspartnerin für die Nöte und Sorgen der Leukämie-Patienten am Universitätsklinikum Regensburg (UKR). Kurzum, Christa Burggraf ist seit 20 Jahren die gute Seele der Leukämiehilfe. Grund genug, ihre Leistung zu würdigen.
Die Diagnose sitzt, sie ist ein Schlag ins Gesicht. Leukämie, weißer Blutkrebs. Oft versinken die Betroffenen in einer Mischung aus Hoffnungslosigkeit, Resignation und Todesangst. Dabei bedeutet eine Leukämie-Diagnose nicht automatisch das Ende. Das weiß keine so genau wie Christa Burggraf. Selbst Leukämie-Patientin, selbst stammzelltransplantiert und für die Leukämiehilfe Ostbayern e.V. unermüdlich im Einsatz. „Für unseren Verein ist sie ein wahrer Segen. Sie sammelt Spenden, organisiert Veranstaltungen und hat auch den jährlichen Patiententag ins Leben gerufen. Ich kann und will mir ihr Engagement nicht wegdenken“, so Professor Dr. Reinhard Andreesen, Vorsitzender der Leukämiehilfe Ostbayern und ehemaliger Leiter der Abteilung für Hämatologie und Internistische Onkologie am UKR.
Die 72-jährige Christa Burggraf weiß eben aus eigener Erfahrung, was Leukämie-Patienten brauchen, welche Unterstützung und welche Ansprache ihnen helfen. Aus diesem Wissen heraus und weil es eine solche Unterstützung zur Zeit ihrer Erkrankung noch nicht gab, gründete sie vor knapp 20 Jahren zusammen mit Professor Andreesen und Erich Schuhbauer den Förderverein Leukämiehilfe Ostbayern e.V. Ziel war und ist es, den Erkrankten eine Anlaufstelle und Beistand zu sein, sie da zu unterstützen, wo die medizinische Versorgung und die Finanzierung der Krankenkassen enden.
Neben ihren repräsentativen und organisatorischen Aufgaben liegen Christa Burggraf die Patientenbesuche auf der onkologischen Station besonders am Herzen. „Bei ihren Stippvisiten findet sie immer die richtigen Worte, hört zu und versucht, unseren Patienten die Angst zu nehmen. Sie ist fast eine Art Seelsorgerin für die Betroffenen, ein ganz besonderer Mensch“, sagt Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des UKR, über ihr Engagement.
Gespräche, Ausflüge und neueste medizinische Möglichkeiten
Weil Christa Burggraf eben schon immer eine Powerfrau und Macherin ist, ist ihr die Leukämiehilfe Ostbayern nicht genug, und sie gründete fast zeitgleich zum Verein mit ihren Mitstreitern die Selbsthilfegruppe „Leukämie und Lymphome Regensburg – Oberpfalz“, deren Vorsitzende sie bis heute ist. „Die Gründung war für die Betroffenen ein wichtiger Schritt. Seitdem haben sie einen zentralen Ansprechpartner vor Ort, der ihre Sorgen und Nöte genauestens kennt“, so Professor Andreesen. Die Selbsthilfegruppe bietet Angehörigen und Blutkrebskranken gleichermaßen einen Raum, in dem sie sich untereinander austauschen können. Dabei ist es Christa Burggraf wichtig, dass sich niemand öffnen muss, wenn er nicht möchte, und auch jederzeit die Gruppe wieder verlassen kann. Zudem hat sie einen hervorragenden Draht zu Professor Dr. Wolfgang Herr, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III am UKR, und zu Professor Dr. Ernst Holler, Leitender Oberarzt in der Inneren Medizin III und Leiter des Stammzelltransplantationsprogrammes, die beide auch regelmäßig zu den Treffen der Selbsthilfegruppe kommen und über neue Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten informieren. Besonders am Herzen liegen Christa Burggraf die Ausflüge und kleinen Feiern, welche sie mit viel Liebe organisiert. All das sind wichtige Bausteine für die Betroffenen, um den Alltag besser zu bewältigen und die Lebensqualität deutlich zu steigern. Und wenn am 6. Oktober 2019 der 21. Leukämielauf stattfindet, dann weiß Professor Andreesen, dass er sich voll und ganz auf Christa Burggraf verlassen kann. Sie wird auch in diesem Jahr wieder für reichlich Kaffee und Kuchen sorgen und sich tatkräftig in die Organisation des Laufevents einbringen.