Glukosestoffwechsel fördert Krebswachstum

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REGENSBURG. Immunzellen sind wichtig für die körpereigene Abwehr – auch gegen die von Tumoren. So lassen sich in Tumoren Immunzellen wie T-Zellen und NK-Zellen finden, die dort allerdings nicht richtig arbeiten. Warum aber kommen Immunzellen innerhalb eines Tumors ihren Aufgaben nicht nach? Das war die Ausgangsfrage der Forschergruppe rund um Professor Dr. Marina Kreutz, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des UKR und Regensburger Centrum für Interventionelle Immunologie (RCI).

 

Nach sieben Jahren intensiver Forschung konnte schließlich ein Wirkzusammenhang zwischen dem Glukose- bzw. Zuckerstoffwechsel in Tumorzellen und der Aktivität von Immunzellen nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe wurden im November 2016 in der renommierten internationalen Fachzeitschrift Cell Metabolism veröffentlicht.

 

 

 

 

Ein gesteigerter Zuckerstoffwechsel ist charakteristisch für viele Tumoren, was beispielsweise in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zur Diagnostik genutzt wird, um Tumoren oder Metastasen sichtbar zu machen. Die Arbeitsgruppe um Professor Kreutz hat herausgefunden, dass der verstärkte Zuckerstoffwechsel in Tumoren zu einer Anreicherung des Stoffwechselprodukts Laktat (Milchsäure) führt. Dieses blockiert die Immunabwehr, wodurch Tumoren ungebremst weiter wachsen können. Die Ergebnisse der Forscher lassen sich nun im nächsten Schritt möglicherweise direkt für die klinische Praxis nutzen. „Die Wirksamkeit immuntherapeutischer Ansätze könnte gesteigert werden, indem regulierend in den Glukosestoffwechsel eingegriffen wird. Da es hierfür allerdings nur wenige Produkte auf dem Markt gibt, wäre die Neuentwicklung alternativer Medikamente wichtig“, erläutert Professor Kreutz.

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