Gute Fette, schlechte Fette?

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REGENSBURG. (obx-medizindirekt) - Ungesättigte Fettsäuren sind gut für den Körper, gesättigte Fettsäuren sind schlecht für den Organismus: Hartnäckig hielt sich in Medizin und Forschung in den vergangenen Jahren diese simple Ernährungsregel, die vor allem auch überdeckt, dass die Deutschen in Summe heute rund ein Drittel mehr Fett essen, als gut für sie wäre. Erhöhte - und gefährliche - Blutfettwerte sind oft die Folge. Jedes Lebensjahrzehnt mit zu hohen Blutfettwerten lässt die Gefahr einer Herzerkrankung um 40 Prozent steigen. Die gute Nachricht: Erhöhte Blutfettwerte lassen sich auf natürliche Weise dauerhaft um bis zu ein Viertel reduzieren.

"Für die Prävention ernährungsbedingter Krankheiten spielen sowohl die Menge des verzehrten Fettes als auch die Qualität eine entscheidende Rolle", wie es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in ihrer "Leitlinie Fett" formuliert. Die Wissenschaft unterscheidet zwischen gesättigten, einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Je nach Sättigungsgrad beeinflussen diese Fette den Serumspiegel von Cholesterin im menschlichen Blut.
 
Isolierte Kohlenhydrate sind besonders ungünstig für den Körper
Allgemein trifft die DGE die Feststellung: "Hinsichtlich der Fettqualität sollten gesättigte Fettsäuren durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren ausgetauscht werden." Ein Zehntel des täglichen Energiebedarfs könne dabei aus gesättigten Fettsäuren stammen, das entspricht beim durchschnittlichen Erwachsenen etwa einer Menge von rund 20 Gramm reinem gesättigten Fett. Gemeint sind damit vor allem tierische Fette, wie sie in Butter, Wurst oder Fleisch vorkommen. Mehrheitsmeinung in der Wissenschaft ist heute: Für einen ungünstig hohen Wert an "schlechtem" Cholesterin sind besonders auch isolierte Kohlenhydrate beispielsweise aus Weißmehlprodukten, Süßigkeiten und salzigen Snacks mitverantwortlich.

Transfettsäuren lassen das "schlechte" Cholesterin ansteigen
Äußerst problematisch sind zudem die so genannten Transfettsäuren aus Fertigprodukten, aber auch Chips oder Gebäck. Auf der Zutatenliste verbergen sie sich hinter Begriffen wie "hydrogeniert", "gehärtete Fette" oder "Pflanzenfett gehärtet". Denn diese Transfettsäuren sind in ihrer Struktur so verändert, dass das ungünstige LDL-Cholesterin ansteigt - und zu gefährlichen Ablagerungen an den Gefäßwänden führen kann. Das kann die Arterien verengen und die Voraussetzungen für Herzinfarkte und Schlaganfälle schaffen. Nicht mehr als zwei bis drei Gramm Transfettsäuren sollten Erwachsene pro Tag täglich aufnehmen, rät die DGE.

Gibt es gute Fette?
Ungünstig sind auch Kokosfett und Palmöl. Denn sie haben einen besonders hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind unter anderem Wallnussöl und Leinöl. Wer diese Fette nutzt, kann den "guten" Cholesterinwert, den HDL-Spiegel, zwar nicht direkt anheben, jedoch das Verhältnis zwischen gutem und schlechtem Cholesterin verbessern. Rapsöl ist reich an einfach ungesättigten Fettsäuren.

Natürliche Alternativen wie Apfelpektin wirken sanft
Verschiedene Studien haben inzwischen den Nachweis erbracht, dass sich erhöhte Cholesterinwerte auch auf natürliche Weise senken lassen. Als Schlüssel gelten dabei Pektine, wie sie unter anderem in hoher Konzentration in Schalen und im Gehäuse von Äpfeln vorkommen.
Über einen komplexen Prozess helfen Pektine, vorhandenes Cholesterin zu "verbrauchen" - in der Folge sinkt der Blutfettspiegel. Durch die in den Äpfeln enthaltenen Pektine lässt sich ein erhöhter Cholesterinspiegel um zwischen 23 und 30 Prozent senken, haben Studien aus den USA und Österreich herausgefunden. Um eine Wirkung zu erzielen, ist eine Einnahme über einen längeren Zeitraum hinweg nötig. In der Studie aus Österreich beispielsweise wurden erste positive Effekte nach sechs Wochen gemessen. Apfelpektin ist eine langfristig angelegte Ergänzung der Ernährung zum Erhalt eines natürlichen Cholesterinspiegels.
 
Wirkung ab sechs Gramm Apfelpektin pro Tag
Die cholesterinsenkende Wirkung des Pektins selbst ist ab einer täglichen Aufnahme von sechs Gramm nachgewiesen. In Deutschland ist hochreines Apfelpektin unter dem Handelsnamen ApfelCholest erhältlich. Das Präparat, hergestellt in der Bundesrepublik, enthält in der empfohlenen Tagesdosis von fünf Komprimaten sechs Gramm Apfelpektin und somit den Pektin-Gehalt von zehn Äpfeln.

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Gute Fette, schlechte Fette? (Foto: © stock.adobe.com)