Jahn Regensburg ist für die Saison gerüstet

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REGENSBURG. Während in den Amateurligen verhältnismäßig viele Vereine an den Start gehen, stellt die Region Oberpfalz mit Jahn Regensburg seit der vergangenen Saison den einzigen Vertreter im deutschen Profifußball. Ein furioser Durchmarsch führte den Verein aus der Regionalliga in die zweite Liga. Nach kurzen Anpassungsschwierigkeiten beendete man die Saison 2017/18 als Aufsteiger auf einem überraschenden fünften Platz.

Doch trotz des starken Abschneidens hat auch in dieser Spielzeit der Klassenerhalt oberste Priorität. Wir schauen, was sich beim SSV in der Sommerpause getan hat und wie man in die neue Saison gestartet ist.

Die Konkurrenz schläft nicht
Willkommen im Haifischbecken zweite Bundesliga. Die starken Leistungen in der vergangenen Saison haben die Konkurrenz hellhörig werden lassen. Besonders bitter ist der Abgang von Abwehrchef Marvin Knoll. Dem FC St. Pauli gelang es, den torgefährlichsten Innenverteidiger der letzten Saison abzuwerben. Der 27-jährige unterschrieb für vier Jahre bei den Hanseaten. Auch die beiden Leihgaben aus Hoffenheim Benedikt Gimber und Joshua Mees konnten nicht gehalten werden. Beide Spieler waren wichtige Säulen der letzten Saison, entschieden sich aber, zu finanzstärkeren Vereinen weiterzuziehen.

Neuverpflichtungen sollen Abgänge kompensieren
Auch wenn Jahn Regensburg nun in eine weitere Saison in der zweiten Bundesliga geht, gehört man noch zu den Liganeulingen mit kleinerem Etat. So hat die sportliche Leitung um Christian Keller auch in dieser Sommerpause das Hauptaugenmerk auf junge, entwicklungsfähige Spieler gelegt. Auf Leihbasis konnten mit Jonas Föhrenbach vom SC Freiburg und Maximilian Thalhammer vom FC Ingolstadt zwei vielversprechende Talente verpflichtet werden, die auf Einsatzzeiten in Regensburg hoffen. Als Ersatz für den abgewanderten Abwehrchef Marvin Knoll wurde Marcel Correia vom 1. FC Kaiserslautern geholt. „Ich hatte vom ersten Moment an das Gefühl, dass ich hier auch mit 29 Jahren in meiner Entwicklung noch einmal weiterkommen kann. Genauso will ich dem Jahn mit meinen Qualitäten dabei helfen, die vergangene Saison zu bestätigen.“, erklärte Neuzugang Correia nach seiner Verpflichtung. Ebenfalls dabei helfen, die Lücke zu schließen, welche Knoll hinterlassen hat, soll auch Dominic Vollmer, der von zweiten Mannschaft Werder Bremens zu den Regensburgern stößt.

Die Schaltzentrale der letzten Saison steht
Während die Innenverteidigung einen schweren Aderlass hinnehmen musste, konnte die Schaltzentrale vor der Abwehr zusammengehalten werden. Andreas Geipl und Marc Lais bilden auch in dieser Saison wieder die Doppelsechs vor der Viererkette. Beide Spieler gehörten in der vergangenen Saison zu den Dauerbrennern der Mannschaft waren wichtige Pfeiler des erfolgreichen Abschneidens. Trotzdem wurden mit André Dej von den Sportfreunden Lotte und Julian Derstoff vom SV Sandhausen zwei Spieler geholt, die den Konkurrenzkampf im Mittelfeld beleben sollen. Im Sturmzentrum agiert die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer wieder im 4-4-2 System mit zwei Stürmern. Kapitän Marco Grüttner ist aufgrund seiner 15 Tore in der vergangenen Saison natürlich gesetzt. Unterstützung erhält der Torjäger von Albion Vrenezi.

Ein Auftakt mit Höhen und Tiefen
Die ersten beiden Saisonspiele hielten schon alle Höhen und Tiefen für die Jahnelf bereit. Gegen den Aufstiegsaspiranten FC Ingolstadt gelang ein Saisonauftakt nach Maß. Bei dem überraschenden 2:1 Heimerfolg war das Glück auf Seite der Oberpfälzer, als der Ingolstädter Frederic Ananou den Ball im eigenen Tor versenkte. Zuvor konnte Benedikt Saller nach einem tollen Sololauf zum 1:1 ausgleichen.

Nach diesem überraschenden Auftakterfolg am ersten Spieltag folgte ein ernüchterndes 0:2 gegen den SC Paderborn. Zwar erkannte Trainer Achim Beierlorzer an, dass in diesem Spiel nichts zu holen war, „aber das wird uns in keinster Weise umwerfen. Wir werden die Lehren ziehen und schauen, dass wir es besser machen.“, versprach der Trainer der des SSV. Die Chancen, dass man eine noch bessere Spielzeit als die der Vorsaison hinlegt, sind ziemlich unwahrscheinlich. Auf jeden Fall unwahrscheinlicher, als dass einer der Aufsteiger direkt wieder den Gang in die zweite Liga antritt. Der Anbieter Betway sieht hier Fortuna Düsseldorf mit einer Quote von 1,66 (Stand 15.8.) als ersten Anwärter auf den Abstieg.

Gegen den Trend auf dem Transfermarkt
Entgegen des allgemeinen Trends im Profifußball, immer mehr Geld auszugeben, hielt sich Jahn Regensburg in Sachen Transferausgaben im Hintergrund. Während Traditionsvereine wie Köln, HSV oder Ingolstadt mehrere Millionen in neue Akteure investierten, verpflichtete man beim SSV lediglich ablösefreie Spieler und kostengünstige Leihgaben. „Dass wir nicht die großen Namen holen, hat etwas mit dieser Überzeugung, aber natürlich auch mit wirtschaftlichen Restriktionen zu tun. Wir wissen um die Möglichkeiten der Konkurrenz, weshalb für uns das klare Ziel wieder nur der Klassenerhalt sein kann. Dafür brauchen wir nicht die besten, sondern die richtigen Spieler.“, äußerte sich Geschäftsführer Christian Keller im Interview mit Blizz.

Der Klassenerhalt hat oberste Priorität
Trotz der überragenden vergangenen Saison setzt bei den Regensburgern niemand zum Höhenflug an. Bei der Geschäftsführung ist man sich im Klaren darüber, dass eine Wiederholung des fünften Platzes äußerst schwierig werden dürfte. Trotz der schmerzhaften Abgänge von Marvin Knoll, Benedikt Gimber und Joshua Mees, konnte das Team um Geschäftsführer Keller die Mannschaft allerdings punktuell verstärken. Die Zielsetzung für die neue Saison ist jedenfalls klar. In Hinsicht auf finanzielle und individuell stärker aufgestellte Mannschaften sei der Klassenerhalt weiterhin oberstes Ziel der Regensburger, so Keller. Auf ein neues Jahr Profi-Fußball in der Oberpfalz.

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