OBERPFALZ. Urlaub, neue Wohnungseinrichtung oder eine Reparatur am Auto: Viele Verbraucher nutzen Privatkredite, um dringend benötigte Anschaffungen zu tätigen oder sich kleine Träume zu erfüllen, bevor man das nötige Geld zurückgelegt hat. Allerdings hat niemand Geld zu verschenken und Sparkassen und andere Kreditgeber lassen sich diese Leistung durchaus fürstlich entlohnen.
Denn während die Zinssätze auf Privatkredite von 2015 bis 2021 auf vergleichsweise niedrigem Niveau lagen, kam es ab 2022, unter anderem durch die Erhöhung der Leitzinsen und steigende Inflation, zu einem Anstieg der Zinssätze – auch bei Privatkrediten.
Wie funktioniert ein Privatkredit?
Ein Privatkredit ist in der Regel ein Ratenkredit für Privatpersonen, der von einer Bank oder einem Kreditinstitut vergeben wird. Im Gegensatz zu anderen Krediten, etwa einem Autokredit oder einem Immobilienkredit, sind Privatkredite nicht an einen bestimmten Zweck gebunden, sondern können vom Kreditnehmer frei verwendet werden. Die Rückzahlung des Kredits erfolgt über eine vereinbarte Laufzeit zu festen, monatlichen Raten, und der Kreditgeber profitiert von den Zinsen. Hier sollte man wissen, dass viele Banken und Kreditinstitute mit Zinssätzen locken, die nicht die eigentlichen Kreditkosten abbilden. Zwischen dem sogenannten Sollzins oder Nominalzins und dem entscheidenden Effektivzins gibt es einen wichtigen Unterschied:
• Der Sollzins gibt ausschließlich die Zinskosten an, die für das Darlehen anfallen.
• Der Effektivzins beinhaltet hingegen auch sämtliche Nebenkosten, die bei einem Kredit entstehen, und beschreibt somit die tatsächlich anfallenden Kosten. Zu den Nebenkosten zählen etwa Bearbeitungsgebühren, Kontoführungsgebühren oder auch Transaktionskosten.
Große Spanne bei den Effektivzinsen
Die Effektivzinsen, die Sparkassen und Kreditinstitute erheben, sind deutschlandweit keinesfalls einheitlich, im Gegenteil. Durchschnittlich 11,89 Prozent Effektivzinsen pro Jahr bei einer Spanne von 5,59 bis 13,59 Prozent pro Jahr zahlen Kreditnehmer der Sparkassen in Bayern auf neue Privatkredite. Zu diesem Ergebnis kommt die Marktanalyse auf https://www.kreditvergleich.net/statistiken/privatkredit-zinsen-der-sparkassen/, in welcher die Redaktion des Vergleichsportals die Zweidrittelzinsen aller Sparkassen ausgewertet hat. Zweidrittelzinsen sind die Zinsen, die mindestens zwei Drittel aller Kreditnehmer tatsächlich entrichten müssen, weshalb sie wesentlich aussagekräftiger sind als etwa die als Schaufensterzinsen bekannten Mindest-Sollzinsen, mit denen die Kreditinstitute gerne werben.
Die regionalen Unterschiede entstehen vor allem durch die unterschiedlichen Bonitätsbewertungen und Risikoeinschätzungen der Kreditgeber wieder. Die tatsächliche Zinshöhe variiert maßgeblich je nach Einkommen und Bonität. Je besser die finanzielle Situation und Zahlungsmoral, desto günstiger können Privatpersonen einen Privatkredit aufnehmen. Wer hingegen einen negativen Schufa-Score hat, bekommt in der Regel gar keinen Kredit.
Ein Vergleich verschiedener Anbieter lohnt sich
Um als Privatperson nicht mehr für einen Kredit zu bezahlen als nötig, ist es ratsam, einen Vergleich der verschiedenen Anbieter vorzunehmen. Online-Vergleichsrechner und Plattformen ermöglichen es, hunderte Anbieter innerhalb kürzester Zeit auf ihre Konditionen zu überprüfen, ohne dabei jeden einzelnen Anbieter aufrufen zu müssen. Nach Angabe der wichtigsten relevanten Daten erhalten Nutzer eine Übersicht passender Angebote und können diese genauer unter die Lupe nehmen.