Tchibo Kaffeereport 2018 - Tendenz für Mehrwegbecher erkennbar

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OBERPFALZ. Auch wenn Deutschland weltweit für sein Reinheitsgebot und die Vielfalt an Bier bekannt ist: Das Hopfengetränk ist nicht das Lieblingsgetränk der Deutschen. Während der Bier-Konsum pro Kopf Anfang der 90er-Jahre noch bei 143 Litern im Jahr lag, ist er aktuell auf 106 Liter gesunken. Anders sieht es aus mit dem Kaffee-Konsum der Deutschen. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 162 Litern pro Jahr ist Kaffee mit Abstand das Lieblingsgetränk der Einwohner der Bundesrepublik. Und wie der Tchibo Kaffeereport 2018 herausfand, legen viele Deutsche Wert auf Umweltschutz.

Darf es ein Cappuccino, Espresso oder doch lieber ein Latte Macchiato sein? Klein, mittel oder groß? Mit Karamell- oder Haselnusssirup? Vollmilch, Sojamilch oder laktosefrei? Die Auswahl an Kaffeespezialitäten in Deutschland ist groß, und doch bevorzugt der Deutsche den klassischen Filterkaffee. Das und noch viel mehr lässt sich dem Anfang Juni 2018 veröffentlichten Tchibo Kaffeereport 2018 (PDF) entnehmen. Die Daten stammen aus einer repräsentativen Umfrage unter 5.000 Kaffeetrinkern, die Tchibo in Kooperation mit brand eins Wissen sowie Statista durchgeführt hat.

Der Report greift zudem ein aktuelles Thema auf, das seit ein paar Wochen die Medien beherrscht: Coffee-to-go im Pappbecher. Laut einer Berechnung der Deutschen Umwelthilfe werden allein in Deutschland 320.000 Kaffee-Einwegbecher weggeworfen - pro Stunde! Auf das Jahr gerechnet sind das knapp 3 Milliarden Becher, die nach einmaligem Gebrauch direkt im Müll landen und sich aufgrund der Materialzusammensetzung nicht recyceln lassen.

Doch es regt sich Widerstand: Druckereien wie Saxoprint bieten in ihrem Sortiment an Pappbechern für den Gastronomie-Bedarf mittlerweile biologisch abbaubare 'Green Cups' an, und auch die Verwendung von Mehrwegbechern wird in vielen Städten diskutiert.

So gibt es beispielsweise in Amberg in der Oberpfalz ein neues Mehrwegbechersystem, das unter dem Motto 'To go green' am 1. Juli startet. Zwar kann man sich den Kaffee in vielen Cafés in Hannover, Freiburg und Oldenburg schon in Pfandbecher füllen lassen, doch sind es hier Privatinitiativen, die das Mehrwegsystem eingeführt haben. In Amberg ist das anders: Kaffeetrinker von Mehrwegbechern zu überzeugen, ist eine gesamtstädtische Aktion. Gegen einen Pfand in Höhe von 5 Euro kann man bei bislang 23 teilnehmenden Gastronomiebetrieben einen eigens designten Mehrwegbecher erwerben und diesen nach Benutzung wieder dort abgeben. Hier gibt es eine interaktive Karte mit allen Annahmestellen.

Dass sich viele Kaffeetrinker Gedanken um die Umwelt machen, zeigt auch der aktuelle Kaffeereport. In jedem Bundesland trinken die Menschen Coffee-to-go, wenn auch unterschiedlich häufig. 65,3 Prozent der Befragten nutzen den klassischen Pappbecher für ihren Coffee-to-go, während immerhin 18,9 Prozent einen eigenen Becher beziehungsweise einen Mehrwegbecher bevorzugen und 15,8 Prozent zwischen Papp- und Mehrwegbecher abwechseln. Besonders die Generation der Millennials, also die Befragten im Alter zwischen 18 bis 39 Jahre, zeigt ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von wiederverwendbaren Bechern. Deshalb ist es wichtig, dass die Städte ihre Bürger über Pappbecher, Umweltschutz und Alternativen aufklären.

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