Welche Auswirkungen hat der Krieg in der Ukraine auf die bayerische Wirtschaft

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Der Krieg in der Ukraine erwischt auch die bayerische Industrie mit voller Wucht. Viele Unternehmen unterhalten besonders zu Russland intensive Handelsbeziehungen. Nahezu alle Branchen sind in irgendeiner Weise betroffen und befürchten bei einem länger anhaltenden Konflikt und vor allem aber durch die Sanktionen mit massiven Umsatzeinbrüchen. Die Auswirkungen lassen sich allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beziffern.

Mindestens jedes sechste Unternehmen ist von Rohstoffen aus Osteuropa abhängig

Der Krieg in der Ukraine macht deutlich, wie abhängig die bayerische Wirtschaft von wichtigen Rohstoffen und Energie aus Osteuropa ist. Viele Unternehmen beziehen Gas, Öl oder auch Kohle aus Russland. Laut einer Umfrage der Metall-Arbeitgeberverbände bayme, ist davon jedes sechste Unternehmen betroffen. Viele Zulieferer der bayerischen Wirtschaft in den Nachbarländern Italien oder Ungarn haben ähnliche Probleme bei Lieferengpässen mit Energie. Kommt es zum Stillstand der Vorproduktion in den Nachbarländern, sind auch die Produktionsstätten von so manchem großen Konzern in Bayern betroffen. Zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit trotz Lieferungsausfällen setzen viele Unternehmen auf eine vielseitige Lieferantenmanagement Software. Dadurch wird Lieferengpässen proaktiv begegnet.

Die Auswirkungen der Sanktionen haben mit Sicherheit Spätfolgen für die Wirtschaft

Nach den Angaben des Bayerischen Wirtschaftsministerium unterhalten mehr als 1200 Firmen aus dem Freistaat Geschäftsbeziehungen mit Russland. Alleine im letzten Jahr hat das Handelsvolumen mit dem größten Land der Welt 9,4 Milliarden Euro betragen. Zu den wichtigsten Exportartikeln die aus Bayern nach Russland geliefert werden zählen:

  • Fahrzeuge und Fahrzeugteile
  • Maschinen
  • Chemische Erzeugnisse
  • Elektronische Ausrüstungen und elektronische Erzeugnisse

Zahlreiche Unternehmen haben mittlerweile ihre Geschäftsbeziehungen mit Russland eingeschränkt, auf Eis gelegt oder sich komplett zurückgezogen. Viele der großen Konzerne wie Audi, Knauf oder auch Siemens Energy halten sich zum Konflikt in der Ukraine bedeckt und geben dazu kein Statement ab. Es ist allerdings sicher, dass auch die großen Konzerne durch die Sanktionen die Spätfolgen zu spüren bekommen.

Die hohen Kraftstoffpreise sorgen bei vielen Spediteuren für große Sorgen

Vor allem aber hat die Transportbranche in Bayern große Existenzsorgen. Wie in anderen Teilen der Bundesrepublik lassen viele Spediteure schon Lastkraftwagen stehen, weil die hohen Kraftstoffpreise nicht mehr zu stemmen sind. Dies könnte bedeuten, dass nicht nur große Konzerne, sondern auch der Einzelhandel leidet. Leere Regale in den Märkten wären die Folge. Bei den Kalkulationen der Transportkosten im Vorjahr für 2022 gingen viele Unternehmen von einem Literpreis von 1,60 Euro aus. Da die Verträge für dieses Jahr nach diesen Kalkulationen geschlossen wurden, zahlen die Spediteure durch die Preiserhöhungen an den Tankstellen für jeden gefahrenen Kilometer kräftig drauf. Einige Kunden der Speditionen haben die Situation eingesehen und sind bereit, die höheren Kosten durch den gestiegenen Kraftstoffpreis zu akzeptieren. Im Endeffekt werden die Mehrkosten aber wie immer auf den Endverbraucher abgewälzt. Hilfe von der Regierung ist zwar versprochen, aber noch nicht umgesetzt.

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