Wie lange sind Ersatzteile für das eigene Auto erhältlich?

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OBERPFALZ. Unfallschäden, Verschleiß und Inspektionen: Wenn Reparaturen anstehen und die Ersatzteile ausgehen, sieht es für Autofahrer schlecht aus. Nicht nur sie sind auf einen ständigen Nachschub an Ersatzteilen angewiesen. Auch Kfz-Werkstätten benötigen permanent Ersatzteile für ihre Reparaturen. Für Privatschrauber kann es eine richtig schwierige Suche nach Ersatzteilen werden – vor allem dann, wenn es sich um Inhaber älterer Fahrzeugmodelle handelt.

Rechtliche Grundlagen

Die gute Nachricht: Die EU hat neue Regelungen verabschiedet, die festlegen, wie lange Hersteller verpflichtet sind, Ersatzteile im Sortiment zu halten. Früher konnten Hersteller selbst entscheiden, wie lange sie Ersatzteile vorhalten. Gemäß den neuen Regelungen sind Hersteller nun dazu verpflichtet, Ersatzteile für mindestens sieben Jahre zur Verfügung zu stellen. Deutsche Autohersteller verpflichten sich sogar, Ersatzteile für ihre Fahrzeuge für mindestens zehn Jahre nach dem Auslaufen einer Modellreihe noch vorrätig zu halten. Bei einigen Herstellern sind die Teile sogar noch länger verfügbar.

Sichere Versorgung bei Oldtimern

Besitzer von Oldtimern müssen sich vorerst keine Sorgen darum machen, keine Ersatzteile für ihre Klassiker auf vier Rädern zu bekommen. Aufgrund der zunehmenden Anzahl an Oldtimern und Youngtimern auf der Straße bieten immer mehr Hersteller Ersatzteile für diese Fahrzeuge an. So bietet Bosch Automotive Tradition seit dem Jahr 2005 Ersatzteile für Oldtimer im Internet an. Bei BMW, Opel, VW und Mercedes übernehmen die entsprechenden Classic-Center die Versorgung mit Ersatzteilen, sodass auch hier keine Engpässe entstehen.

Hoher Bedarf bei Verschleißteilen

Immer mehr Autobesitzer nutzen ihre Fahrzeuge mehr als zehn Jahre. Das führt zu einem wachsenden Bedarf an Verschleißteilen. Hersteller sollten daher Ersatzteile auch für ältere Fahrzeuge vorrätig halten. Wie auf dem freien Markt üblich, bestimmt auch bei den Ersatzteilen die Nachfrage das Angebot. Klassische Verschleißteile wie Kupplung, Luftfilter und Bremsbeläge sind gefragt, dementsprechend hoch ist das Angebot der Hersteller. Schwieriger wird es bei Ersatzteilen, die eher selten verschleißen. Dazu gehören Komponenten der Innenausstattung, wie Sitzbezüge oder Türverkleidungen. Gerade bei älteren Fahrzeugen kommt es hier oft zu Engpässen, da diese oft den Ersatzteilen neuerer Fahrzeuge weichen müssen. Unzählige Ausstattungsvarianten, die wachsende Anzahl der Fahrzeugmodell- und -typen und die längere Lebensdauer der Fahrzeuge führen zwar zu einem wachsenden Bestand an Ersatzteilen, der allerdings nicht die Elektronik abdeckt. Oft fehlen diese Ersatzteile bereits nach der Erstproduktion, weil die Fertigungsverfahren nicht mehr existieren. Hier kann es schwierig werden, defekte Komponenten am Fahrzeug auszutauschen.

Hersteller ist insolvent. Was nun?

Corona und Inflation hinterlassen auf dem freien Markt ihre Spuren. Viele Menschen sparen in solchen Zeiten lieber, was zu einer sinkenden Nachfrage und nicht selten zu Insolvenzen von Herstellern führt. Was also tun, wenn der Hersteller des Fahrzeugs nicht mehr existiert? Die meisten Teile stammen von Zulieferern und sind im Handel frei erhältlich. Das Internet ist hier immer die richtige Wahl. Online-Shops für Kfz-Ersatzteile und Zubehör führen in der Regel eine reichhaltige Auswahl an Ersatzteilen verschiedener Produktionsjahre. Hier sind Privatschrauber auch bei ihrer Suche nach Ersatzteilen für Oldtimer erfolgreich. Ist der Hersteller des Fahrzeugs nicht mehr auf dem Markt, ist das kein Problem. Im freien Handel finden sich zahlreiche Ersatzteile für verschiedene Fahrzeugtypen und -modelle aus mehreren Jahrzehnten.

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Foto: © Yury Rumovski - stock.adobe.com