Zeitlose Kleidungsstücke: So entstehen Kult-Looks

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OBERPFALZ. Das kleine Schwarze ist vielleicht das berühmteste, aber sicherlich nicht das einzige Kultkleidungsstück der Welt. In der Oberpfalz trifft man auf viele weitere: Auf Ballerinas machen Party-Gängerinnen die Bars am Regensburger Dom unsicher, auf dem Weidener Wochenmarkt sieht man viele Lederjacken und bei einem Spaziergang an der Sulz trifft man Trenchcoat-Träger. Zeitlose Kultkleidungsstücke wie diese haben eine Geschichte, denn von allein wurden sie nicht zum Klassiker.

Von der Ray-Ban bis zum weißen T-Shirt

Modische Trends bilden sich üblicherweise in bestimmten Gruppen und gelangen von dort in die Mitte der Gesellschaft. Beim sogenannten Bubble-up-Effekt inspirieren die Looks jugendlicher Subkulturen bekannte Modemacher. Beim Trickle-down-Effekt ist es hingegen genau andersherum: Berühmte Modehäuser pushen bestimmte Kleidungsstücke, die von kleineren Ketten nachgeahmt werden, bis der neue Kult-Look global verfügbar ist. Mittlerweile gesellen sich zu Designern und Subkulturen als Trendquellen auch Influencer und Prominente. Über soziale Medien verbreiten sich Trends noch schneller. In den seltensten Fällen aber wird ein Modetrend zum Kult, denn dafür sind Personen mit Kultstatus erforderlich. Anders als die meist schnelllebigen Trends sind Kultkleidungsstücke zeitlos. Genau dieses Prinzip steht hinter den beliebtesten Kultkleidungsstücken der Welt: der Ray-Ban, der Lederjacke, dem kleinen Schwarzen, dem weißen T-Shirt und dem Trenchcoat, zum Beispiel. Sie verdanken ihren Status allesamt bestimmten Persönlichkeiten.

Der große Augenblick der Ray-Ban
In den 1980er-Jahren hat es die Ray-Ban dank des Hypes um die Blues Brothers zur Kultbrille gebracht. Jeder wollte damals so (aus)sehen wie Jake und Elwood Blues, verkörpert von John Belushi und Dan Aykroyd. Auch John F. Kennedy, Andy Warhol und James Dean setzten sich die kultigen Modelle der Blues-Brothers auf die Nase - von der Wayfarer bis zur Clubmaster. Bis heute sammeln Prominente diese Klassiker unter den Brillenmodellen.

Eleganz in Schwarz und Weiß
Von Veranstaltungen aller Art ist es gar nicht mehr wegzudenken: Das kleine Schwarze sorgt bei fast jedem Anlass für einen stilsicheren Auftritt. Der Kult um das Kleidungsstück begann mit seiner Erfinderin Coco Chanel. Zu seinem heutigen Ansehen verhalf dem eleganten schwarzen Dress eine echte Stilikone: Audrey Hepburn trug im Filmklassiker 'Frühstück bei Tiffany' gleich mehrere Modelle. Eine ähnliche Geschichte verbirgt sich hinter der schwarzen Biker-Lederjacke. Marlon Brando machte das Kleidungsstück der Greaser-Subkultur in 'Der Wilde' zum Modeklassiker mit rebellischer Attitüde. Ab den 1950er-Jahren wollten auch Rockstars nicht mehr auf die lässig-coole Jacke verzichten. Bis hin zu James Dean hatte so gut wie jeder eine Biker-Jacke im Schrank. James Dean trug darunter ein weiteres Kultkleidungsstück, nämlich das weiße T-Shirt, das bis dahin der Navy vorbehalten war.


Aus dem Graben auf die Bühne
Eine Kultgeschichte der besonderen Art steht hinter dem Trenchcoat, der aktuell beliebter denn je ist. Dass aus dem Gabardine-Mantel eine zeitlose Stilaussage werden würde, war gegen Ende des 19. Jahrhunderts kaum vorherzusehen. Damals entwickelte Thomas Burberry das Kleidungsstück für Arbeiter in der Landwirtschaft, später trugen britische Soldaten den Trenchcoat im Schützengraben. Aus dem Graben schaffte es der Mantel Mitte des 20. Jahrhunderts in den Film. Gemeint ist der Kultstreifen 'Casablanca', der den Trenchcoat auf ewig zu Humphrey Bogarts Markenzeichen machte.

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Foto: © Agentur Oberpfalz Media GmbH & Co.KG