REGENSBURG. 1992 begann am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) die stationäre Patientenversorgung. Das 25-jährige Jubiläum wurde heute mit einem Festakt gewürdigt. Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle hob dabei die unverzichtbare Bedeutung des UKR für Medizin und Wissenschaft in Bayern hervor. „Das Universitätsklinikum Regensburg bietet den Menschen in Ostbayern seit nunmehr einem Vierteljahrhundert stationäre und ambulante Universitätsmedizin.
Es ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Versorgung in der Region und für seine Hochleistungsmedizin weit darüber hinaus hoch anerkannt. Die medizinische Maximalversorgung wird ergänzt durch hervorragende Medizinerausbildung und exzellente Forschung, die sich gegenseitig befruchten. Einen besonderen Namen hat sich die Regensburger Medizin unter anderem in der Immunologie und der Tumorforschung gemacht“, so Dr. Ludwig Spaenle, Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, in seinem Grußwort. Mit einem Festakt wurde heute, am 4. Mai 2017, das Jubiläum zu 25 Jahren stationärer Patientenversorgung am UKR gefeiert. Neben dem Staatsminister würdigten auch Professor Dr. Udo Hebel, Präsident der Universität Regensburg, Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Bürgermeisterin der Stadt Regensburg, und Tanja Schweiger, Landrätin des Landkreises Regensburg, die Leistungen des Universitätsklinikums.
Aufgrund der jungen Geschichte des UKR, in der oft Unsicherheit über die weitere Entwicklung bestand und immer wieder alternative Lösungen gefunden werden mussten, sei das Universitätsklinikum Regensburg von einer besonderen Dynamik und Atmosphäre geprägt. Dies spüre man bis heute und dies unterscheide das UKR auch wesentlich von anderen Häusern, erläuterte Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des UKR, in seiner Begrüßung.
Universitätspräsident Professor Hebel betonte, dass die Universität ohne ihre Fakultät für Medizin und ohne das zugehörige Klinikum wohl nicht die gleiche Entwicklung genommen hätte. „Seit 25 Jahren erfüllt das UKR eindrucksvoll die Aufgabe, die ihm zur Gründung gestellt worden ist: Brücke zu sein zwischen internationaler und innovativer Wissenschaft und den Herausforderungen vor Ort. Durch den doppelten Auftrag an das UKR, einerseits einen wissenschaftlichen Forschungs- und Lehrauftrag zu erfüllen und andererseits die medizinische Versorgung auf höchster Stufe für die Region sicherzustellen, ist von Anfang an eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Universität und Universitätsklinikum entstanden“, so Professor Hebel. Der lange Weg zum Universitätsklinikum
Dass sich Universität und UKR überhaupt im Einklang entwickeln konnten, war lange nicht selbstverständlich. Am 18. Juni 1962 beschloss der Bayerische Landtag das Gesetz zur Gründung der vierten Landesuniversität in Regensburg. Ausdrücklich ist darin die Volluniversität inklusive einer kompletten medizinischen Fakultät festgehalten. Doch bis 1992 der erste stationäre Patient versorgt werden konnte, war es noch ein langer Weg. Zunächst konnten sich Stadt und Bayerische Staatsregierung nicht auf eine Bebauungsfläche einigen, dann kamen Bedenken des Wissenschaftsrates, Finanzierungsprobleme und schließlich 1993 der komplette Rückzug des Bundes aus der Finanzierung hinzu, was die weitere Entwicklung des Klinikums wiederholt in Frage stellte. Das mit ursprünglich 1.600 Betten geplante Klinikum wurde immer weiter reduziert, zeitweise sollten sogar nur die zahnmedizinischen Fächer den Betrieb aufnehmen.
Schließlich machten die Fachbereiche der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde dann den Anfang: Auf einer Anhöhe am Stadtrand wurden am 21. Dezember 1983 die Polikliniken für Zahnerhaltung und Parodontologie, für Zahnärztliche Prothetik, für Kieferorthopädie sowie für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie eingeweiht. Der zweite Bauabschnitt, in dem sich Haupteingang, Foyer sowie die ersten Bauten der zwei Hauptversorgungsspangen befanden, folgte ein paar Jahre später. Dort wurde am 1. Juni 1992 die stationäre Versorgung in 13 Fachbereichen aufgenommen.
Der Stationsbetrieb begann zunächst in einer interdisziplinären Station. Zur Verfügung standen vier Einbett- und zwölf Zweibettzimmer sowie acht Intensivbetten. Heute sind aus diesen 36 Betten 833 geworden. Insgesamt verfügt das UKR 25 Jahre nach Aufnahme des stationären Betriebs über 29 Allgemeinstationen und acht Intensiveinheiten. Pro Jahr werden in nunmehr 28 Kliniken, Polikliniken, Instituten und Abteilungen sowie in mehr als 30 interdisziplinären Zentren über 35.000 Patienten stationär und etwa 142.000 ambulant versorgt.
[i]BU: Begangen den Festakt zu 25 Jahren stationärer Universitätsmedizin (v.l.n.r.): Klaus Fischer (Kaufmännischer Direktor UKR), Prof. Dr. Michael Albrecht (Vorsitzender des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands), Dr. Ludwig Spaenle (Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst), Prof. Dr. Udo Hebel (Präsident der Universität Regensburg), Prof. Dr. Oliver Kölbl (Ärztlicher Direktor UKR).[/i]