SULZBACH-ROSENBERG. „Siehst du ein Haus des Herrn, ist das Wirtshaus oft nicht fern“. Diese Weisheit ist Programm bei der Veranstaltungsreihe „Kirche & Wirtshaus mit Pfiff“. Und das nun schon seit 15 Jahren. Gefeiert wurde das mit einem informativen und vergnüglichen Nachmittag. Dabei kam auch so manche Anekdote ans Licht. Eines wurde ganz deutlich: die Reihe ist eine Erfolgsgeschichte.
Und wenn „Kirche & Wirtshaus mit Pfiff“ gefeiert wird dann selbstverständlich auch in der Kirche und im Wirtshaus. In der Simultanpfarrkirche St. Veit/St. Vitus in Illschwang konnte Johann Bauer, Katholische Erwachsenenbildung Amberg-Sulzbach, neben den Mitveranstaltern viele Gäste aus Politik, Tourismus und Kirchen begrüßen. Er blickte auf die Anfänge zurück. Die Idee stammte ursprünglich aus Regensburg, von dort brachte sie Alfred Tischler, Kulturamtsleiter in Sulzbach-Rosenberg mit und zusammen mit Stadtheimatpfleger Dr. Markus Lommer erweiterte man sie um den „Pfiff“. Zunächst fanden die Veranstaltungen nur in Sulzbach-Rosenberg statt, doch aufgrund des schon zu Beginn enormen Besucherandrangs wurde der Kreis schnell erweitert.
Heute zählen Stadt Amberg, AOVE, Stadt Auerbach, Evangelisches Bildungswerk, Katholische Erwachsenenbildung, Kulturwerkstatt und Stadt Sulzbach-Rosenberg sowie der Landkreis Amberg-Sulzbach zu den Organisatoren. Bauer bedankte sich besonders bei den Heimatpflegern und Kirchenführern, die oft Gruppen weit über 100 Personen die jeweiligen Gotteshäuser erklären. Den musikalischen „Pfiff“ steuerte der Posaunenchor Illschwang bei. Für die Politik dankte stellvertretender Landrat Franz Birkl den Initiatoren. „Die Leute kommen bei den Veranstaltungen zusammen.“ Das sei wichtig, denn in einem Ort müsse die Kommunikation stimmen.“ Die Politik versuche das Gemeinschaftsgefühl mit Maßnahmen wie neuen Dorfplätzen oder Grünraumkonzepten zu stärken. Doch es brauche auch solche kulturellen Initiativen. Passend zum Reformationsjahr führten anschließend die beiden Geistlichen durch ihre Kirche. Heute sei die gemeinsame Nutzung von Freundschaft geprägt. Doch man wusste auch so manche Anekdote zu berichten, wo sie eher von Feindschaft bestimmt war. Wirt Hans-Jürgen Nägerl stellte der Runde sein Hotel-Gasthof Weißes Ross vor. Neben einem Einblick ins Hotelgeschäft und die neuesten Umbaumaßnahmen erfuhren die Zuhörer auch Anekdoten rund um prominente Gäste. Dabei machte der Unternehmer eines deutlich: „Wenn kein Wirtshaus da ist stirbt der Ort.“ In einer abschließenden Talkrunde mit den Organisatoren wurde dann munter über die vergangen 15 Jahre geplaudert. Dabei gab es neben den Fakten natürlich auch die eine oder andere schöne Begebenheit.
Die Reihe startet dieses Jahr am 2. April in Hahnbach. Evi Eckl wird die Besucher durch die Wallfahrtskirche am Frohnberg führen. Im Anschluss freut sich der Wirt der Frohnberg Wirtschaft auf die Einkehr der Besucher. Als Pfiff werden die Hahnbacher Alphornbläser eine Kostprobe ihres Könnens geben. Amberg lädt am 28. Mai zuerst in die Dreifaltigkeitskirche & - kircherl, anschließend ins Wirtshaus Zum Kummert Bräu ein. Die Kirche St. Martin und das Gasthaus „Zum Schweppermann“ in Pfaffenhofen stehen am 17. September auf dem Programm. Den Abschluss macht Königstein mit den Kirchen St. Georg und St. Michael sowie dem Hotel-Gasthof „Zur Post“ am 8. Oktober.