Aktuelles aus Amberg-Sulzbach

BLLV im Gespräch mit Landrat Richard Reisinger

|   Amberg-Sulzbach

AMBERG-SULZBACH. Die Problematik der schulpflichtigen Kinder von Asylbewerbern stand im Mittelpunkt einer Gesprächsrunde, zu der sich die Vorsitzenden der BLLV-Kreisverbände im Landkreis und in der Stadt Amberg mit Landrat Richard Reisinger trafen. Auch Schulamtsdirektor Peter Junge und die Leiter verschiedener Abteilungen des Landratsamts waren anwesend.

 

Landrat Reisinger, der zugleich der rechtliche Leiter des Staatlichen Schulamts im Landkreis ist, ging zunächst auf die Asylbewerber ein. Mittlerweile seien über 500 im Landkreis untergebracht, die meisten von ihnen dezentral. Im Hinblick auf den Schulbesuch ist dies aber teilweise mit Transportproblemen zu den Übergangsklassen verbunden. In diesem Schuljahr gibt es eine Übergangsklasse für Grundschüler an der Barbaraschule in Amberg und zwei in Hahnbach. Für die Mittelschüler gibt es eine an der Luitpoldschule in Amberg und eine an der Krötenseeschule in Sulzbach-Rosenberg. Nach Aussagen des Abteilungsleiters Dr. Norbert Vogl ist aber für die Transportprobleme im kommenden Schuljahr eine Lösung in Sicht. Schulamtsdirektor Peter Junge stellte eine weitere Übergangsklasse in Aussicht, wenn die Schülerzahlen weiter ansteigen.

 

Ein besonderes Problem in der Schule sind auch die fehlenden Dolmetscher, die kurzfristig in Notfällen verfügbar sind. Der Leiter des Jugendamts Thomas Schieder und Gertraud Mertel vom Ausländeramt verwiesen auf verschiedene Organisationen, die hier Hilfe anbieten. Georg Jobst vom Sozialamt erläuterte, welche Kosten für Schulbedarf für die Asylbewerber übernommen werden. Konrektorin Maria Schuller von der Luitpoldschule, die für die Beratung der Schulen in Migrationsangelegenheiten zuständig ist, verwies auf zahlreiche Materialien, die für das Fach „Deutsch als Zweitsprache“ angeschafft wurden und bot den Lehrkräften ihre Hilfe an.

 

Landrat Reisinger betonte, dass ohne ehrenamtliche Helfer die vielfältigen Aufgaben, die mit den Asylbewerbern verbunden sind, nicht gelöst werden könnten. Dem Landkreis und den Kommunen werden zwar manche Kosten erstattet, aber es kann kein zusätzliches Personal eingestellt werden. Ein weiterer Besprechungspunkt waren rechtliche Probleme in schulischen Angelegenheiten, mit denen sich die zuständige Juristin im Landratsamt, Andrea Herrmann, zu befassen hat. Zu ihrem Aufgabenbereich gehören die Behandlung von Einwendungen gegen Zeugnisse, Widersprüche gegen Gastschulanträge oder Zuweisungen an andere Schulen. Die Lehrkräfte sollten bei Problemen frühzeitig das Schulamt einschalten und bei Ordnungsmaßnahmen die Formalien berücksichtigen.

 

Ferner wurde die Jugendsozialarbeit an Schulen angesprochen. Außer der Mittelschule Schnaittenbach sind an allen Mittelschulen im Landkreis Sozialarbeiter tätig, für die sich ein breites Betätigungsfeld ergibt. Jugendamtsleiter Thomas Schieder versicherte den Pädagogen, dass in Notfällen immer ein Ansprechpartner im Amt zu erreichen sei.

Im Namen der BLLV-Kreisverbände dankte Albert Schindlbeck dem Landrat für seine Bereitschaft, den Lehrkräften ein offenes Ohr für die Sorgen zu schenken. Er überreichte ihm eine Chronik des Verbandes, die kürzlich zum 150-jährigen Bestehen erschienen ist.

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