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„KIRCHE & WIRTSHAUS MIT PFIFF“ in Götzendorf & Dietersberg

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GÖTZENDORF. Fährt man in die kleine Ortschaft Götzendorf, von Illschwang oder Ammerthal kommend hinein, so bemerkt man etwas Ungewöhnliches: Die Kirche von Götzendorf, St. Magdalena, liegt nicht wie viele andere Kirchen etwas erhöht über dem Dorf, sondern sie steht auf einer Wiese, etwas abseits von den Häusern, wohl am tiefsten Punkt von Götzendorf.

 

Ein ungünstiger Standort „wegen großer Wasseransammlungen im Herbst und Frühjahr“, wie die Aufzeichnungen von frühester Zeit an belegen. Immer wieder haben Überschwemmungen große Schäden verursacht. So auch im Jahre 1596 als ein “großes Unwetter über Götzendorf niederging, dass 90 cm hoch Hagel und Kies den Kirchenraum bedeckten”. Dennoch wurde schon die früheste Kapelle St. Magdalena, die 1323 im Kastler Lehenbuch genannt wird, dort hingebaut und im Lauf der Jahrhunderte immer wieder umgestaltet. In der Beschreibung von Andreas Thiermeyer (1980er Jahre) wird die „schlichte romanische Kirche, wahrscheinlich eine Weiherkirche...“ genannt. Die größte Veränderung erfuhr das Kirchlein in der Barockzeit, wofür am 14. Juli 1737 sogar ein Grundstein gelegt wurde. Die Innenausstattung ist insgesamt bäuerlich-barock: das Gestühl, der Taufstein und die Kanzel, an der Darstellungen der Evangelisten aus dem 19. Jahrhundert auf Blech gemalt, angebracht sind. Der Seitenaltar ist ein kleines barockes Schmuckstück um 1735, der Hochaltar mit seinen vier Säulen ist der Hl. Magdalena geweiht.

 

Nach der Kirchenführung geht es zum gemütlichen Teil der Veranstaltung ins Gasthaus Michl nach Dietersberg. Ursprünglich war das Gasthaus Michl eine reine Bierwirtschaft, in der sich die Ortsbewohner nach Feierabend zu einem Feierabendbier in gemütlicher Runde trafen. Die Bausubstanz des Gebäudes war in einem schlechten Zustand, so dass sich die Wirtsleute Rudi und Rita Michl 1982 nicht zu einer kostenaufwendigeren Renovierung, sondern zu einem Neubau entschlossen. Dieser wurde dann auch als Speiselokal geplant. 1983 wurde das neue Wirtshaus dann eröffnet. Das Lokal wird mittlerweile schon in der vierten Generation als Familienbetrieb geführt. 2013 renovierten die Wirtsleute die Küche und die Theke. Mit der in modernster Technik ausgestatteten Küche wurde auch das Speisenangebot erweitert. Die nächste Generation, Tochter Daniela und Freund, die beide ausgebildete Köche sind, brachte Neues auf die Speiskarte. Neben gutbürgerlicher Küche (Braten- und Pfannengerichte), gibt es nun auch besondere Fischgerichte und Steakvariationen. Das Fleisch von Tieren aus eigener Haltung und Schlachtung (durch Metzgermeister Rudi Michl selbst verarbeitet), bedeutet gute und hohe Qualität bei den Gerichten. Der neu gestaltete Thekenbereich ergänzt den hellen, freundlichen Gastraum gut.

 

Das Projekt „Kirche & Wirtshaus mit Pfiff“ der Kulturwerkstatt Sulzbach-Rosenberg wird gemeinschaftlich getragen von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) und dem Evangelischen Bildungswerk (EBW) Amberg-Sulzbach sowie den Städten Amberg und Auerbach, dem Landkreis Amberg-Sulzbach und der Arbeitsgemeinschaft Obere Vils-Ehenbach (AOVE). Nach hervorragender Resonanz im „Premieren-Jahr“ 2002 mit vier Veranstaltungen in Sulzbach-Rosenberg wurde die Reihe von der Kulturwerkstatt Sulzbach-Rosenberg ab 2003 auf den Landkreis Amberg-Sulzbach und die Stadt Amberg ausgeweitet. 2015 warten vier Veranstaltungen auf zahlreiche Teilnehmer.

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