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Langlaufnachwuchs national sehr erfolgreich

|   Amberg-Sulzbach

HIRSCHAU. (usc) Die intensive Förderung des Langlaufnachwuchses im Skiclub Monte Kaolino Hirschau trägt Früchte. Um die Buben und Mädchen aus der Oberpfalz auf nationales Leistungsniveau zu bringen, stellt die Vereinsleitung ein enorm hohes Budget zur Verfügung, das in Deutschland einzigartig ist. Die Erfolge bleiben nicht aus: Markus Weeger und Marco Milde laufen im DSV-Kader. Johannes Donhauser gehört dem B-Kader Biathlon an. Eva Grabinger, Moritz Bauroth und Jonas Schröter schafften den Sprung in den Elitekader des Bayerischen Skiverbands. Auch Jakob Lauerer und Jonathan Epp erkämpften sich die Aufnahme in die Bayern-Auswahl.

 

Dabei blickte man beim SCMK Hirschau vor Beginn des schneefreien Trainings nicht mehr so ganz optimistisch in die Zukunft wie sonst, gab es doch einen spürbaren Einschnitt in der nordischen Sparte. Thomas Steindl, der in den letzten Jahren die Nachwuchsarbeit im SCMK aufgebaut und als hauptamtlicher Trainer übernommen hatte, konnte aufgrund einer beruflichen Neuorientierung nicht länger in Hirschau bleiben. Er trainiert die Langläufer fortan nur noch am Wochenende.

 

Das machte natürlich eine Umstrukturierung des Trainerteams notwendig. Der Verein musste folglich die entstandene Last auf mehrere Schultern verteilen. Und die Athleten selbst waren fortan ebenfalls mehr gefordert. Das heißt: Sich selbst motivieren, sich selbst organisieren und selbstständig die eine oder andere Trainingseinheit absolvieren. Ob das klappen würde und das hohe Leistungsniveau gehalten werden könnte, wusste zu Beginn des Trainingsjahres niemand mit Sicherheit. Doch nach der Saison waren alle Zweifel aus dem Weg geräumt – die Sportler präsentierten sich bei regionalen und überregionalen Wettbewerben so hervorragend wie immer.

 

Zahlreiche Lehrgangsmaßnahmen bereiteten die Sportler ab dem Frühjahr auf die kommende Saison vor. In Seefeld, Finsterau, Oberhof, Bayerisch-Eisenstein und Obertialliach wurden in erster Linie Ausdauer und Lauftechnik aber auch Koordination und Motorik trainiert. Beim Landkreislauf, Gibacht-Berglauf und der Running-Night in Amberg nahmen viele SCMK-Athleten teil und ließen mit guten Resultaten aufhorchen.

 

Die erste überregionale Veranstaltung für die jugendlichen Sportler war die Zentrale Leistungskontrolle im thüringischen Oberhof. Crosslauf, Skirollerrennen und Berglauf standen auf dem Programm. Nach dieser „Generalprobe“ ging es motiviert in die für die Saison entscheidenden Herbstmonate. Das bedeutet viele, viele Roller-, Lauf- und Krafttrainingseinheiten und permanente Motivationsarbeit durch die ehrenamtlichen Betreuer des Vereins.

 

Von unschätzbarem Vorteil für das Wintertraining ist die vereinseigene Kunstschneeloipe beim Rotbühl-Sender, die auch der Allgemeinheit zur Verfügung steht. Dort konnten die SCMK-Läufer in der abgelaufenen Saison von Anfang Dezember bis Ende März sehr gut trainieren.

 

Als es endlich in die Wettkampfloipen ging, stellte sich rasch heraus: Der Nachwuchs aus der Oberpfalz läuft erneut auf hohem nationalen Niveau. Die Leistung der Jungs ist umso höher einzuschätzen, als alle auf ‚ganz normale‘ Schulen gehen und nicht auf Ski-Internate“, kommentiert SCMK-Vorsitzender Thomas Heckmann das sehr gute Abschneiden seiner Jungs.

 

Im überregionalen Schülerbereich waren Eva Grabinger und Jonas Schröter ganz vorne mit dabei. Sie konnten in der Wettkampfserie „Deutscher Schülercup“ an der Spitze mitlaufen. Rang fünf für Eva und der zweite Platz für Jonas in der Gesamtwertung dieser deutschlandweiten Wettkampfserie sprechen für sich. Beide erreichten zusammen mit Moritz Bauroth die Zugehörigkeit in den Elitekader des BSV.

 

Heckmann: „Der eingeschlagene Weg im Nordischen Bereich des SCMK scheint eindeutig in die richtige Richtung zu führen. Hoffentlich gehen ihn möglichst viele Athleten weiter“. Und es sieht in der Tat danach aus, wirft man einen Blick in die Trainingsorganisation für die Saison 2015/16. Sechsmal die Woche trainiert die Leistungsgruppe 1a, fünfmal die Leistungsgruppe 1b. „Das sind Herausforderungen, für die Buben und Mädchen erst einmal motiviert sein wollen“, umschreibt Heckmann die Last, die auf den Schultern der vereinseigenen Trainer und Betreuer liegt.

 

In zwei weiteren Trainingsgruppen, bietet der Verein für die Kinder und Schüler im Alter von 5 bis 10 Jahren ebenfalls ein regelmäßiges Training an. Dort werden die Kinder spielerisch an den Langlaufsport herangeführt. Dem SCMK gehören momentan 111 Mitglieder bis einschließlich 17 Jahren an. Davon sind rund 45 im regelmäßigem Training. Der Einzugsbereich reicht bis Luhe, Bechtsrieth, Sulzbach-Rosenberg und Amberg. Für Unentschlossene kann über das Schnuppertraining ein erster Einblick in diesen Sport gegeben werden.

 

In der Schublade des Vorsitzenden liegen auch Pläne für eine eigene Rollskistrecke, entweder am Rotbühlsender oder in der Nähe des Sportparks Hirschau. Doch ohne öffentliche Förderung wird die Realisierung laut Thomas Heckmann kaum möglich sein.

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