PAULSDORF. Gut vorbereitet starten die Bezirksliga-Schiedsrichter der Oberpfalz in die neue Saison. Bei ihrem Leistungslehrgang meisterten die Unparteiischen den Fitnesstest am Platz des SSV Paulsdorf genauso problemlos wie danach zusammen mit den Beobachtern des Fußballbezirks den Regeltest im Tagungshotel Aschenbrenner.
Im Rückblick sprach Bezirksschiedsrichterobmann Markus Weigert im Einklang mit Bezirksspielleiter Dominik Fraunholz und Josef Wein vom Bezirkssportgericht von einer Saison ohne „nennenswerte Vorfälle“; auffällig sei einzig und allein das Fehlverhalten von Teamoffiziellen gegenüber den Schiedsrichterteams gewesen. Bezirksvorsitzender Thomas Graml dankte den „an der Spitze des Bezirks angekommenen Unparteiischen“ für ihre stete Bereitschaft zur Weiterbildung, die Voraussetzung dafür sei, das hohe Leistungsniveau zu halten.
Unter dem Beifall der Schiedsrichter und Beobachter verabschiedete der Bezirksschiedsrichterausschuss drei langjährige Aktive von der Bezirksbühne. Ehrenobmann Günter Wagenlehner (Regensburg) hat seinen Neulingslehrgang 1974 in Oberbayern absolviert. Nach seinem Umzug in die Oberpfalz und seiner aktiven Karriere übernahm er als Gruppen-, Kreis- und Bezirksobmann Verantwortung in der Schiedsrichterorganisation; bis zur abgelaufenen Saison gab der heute 83-Jährige seine Erfahrungen als Coach an die junge Schiedsrichtergarde weiter. Insgesamt 26 Jahre fungierte Reinhardt Traurig (Cham) als Beobachter. Ebenfalls auf Bezirksebene hört Matthias Ehlich (Weiden) auf: Seine Schiedsrichterkarriere führte ihn bis in die Landesliga, ehe ihn eine Verletzung zwang, kürzer zu treten. Mit seinem Dank des Fußballverbandes überreichte Markus Weigert jeweils eine Urkunde und einen Präsentkorb. Einen solchen Korb mit lokalen Spezialitäten gab es auch für die Vertreter des SSV Paulsdorf, die beiden Vorsitzenden Hans-Jürgen Hammer und Tobias Becht sowie Fußballabteilungsleiter Markus Schäffer, für die Überlassung des Sportplatzes zur Leistungsprüfung.
Roman Solter, im Bezirksschiedsrichterausschuss für die Einteilung zuständig, berichtete von Problemen an Doppelspieltagen wie an Ostern, da dann im Regelfall alle Mannschaften gleichzeitig spielen. Hier halfen oft auch die Nachbarbezirke Mittelfranken, Niederbayern und Oberfranken aus, mit denen man weiterhin einen Schiedsrichteraustausch pflegt, wodurch es auch gelang, die leicht gestiegenen Kosten für die Vereine pro Spiel und Gespann deutlich unter 200 Euro zu halten.
Der für das Fördersystem zuständige Philipp Götz blickte auf zahlreiche Maßnahmen für die Nachwuchsschiedsrichter in der Bezirksgruppe (22 Jahre), auf der Bezirksanwärterschiene und in der Perspektivgruppe Verband zurück, die gleicher Weise fortgeführt werden. Trotz der für junge Talente durchaus vorhandenen „Überholspur“ trat er dem Vorwurf des Jugendwahns entschieden entgegen. Obmann Markus Weigert selbst verantwortet in seinem Ausschuss das Beobachtungswesen: Die Coaches begleiteten 235 Spiele der Bezirksliga-Schiedsrichter und waren entsprechend ihrer Qualifikation auch auf bayerischer Ebene 170-mal mit dem Notizblock an der Seitenlinie im Einsatz. Neu im Kreis der Bezirksbeobachter sind Marco Gruber (Cham), Andreas Frieser (Weiden), Markus Schreiner und Sven Ertl (beide Amberg).
Referees bis zur 1. Bundesliga beobachtet Karl-Heinz Schleier: Anhand vieler Videoszenen erläuterte er den Schiedsrichtern und Coaches der Oberpfalz, wie sie „clever agieren, einfach entscheiden und konsequent handeln“ können. Philipp Götz wies auf die Regeländerungen zur neuen Saison hin, bevor Markus Weigert abschließend die Erwartungen des Bezirksschiedsrichterausschusses an seine Schiedsrichter und Beobachter formulierte: Verfügbarkeit, Leistungsbereitschaft, angemessenes Auftreten, sachliche Diskussionen sowie gegenseitig Respekt und Verständnis - intern und auch im Miteinander mit den Vereinen.