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Videokonferenzen und Cloud für alle Schulen - Medienzentrum Amberg-Sulzbach liefert Softwarelösungen für den Distanzunterricht

|   Amberg-Sulzbach

AMBERG-SULZBACH. Eine Abkehr vom Distanzunterricht in Bayern ist noch nicht in Sicht. Bis auf weiteres werden die Schüler der Landkreisschulen im Amberg-Sulzbacher Land per Computer, Maus und Videokonferenzen am Unterricht teilnehmen. Für die Mitarbeiter des Medienzentrums Amberg-Sulzbach heißt das seit Monaten: Extra-Fleißarbeit!

Datenschutzkonforme Werkzeuge
„Mit Beginn des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 wurde es sehr schnell offensichtlich, dass den Schulen brauchbare, einfach anzuwendende und vor allem datenschutzkonforme Werkzeuge für den digitalen Unterricht fehlen“, erinnert sich der Leiter des Medienzentrums Amberg-Sulzbach, Peter Lang. Im Medienzentrum häuften sich die Anfragen nach brauchbaren Lösungen. Das Team des Medienzentrums, das neben Lang noch aus seinem Stellvertreter Werner Winter und Verwaltungsmitarbeiter Jörg Gebert besteht, entwickelte in kürzester Zeit ein umfassendes Konzept, das vor allem auch die Grundschulen miteinbezog.

Server bei deutschen Anbietern
Als wirtschaftlichste Lösung stellte sich die Anmietung von datenschutzkonformen Servern bei deutschen Anbietern heraus. Dank des Wissens und Könnens von Werner Winter, der auch „medienpädagogischer Berater digitale Bildung“ (mBdB) beim Schulamt Amberg-Sulzbach ist, konnten bereits im Juni des vergangenen Jahres erste Lösungen offeriert werden. Das Angebot beinhaltet ein eigenes Webkonferenz-System auf Basis der Open-Source-Software „jitsi“ und eine Cloud-Lösung, die mit „Nextcloud“ realisiert werden konnte. Abgerundet wird das Ganze durch mehr als tausend didaktische Online-Medien im Katalog des Medienzentrums.

Nachbarkommunen beraten
Das Interesse an diesem umfassenden Konzept war nicht nur bei den Schulen groß. Auch in den benachbarten Landkreisen Schwandorf, Neumarkt, Neustadt an der Waldnaab und Bayreuth war man auf die Arbeit des Medienzentrums Amberg-Sulzbach aufmerksam geworden. „Wir mussten viele Anfragen zur Umsetzung des Projektes beantworten und konnten so den Kollegen dort etwas helfen, eigene Lösungen auf den Weg zu bringen“, ergänzt Peter Lang.

Nachfrage steigt rasant
Bei den Schulen herrschte eine hohe Akzeptanz gegenüber den digitalen Werkzeugen für den Distanzunterricht und die Nachfrage stieg rasant. Nach Absprache mit der IT-Abteilung des Landratsamtes Amberg-Sulzbach wurden die Kapazitäten erweitert und mit Beginn des Schuljahres die Lern- und Erprobungsphase gestartet. Als sich im Herbst die Gefahr eines zweiten Lockdowns abzeichnete, explodierten die Anmeldungen für das Webkonferenz-System förmlich. Ab Dezember war die Leistungsgrenze der angemieteten Server erreicht. Mit den aktuellen Schulschließungen hat sich die vorausschauende Planung des Teams des Medienzentrums als richtig erwiesen.

Schulamtsbezirk gut aufgestellt

Auch auf Seiten der Staatlichen Schulämter in der Stadt Amberg und dem Landkreis Amberg-Sulzbach ist man froh, dass den Schulen ein Webkonferenz-System und die Cloud-Lösung zur Verfügung stehen. „Mit diesen Systemen sind wir in unserem Schulamtsbezirk dank des großen Angebots des Medienzentrums sehr gut aufgestellt“, betonen Leiterin Beatrix Hilburger und Stellvertreter Stephan Tischer.

Landrat Richard Reisinger ermöglicht Finanzierung

Der enorme Ansturm auf die Angebote machte einen weiteren Ausbau der Serverkapazitäten unabdingbar, um einen stabilen und reibungslosen Ablauf des Distanzunterrichts gewährleisten zu können. Für den Ausbau waren zusätzliche Finanzmittel notwendig geworden. Auf Initiative von Schulamtsdirektorin Beatrix Hilburger machte Landrat Richard Reisinger den Weg für die Finanzierung frei. Der Landkreischef, selbst ehemaliger Lehrer, weiß genau um die Probleme, die durch den Distanzunterricht entstehen. „Wir sind sehr froh, dass der Landkreis Amberg-Sulzbach durch die Arbeit des Medienzentrums einen entscheidenden Beitrag zur Bestreitung des Distanzunterrichts im Amberg-Sulzbacher Land leisten kann. Die zusätzlichen Mittel sind hier sehr gut angelegt.“

Wunsch: Präsenzunterricht

Auch wenn die Schulen dank des Medienzentrums gute Werkzeuge zur Verfügung haben, hofft Reisinger – so wie vermutlich jeder -, dass man, sofern es die Infektionszahlen erlauben, bald wieder zum normalen Präsenzunterricht übergehen kann.

Hintergrund

Aktuell haben sich knapp 600 Lehrkräfte aller Schularten in Stadt und Landkreis für den Konferenzserver registriert und nutzen diesen mit ihren Klassen. Täglich werden im Durchschnitt bis zu 4.000 Schülerinnen und Schüler über Video unterrichtet. Die Cloud-Lösung des Medienzentrums nutzen mittlerweile 18 Schulen, um den Kindern Material zur Verfügung zu stellen oder Aufgaben einzusammeln.

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Foto: © Jörg Gebert / Medienzentrum Amberg-Sulzbach