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Badeotitis – Der Schmerz sitzt im Ohr

|   Cham

CHAM. Sommerzeit ist Urlaubs- und Badezeit. Jeder will die schönste Zeit im Jahr ungetrübt genießen und bei heißen Temperaturen vielleicht ins Meer, den Baggersee oder ins Schwimmbecken tauchen. Doch manchmal lauert genau dort die Gefahr – Badeotitis: Der Schmerz im Ohr! Wie man sich schützen kann und was Abhilfe schafft, wissen Dr. Michael Hartl und Dr. Stephan Laufer, Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Belegärzte an den Sana Kliniken des Landkreises Cham.

Eigentlich soll Baden Spaß machen und zum Wohlbefinden bei heißen Temperaturen beitragen. Doch kann häufiges und langes Baden vor allem in Seen oder im Meer das Gegenteil bewirken. „Das Ohr mag es trocken“, erklärt Dr. Michael Hartl, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, der informiert, dass eine Entzündung des äußeren Gehörgangs gehäuft in den Sommermonaten und vor allem zur Urlaubszeit auftritt.

Mit dem sommerlichen Bad geraten auch Bakterien und Viren in das Ohr, die Auslöser der Badeotitis sind. „Wenn sich noch Wasser im warmen und engen Gehörgang befindet, wird das Wachstum der Viren und Bakterien dadurch begünstigt“, erklärt HNO-Arzt Dr. Stephan Laufer. Juckreiz, Entzündungen und Schmerzen sind die Folge. Auch Gehörverlust und ein Druckgefühl im Ohr sind nicht selten. Dr. Hartl: „Wenn möglich, sollte spätestens dann der Facharzt aufgesucht werden. Dieser führt eine Ohrspiegelung durch, reinigt den Gehörgang und behandelt die Erkrankung mit Antibiotika“. Bleiben die Symptome unbehandelt, droht durch Keimverschleppung eine schmerzhafte Mittelohrentzündung mit stechenden Ohren- und Kopfschmerzen. „Auch dann kommt Antibiotikum über mehrere Tage zum Einsatz“, erklärt Facharzt weiter.

Damit es aber erst gar nicht so weit kommt, geben die beiden Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde wichtige Tipps zum richtigen Baden:

„Wichtig ist es dafür zu sorgen, dass das Ohr schnell wieder trocken wird. Neigen Sie dazu den Kopf zur Seite, so dass das Wasser herauslaufen kann. Auf keinen Fall sollte man Wattestäbchen verwenden, da die durch das Wasser aufgeweichte Haut sonst geschädigt wird. Vor allem empfindlichen Personen raten wir zum Tragen einer Bademütze, denn dadurch werden die Ohren geschützt“, so Dr. Hartl und Dr. Laufer unisono. Wer im Badeurlaub ganz sicher gehen will, sollte zudem für den Notfall Schmerzmittel und Ohrentropfen mit dabei haben.

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Damit der Sprung ins kühle Nass keine unliebsamen Folgen nach sich zieht, sollte man darauf achten, die Ohren schnell wieder zu trocknen. (Foto: © Kerstin Piendl)