Aktuelles aus der Region Cham

Hoher Gast aus Oberösterreich

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CHAM. Sie konnten trotz der räumlichen Entfernung zahlreiche Gemeinsamkeiten entdecken: auf ihrer Rundreise durch die Europaregion Donau-Moldau besuchten der Oberösterreichische Landtagspräsident Viktor Sigl und die Abgeordnete Gabriele Lackner-Strauss gestern auch die Oberpfalz und trafen in Cham zu einem Gespräch mit Bezirkstagspräsident Franz Löffler zusammen.

 

Ziel des Austausches war es, sich gemeinsam über die Ausweitung der bereits bestehenden Zusammenarbeit im Rahmen der Europaregion Donau-Moldau zu beraten und auch die bilateralen Kontakte zwischen der Oberpfalz und Oberösterreich zu vertiefen. Löffler hieß die Gäste zunächst im Landratsamt Cham willkommen und betonte, dass es die Lage in der Mitte Europas und die damit verbundenen Aufgaben seien, die beide Regionen miteinander verbinden. Dies betreffe insbesondere den Ausbildungsbereich, aber auch die Steigerung der Wertigkeit von Arbeitsplätzen, die Sicherung von Fachkräften und den demographischen Wandel. Auch die Überwindung der Sprachbarriere und die berufliche Integration von Flüchtlingen seien zentrale Herausforderungen, die es zu bewältigen gelte. „Wir müssen unsere Möglichkeiten und Chancen optimal nutzen, um die Mitte Europas als attraktiven Raum zu gestalten“, so Löffler.

 

Dass die Oberpfalz ihre Chancen nutzt, zeigte Löffler am Beispiel des Landkreises Cham auf. Hier sei es gelungen, sich vom „Armenhaus Deutschlands“ zu einer Region mit einer niedrigen Arbeitslosenquote und zahlreichen innovativen Unternehmen zu entwickeln, in der sich auch immer mehr junge Menschen ansiedeln. Auch das Siemens-Werk in Amberg sei ein Musterbeispiel für die intelligente Vernetzung von Maschinen und Anlagen im Produktionsprozess. Einen praktischen Einblick in die Forschungsarbeit und Ausbildung im Bereich Mechatronik konnten die Gäste aus Oberösterreich anschließend bei einer Besichtigung des Technologiecampus Cham gewinnen. Leiter Professor Dr.-Ing. Peter Firsching, stellte den Campus näher vor und führte die Gruppe durch die Laboreinrichtungen. Ein besonderes Anliegen sei es, den Studienbetrieb künftig auch verstärkt grenzüberschreitend in die Tschechische Republik auszurichten, so Firsching.

 

Dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Ausbildungsbereich bereits bestens funktioniert, zeigten die Leiter der Berufsschulen Cham und Domažlice, OStD Siegfried Zistler und Mgr. Zdeňka Buršíková, auf. Beide Schulen arbeiten seit 1990 zusammen und haben neben zahlreichen Aktivitäten zwischen ihren Schülern auch grenzüberschreitende Ausbildungseinheiten im Bereich Zerspannungstechnik etablieren. Die Berufsschule Cham ist derzeit zudem die modernste bayerische Schule im Bereich Elektronik.

Landtagspräsident Sigl zeigte sich von den Leistungen in der Oberpfalz beeindruckt und betonte die Wichtigkeit, Bildung, Forschung und Wirtschaft miteinander zu verbinden. Zugleich wies er auf die zahlreichen Parallelen zwischen der Oberpfalz und Oberösterreich hin, die im Forschungs- und Wissenschaftsbereich bestehen. Löffler und Sigl waren sich daher zum Abschluss des Besuchs einig: die Oberpfalz und Oberösterreich sind sich nicht nur ähnlich, sondern können durch eine verstärkte Zusammenarbeit in Wissenschaft und Wirtschaft auch einen deutlichen Mehrwert für beide Regionen erzielen.

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