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Der Meisterbrief ist ein Versprechen

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STRAUBING. 1.115 junge Handwerksmeister aus 25 verschiedenen Berufen feierten in der Joseph-von-Fraunhofer-Halle in Straubing ihren Abschluss. Sie alle hatten im vergangenen Jahr ihre Meisterprüfung im Gebiet der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz mit Erfolg abgelegt. Heute nahmen sie bei der Meisterfeier 2015, die unter dem Motto „Meisterköpfe, Meisterhände, Meisterbriefe – Lasst uns feiern!“ stand, ihre Meisterbriefe entgegen. 213 Absolventen erhielten zudem den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung. Sie gehören zu den besten 20 Prozent der Prüfungsteilnehmer in ihrem Beruf.

 

Die Feier begann mit einem einstündigen Bühnenprogramm, durch das Bayern 3-Moderator Axel Robert Müller führte. Den hohen Stellenwert der Weiterbildung betonte Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer, in seiner Festrede. Der Meisterbrief zeichne die jungen Handwerker als Spitzen-Fachkräfte aus. Er sei nicht nur ein Abschluss auf Papier, sondern ein Versprechen für die Zukunft. „Er steht für die Tatsache, dass man Ihnen viel zutraut. Er bedeutet aber auch: Wer ihn hat, kann vieles meistern.“ Haber forderte die Absolventen auf, offensiv für eine Handwerksausbildung zu werben, denn Nachwuchs werde dringend gesucht. „Jeder Handwerker repräsentiert durch seine erstklassige Arbeit und Dienstleistung den im Ausland vielgelobten deutschen Mittelstand.“ Die Verantwortung, das Handwerk in ein strahlenderes Licht zu rücken, liege nicht nur bei der Politik, sondern ebenso bei den Handwerkern selbst. Dem vorherrschenden „Akademisierungswahn“ könne man nur entgegensteuern, wenn man die Stärken des Handwerks klar kommuniziere.

 

Persönliche Geschichten hinter den Kulissen der Meisterprüfung

In einem Filmbeitrag und Gesprächen auf der Bühne mit drei Handwerksmeistern ging es um individuelle Erfahrungen rund um die Prüfungsvorbereitung. Mit dabei: die 39-jährige Bäckermeisterin und zweifache Mutter Karoline Loibl aus dem Raum Straubing. Sie erzählte, dass der Meisterkurs sie selbstsicherer gemacht und neue Leidenschaft für ihren Beruf entfacht habe. Der 23-jährige Kfz-Technikermeister Moritz Nörl aus dem Landkreis Landshut ist amtierender Weltmeister im Inline-Downhill. Er sehe zwischen dem Sport und der Weiterbildung klare Parallelen: „Geschenkt bekommt man nichts. Man muss ständig trainieren und lernen, wenn man etwas erreichen will.“ Wie es vor der Meisterprüfung auch mal zeitlich eng geworden ist, berichtete der 23-jährige Landmaschinenmechnikermeister Johannes Schneider aus Waldmünchen. Mit seinem Meisterstück, einer teleskopierbaren Beleuchtungseinrichtung für Landmaschinen, habe er etwas erschaffen wollen, „was es nicht gibt, aber jeder brauchen kann“.

 

Friseur und Kraftfahrzeugtechniker auf der Rangliste ganz oben

Der Meistertitel im Kfz-Technikerhandwerk war nach wie vor bei den Männern am beliebtesten, mit 217 männlichen und gerade sieben weiblichen Absolventen war er insgesamt der begehrteste Meisterabschluss. Unter den Frauen kommt die überwiegende Anzahl der Meisterinnen aus dem Friseurhandwerk. 171, darunter zwölf Männer, haben sich in diesem Beruf weiterqualifiziert. Das Bühnenprogramm wurde begleitet von der Street Percussion-Gruppe „Move and Groove“ aus Regensburg. Im Anschluss an das Bühnenprogramm erfolgte die Ausgabe der 1.115 Meisterbriefe. Danach sorgte die Band „Keep Cool“, eine Show- und Coverband aus Österreich, bis spät in den Abend hinein für passende Partystimmung.

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