REGENSBURG. Zweiter Tag der Ideenwerkstatt im Parkside: Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger ist groß. Ein ständiges Kommen, Teilhaben, Nachfragen und gemeinsames Weiterdenken ist auf der Tagesordnung. Vom 3. bis 5. Mai ist die Ideenwerkstatt unter dem Motto „Stadtraum gemeinsam gestalten“ im Parkside wieder geöffnet, um die Zukunft des Areals zwischen Friedenstraße/Hauptbahnhof und Altstadt zu diskutieren.
Bereits am ersten Abend hatten die Planungsteams ihre Vorschläge präsentiert, die sie aus den Anregungen der 1. Ideenwerkstatt entwickelt haben. Dabei zeigte sich: “Noch gibt es kein ganz klares Bild, aber es wird zunehmend schärfer und langsam wird der schönste gemeinsame Nenner für die Zukunft des Regensburger Bahnhofsumfeldes sichtbar “, wie Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer feststellte.
Der zweite Tag der Ideenwerkstatt war schließlich geprägt von Nachfragen, Konkretisieren und Zusammenführen der einzelnen Lösungsvorschläge der Planungsteams. Die Experten versuchten, in zahlreichen Gesprächen herauszufinden, was den Bürgerinnen und Bürgern an ihren Vorschlägen gefällt und was noch einmal überdacht werden muss. Dazu besuchten auch wieder zahlreiche Interessensgruppen das Ideenbüro – beispielsweise Studierende und Schulklassen, der Seniorenbeirat und der Beirat für Menschen mit Behinderung, die Freunde der Regensburger Altstadt, Hoteliers, Vertreter von Verkehrsbetrieben sowie der Architekturkreis Regensburg. Gleichzeitig trafen sich die Planer auch mit Vertretern von Randgruppen wie der Beratungsstelle DrugStop. Ziel all dieser Treffen war, das Expertenwissen und die Meinungen der unterschiedlichen Interessensgruppen unmittelbar in die weitere Arbeit der Planungsteams einfließen zu lassen. Aus den Gesprächen kristallisierten sich zwei Schwerpunkte für die weitere Arbeit heraus, die am Abend gemeinsam mit den Anwesenden weiter verdichtet wurden:
Die Suche nach der besten Verkehrs- und Mobilitätslösung
“Unsere Analyse hat ergeben, dass der jetzige Zustand im Bahnhofsareal ein ‚perfektes Chaos‘ ist, in dem Busse, Autos, Fahrräder und Fußgänger unorganisiert durcheinander laufen und fahren”, so die Verkehrsplanerin Gisela Stete vom “Planungsteam Nord”. Daher schlagen die Planer ein Aufräumen, Neuorganisieren und Bündeln von klar definierten Verkehrsflächen vor. Dazu könnte nach Ansicht der Planer beispielsweise ein neues ‚Bushaus‘ in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs entstehen, das nicht nur als zentraler Omnibusbahnhof fungieren kann, sondern auch andere wichtige Nutzungen wie Verkehrsservice, Polizei oder einen Fahrradparkplatz beherbergen könnte.
Neugestaltung des Stadtraums
Für den Stadtraum zwischen Hauptbahnhof und Ernst-Reuter-Platz schlagen die Planer eine nachhaltige Stärkung der Maximilianstraße vor, um diesen Bereich zu einem Raum mit hoher Aufenthaltsqualität zu machen. Zentrale Idee ist dabei eine attraktive Verzahnung von Nutzung, Straßenraum, Plätzen und Grünflächen. Diese Achse soll zu einer ‚Bühne für die Menschen‘ werden, ein Weg, in dem das neue Kultur- und Kongresszentrum zu einem wichtigen Ankerpunkt wird. “Wir haben festgestellt, dass das Networking und der Austausch zwischen Menschen bei Veranstaltungen und Kongressen immer wichtiger werden. Daher muss auch das direkte Umfeld eines Kultur- und Kongresszentrums einladend und hochwertig sein”, erklärt Architekt Günther Prechter vom “Team Süd”.
Viele Bürgerinnen und Bürger hatten sich bei der 1. Ideenwerkstatt gewünscht, dass das Erdgeschoss eines RKK einen durchgängig geöffneten und attraktiven öffentlichen Raum bieten sollte, beispielsweise in Form eines Cafés, einer Bücherei oder eines betreuten Aufenthaltsraumes für wartende Schüler. “Auf diese Weise werden die Menschen in das Kongresszentrum hineingezogen und das Gebäude für alle Bürgerinnen und Bürger nutzbar gemacht“, so Prechter weiter.
Am zweiten Abend wurden auch erste Zwischenergebnisse der Marktanalyse für den Bedarf eines Kultur- und Kongresszentrums präsentiert. Die Überprüfung der Unternehmensberatung ghh consult aus Wiesbaden hat ergeben, dass bei Veranstaltern die Nachfrage nach einem Raum für größere Personengruppen besteht, da eine Vielzahl an Konzerten und Events derzeit in Regensburg nicht durchgeführt werden könne. Die Befragung habe weiterhin gezeigt, dass dies nur funktioniere, wenn in dem Gebäude sowohl kulturelle Veranstaltungen als auch Kongresse abgehalten werden können. Zudem sei eine adäquate gastronomische Versorgung im direkten Umfeld unabdingbar. Ein wichtiger Schwerpunkt des Hauses sollten nach Ansicht der Experten Veranstaltungen mit regionalem Bezug sein.
Das Ideenbüro ist am Freitag wieder von 10 bis 13 Uhr geöffnet, die Abschlusspräsentation findet um 19 Uhr im Parkside statt.