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Digitale Revolution im Klassenzimmer

|   Regensburg

REGENSBURG. (obx) - Nach PC und Notebook erobern jetzt auch Tablet-Computer Bayerns Schulen. Seit Beginn des neuen Schuljahres erprobt der größte private Schulträger in Ostbayern, die Pindl-Schulen, den iPad-gestützten Unterricht in sechs siebten Klassen. Die Initiatoren sind überzeugt: Der Einsatz der iPads kann den Unterricht in den nächsten Jahren revolutionieren.

 

Die ersten Erfahrungen sind positiv und könnten wegweisend sein für viele der insgesamt rund 5.500 Schulen in Bayern. In den meisten Bildungsstätten ist diese Form des Lernens noch Zukunftsmusik: Im Freistaat gibt es erst eine Handvoll Schulen, die den 'Schulunterricht von morgen' auf diese Weise praktizieren.

Für die Schüler von heute ist der Einsatz 'moderner Medien' Alltag. 'Simsen', Bloggen und Posten sind feste Bestandteile ihrer Lebenswelt. 'Die Einführung des iPad-gestützten Unterrichts war die logische Konsequenz aus dieser Entwicklung', sagt der Geschäftsführer der Pindl-Schulen Markus Pindl. Allein an der Pindl-Realschule in Regensburg arbeiten seit Schuljahresbeginn 105 Schüler in den vier siebten Klassen in mehreren Fächern an ihrem eigenen iPad und erledigen auch einen Teil ihrer Hausaufgaben am Tablet. Zwei weitere siebte Klassen arbeiten am Pindl-Gymnasium in der Domstadt mit dem neuen elektronischen Lernmittel.

 

An beiden Schulen sind die ersten Erfahrungen des intensiven Einsatzes der iPads äußerst positiv. 'Die Tablets erschließen in den siebten Klassen ergänzend zu den klassischen Lehrmitteln digitale Lernwelten in neuer Dimension, Schüler und Lehrer sind begeistert', sagte Andrea Klein, die Direktorin der Pindl-Realschule.

 

Im Englischunterricht ermöglicht der Einsatz des iPads unter anderem das interaktive Vokabellernen und das Ausfüllen von Übungen und Tests mit direktem individuellem Feedback. Beim Vokabel-Memory wird jede Woche ein Sieger gekürt; derjenige, der die Aufgaben am schnellsten löst. 'Gerade dieser spielerische Aspekt ist wichtig', sagte Konrektor Jakob Müller, der das Projekt verantwortet.

 

In den Naturwissenschaften können die Schüler die Experimente aus dem Physik- oder Chemieunterricht zu Hause noch einmal im Video mit Ton anschauen. Via iPad können Schüler außerdem ihre Fragen dem Lehrer zukommen lassen - auf Wunsch auch anonymisiert, so dass sich Schüler nicht 'outen' müssen, etwas noch nicht verstanden zu haben. Bei den Hausaufgaben eröffnet das iPad ebenfalls neue Möglichkeiten: Schüler können beispielsweise eigene Filme produzieren.

 

Auch für die Pädagogen ist der Einsatz der Tablet-Computer wertvoll: Als Englischlehrer erhält Jakob Müller genaue Statistiken, welche Vokabeln schon gut sitzen und was noch einmal wiederholt werden muss. 'Der Zugriff auf das Internet, die Chance immer und überall auf aktuelle Informationen zugreifen zu können, eröffnet neue Möglichkeiten, den Unterricht lebensnah zu gestalten', so der Konrektor. 'Durch den kombinierten Einsatz dieser neuen Möglichkeiten mit den klassischen Methoden und analogen Medien wird der Unterricht noch abwechslungsreicher, interessanter und effektiver. Das Lernen kann im Lebensraum Schule zeitgemäß umgesetzt werden ohne auf klassische Elemente wie Heftführung zu verzichten', sagte Geschäftsführer Markus Pindl.

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