REGENSBURG. Der stationäre Handel gewinnt mit digitalem Marketing an Attraktivität. Davon überzeugte sich der Handelsausschuss der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim bei einem Besuch im Showroom der Fullhaus Marketing & Werbung GmbH in Regensburg. Beim Handelsausschuss stehen Zukunftsfragen im Mittelpunkt.
Mit E-Commerce-Sprechtagen von Mai bis September in der ganzen Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim und einer Kooperationsveranstaltung mit der OTH Weiden im Juli wird die IHK ihre Mitgliedsunternehmen bei der Umsetzung digitaler Strategien im Handel begleiten.
Der „Point of Emotion“
Einkaufen im stationären Handel soll wieder Spaß machen. Der Verkaufsraum wird mit Hilfe digitaler Technik ein „Point of Emotion“, wie Benjamin Meckl, Geschäftsführer bei Fullhaus, den Verkaufsraum neu benennt. Das beginne mit großformatigen Bildschirmen zur Kundenansprache und Produktpräsentation und ende bei der automatisierten Produktempfehlung. Letzteres sei vom Online-Handel bekannt und funktioniere auch im Laden: Wenn der Kunde zum Beispiel eine Hose, die ihm gefällt, an einen Scanner hält, werden ihm die passenden Oberteile dazu angeboten.
Kunden in den Laden locken
Werbung fokussiere immer weniger das Produkt, sondern diene der Inspiration und der Imagebildung, lautet eine These des E-Commerce-Experten Prof. Dr. Marco Nirschl von der OTH Weiden. Bei der Sitzung des IHK-Handelsausschusses empfahl er den Händlern, über Online- und Offline-Kanäle hinweg den Kunden schlüssige Produktgeschichten zu erzählen. 57 Prozent aller Produktrecherchen finden im Internet statt. Die Krux sei, die Kunden nach der Recherche zum Kauf im stationären Geschäft zu bewegen. Wolfgang Holzapfel, Vorsitzender des Handelsausschusses, bestätigt diese Strategie: „Der Online-Shop muss nicht das Ziel eines jeden Händlers sein, Kunden durch gezieltes Online-Marketing in das stationäre Geschäft zu locken dagegen schon.“