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Ein Volksstück mit ungeahnter Aktualität

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REGENSBURG. Vom 5. bis zum 9. Februar 2015 geht beim Germanistentheater der Universität Regensburg wieder der Vorhang auf. Die Theatergruppe unter der Leitung von Dr. Simone Merk zeigt jeweils um 19.30 Uhr im Theater an der Universität (Studentenhaus) Ödön von Horváths Volksstück „Italienische Nacht“.

 

Einlass ist immer um 19.15 Uhr; der Eintritt ist frei. Kartenreservierungen werden unter germanistentheater@gmail.com bis 14 Uhr des jeweiligen Aufführungstags entgegengenommen. In Zeiten von PEGIDA und Anti-PEGIDA gewinnt Horváths Volksstück eine ungeahnte Aktualität. Auf groteske Art und Weise arbeitet Horváth in der „Italienischen Nacht“ die phrasenhafte Politisierung des Lebens und das selbstverliebte und egoistische Handeln der Akteure heraus. Die Menschen sind dabei nicht bösartig aus Veranlagung, sondern bösartig aus Dummheit. Für Horváth sind das Nicht-Denken-Wollen und das Nicht-Denken-Können die Grundübel der Welt.

 

Zum Stück: In einer süddeutschen Kleinstadt marschieren die Faschisten. Sie feiern ihren „Deutschen Tag“ mit Musik, Bier und antisemitischen Parolen. Nachts steht ein Manöver auf dem Programm: Sie rüsten sich für die Machtübernahme. Zur gleichen Zeit am gleichen Ort: Die Sozialdemokraten sind mit sich selbst und den Vorbereitungen zu ihrer „Italienischen Nacht“ beschäftigt. Nach dem Motto „Feind, Todfeind, Parteifreund“ eskaliert der parteiinterne Machtkampf zwischen dem spießbürgerlichen Stadtrat Ammetsberger und dem aufstrebenden Revolutionär Martin. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht die Frage, ob die „Italienische Nacht“ unter diesen Umständen überhaupt stattfinden kann und ob gegen die Faschisten nur Gewalt oder eher Missachtung hilft?

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