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Eine Einkaufsmeile für Furth

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FURTH IM WALD. Die Verkehrssituation für die Stadt Furth i. W. hat sich verändert. Die B 20 und damit auch rund 10.000 Fahrzeuge pro laufen nicht mehr durch die Stadt, sondern daran vorbei. „Wie stellt man sich der neuen Situation? Wie entwickelt man die Stadt weiter? Wie kann der Wirtschaftsstandort Furth gestärkt werden? Wo können sich die bestehenden Firmen weiter entwickeln?“ Zentrale Fragen des Vorsitzenden Dr. Alois Plößl bei der Sitzung des IHK-Gremiums Cham im Gasthof Bay an dessen Mitglieder stellt. Es geht um den Stand des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts in der Grenzstadt. Die Diskussionspartner des IHK-Gremiums waren neben Bürgermeister Sandro Bauer und ISEK-Berater Dr. Robert Leiner, auch Norbert Tauer und Jürgen Kögler vom neu gegründeten Unternehmerforum Furth im Wald.

 

„In der Stadt Furth im Wald wird sich Vieles neu ordnen,“ so charakterisiert Bürgermeister Sandro Bauer die Ausgangslage. Die demografische Entwicklung, Leerstände, die neue B 20 aber auch das Wachstum bestehender Betriebe fordern eine Neuausrichtung. Dabei sollten gerade die alten Stärken der Grenzstadt, als Kontaktstelle und Marktplatz zwischen Ostbayern und Tschechien neu aufleben. Wichtige Grundvoraussetzung ist dafür die Akzeptanz der Bürger und die sieht Sandro Bauer in einer jüngst durchgeführten Haushaltsbefragung bestätigt. „Die Identifikation wie auch die Zufriedenheit mit der Wohn- und Lebensqualität ist hoch, aber die Bürger erachten auch die Notwendigkeit für die Weiterentwicklung ihrer Stadt für notwendig“, so das Fazit Bauers zur Bürgerbefragung.

 

Den größten Handlungsbedarf sehen die Bürger in der Innenstadtattraktivität. Um in Furth in Wald neue Impulse zu setzen, will die Iq-Projektentwicklungsgesellschaft um Dr. Robert Leiner im Dialog mit der Stadt ein Konzept vorlegen. Das integrierte städtebauliche Konzept beziehe unterschiedliche Interessen von Tourismus, Stadtmarketing, Wirtschaft, Bürgerinnen und Bürgern mit ein, ebenso die rückläufige Bevölkerungsentwicklung und die Rolle Furths als Zwillingsstadt von Domazlice. „Kontaktstelle“ war der Begriff, der sich auf der Suche nach einer Positionierung herauskristallisierte. „Kontakt zu den tschechischen Nachbarn auf der anderen Seite der Grenze“, fasste Leiner zusammen. In der Praxis betreffe das vor allem Handel, Fachkräfte, Freizeit und Tourismus. Die jüngste IHK-Studie bescheinigt der Grenzstadt zwar gute Zahlen, offenbart aber auch die Defizite der Innenstadt. Die „Further Einkaufsmeile“ kann laut Leiner eine Lösung sein. Dazu bietet die Kernstadt interessante Perspektiven. Mit einer geschickten Entwicklung der Leerstände und innenstadtnahen Parkplätzen könnten Investitionsanreize geschaffen werden, so der Stadtentwicklungsexperte. Erhebliche Bedeutung sieht Leiner aber auch in der Entwicklung von Gewerbeflächen: „Die Stadt will den bestehenden Betrieben Perspektiven bieten,“ ist sich Leiner mit Bürgermeister Bauer einig. In die gleiche Kerbe schlägt Norbert Tauer, der gute Bedingungen und Gewerbeflächen für die Unternehmen vor Ort forderte. Als Glücksfall bezeichnete er, dass aus der Stadt selbst wie auch externe Investoren bereitstehen. Als wichtigen Beitrag, um sich im regionalen Wettbewerb zu positionieren sehen die ISEK-Macher auch Außenauftritt und Stadtmarketing. „Furth ? Zentrum im Drachenland“ wäre dazu eine Markenbotschaft, so Dr. Leiner. „Furth ist auf einem guten Weg zu einer neuen Stadtentwicklungsstrategie,“ fasste Dr. Plössl die konstruktive Diskussion mit dem IHK-Gremium zusammen und sicherte die Unterstützung für diesen Prozess durch die Fachbereiche der IHK Regensburg zu.

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