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FC Amberg trotz dem Spitzenreiter einen Punkt ab

|   Amberg-Sulzbach

AMBERG. (asl) Die Initialzündung im Abstiegskampf? Könnte sein, denn mit welcher Leidenschaft der Fußball-Regionalligist FC Amberg am Dienstagabend vor 2444 Zuschauern im Stadion am Schanzl dem Spitzenreiter SSV Jahn Regensburg beim 0:0 (0:0) einen Punkt abknöpfte, war aller Ehren wert. Denn ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen. Im Gegenteil: Die Gelb-Schwarzen feierten nach einer wirklich starken Leistung einen mehr als verdienten Punktgewinn, der in der Endabrechnung ungemein wichtig werden könnte.

 

„Ich persönlich wünsche dem Jahn als oberpfälzer Verein und seinen Fans den Aufstieg in die 3. Liga. Für uns ist es das schönste Spiel der Saison. Wohlwissend, dass wir krasser Außenseiter sind, wollen wir unseren Fans ein tolles Spiel bieten. Wir freuen uns riesig darauf“, erklärte Ambergs Coach Timo Rost vor der Partie. Er musste in diesem Schlager auf den gelbgesperrten Frank Lincke und den verletzten Benny Werner sowie auf Christian Knorr (Grippe) verzichten, konnte ansonsten seine Bestbesetzung ins Rennen schicken. Er baute seine Anfangsformation im Vergleich zum 0:3 gegen Bayreuth auf zwei Positionen um: Für Knorr startete Andreas Graml, für Sebastian Hauck dieses Mal wieder Thomas Schneider.

 

„Wir wissen um die Situation in Amberg mit sechs Niederlagen ohne eigenes Tor. Angeschlagene Boxer sind gefährlich. Amberg hat gegen uns sicher nichts zu verlieren. Auch wenn sie die Bälle nur auf die Tribüne klopfen. Ich erwarte, dass wir das Spiel dominieren und Amberg auf Konter lauern wird. Da müssen wir natürlich in der Defensive gut aufpassen“, rechnete hingegen Regensburgs Coach Heiko Herrlich. Er veränderte gegenüber dem 1:0 gegen Rain seine Startelf lediglich auf einer Position: Für Marcel Hofrath begann am Schanzl Alexander Nandzik.

 

Und die Regensburger gaben das erste offensive Lebenszeichen von sich: Nach 120 Sekunden zog Andreas Geipl aus 24 Metern ab, doch der Ball ging weit rechts neben den Pfosten. Ansonsten entwickelte sich die Partie wie erwartet: Der SSV Jahn machte das Spiel, Amberg – oftmals mit einer Fünfer-Kette in der Abwehr – lauerte auf Konter und stand hoch, um den Spielfluss der Gäste zu unterbinden. Eine Maßnahme, die den Gastgebern nur bedingt schmeckte, denn sie mussten sich mit langen Bällen nach vorne behelfen.

 

In einem taktisch geprägten Derby spielte sich so viel im Mittelfeld ab, die nächste Möglichkeit hatten die Gäste nach 14 Minuten: Doch Kolja Pusch zirkelte seinen Freistoß auf der rechten Seite des Sechzehners am langen Pfosten vorbei. Nicht viel besser machte es drei Minuten später Haris Hyseni, der seine Direktabnahme aus zehn Metern nach einer Flanke von links ebenso zu ungenau ansetzte. Irgendwie symptomatisch für den Auftritt des Tabellenführers, der bis dato kein Mittel fand, um die sichere FCA-Defensive auszuhebeln.

 

Bis zur 22. Minute, als Uwe Hesse urplötzlich freistehend im Amberger Fünfmeterraum auftauchte. Doch der FC-Torhüter klärte glänzend den Schuss mit seinem Fuß – das musste eigentlich die Führung des SSV Jahn sein. Die wäre dann auf der Gegenseite möglich gewesen, als Marco Wiedmann nach einem Abwehrfehler des SSV alleine auf Schlussmann Philipp Pentke zulief, doch mit seinem etwas zu unplatzierten Versuch am Keeper aus elf Metern scheiterte (25.).

 

Der Rest der ersten Hälfte ist dann schnell erzählt: Amberg wurde etwas mutiger, ohne zu viel zu riskieren. Regensburg hingegen mühte sich gegen die um jeden Zentimeter kämpfenden Hausherren, bei denen Kevin Kühnleins abgefälschter Schuss (35.) von Pentke gerade noch zur Ecke gelenkt wurde, ehe Tobias Wiesner im Jahn-Strafraum zu Fall kam (38.). Eine ganz enge Entscheidung, aber Referee Christian Dietz ließ weiterspielen, so dass es beim 0:0 zum Seitenwechsel blieb.

 

In unveränderten Aufstellungen gingen die Teams in die zweiten 45 Minuten. Deren Anpfiff verzögerte sich etwas, da einige unbelehrbare Jahn-Fans die verbotenen Bengalos zündeten. Und zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte sich das gleiche Bild wie in der ersten: Jahn Regensburg lief an, der FCA verteidigte schlau und geschickt – und setzte Nadelstiche. So in der 51. Minute, als Markus Palionis im eigenen Strafraum vor Wiesner mit der Hand klärte, was aber der eigentlich bestens stehende Linienrichter übersah.

 

Amberg witterte Morgenluft und suchte in der Folgezeit immer öfters den Weg nach vorne, ohne aber die Deckung zu sehr zu entblößen. Mehr als eine Halbchance, als Kevin Kühnlein seinen Linksschuss links vorbeizielte, sprang aber nicht heraus (55.). Der Spitzenreiter hingegen baute von Minute zu Minute spielerisch ab und wirkte immer ideenloser. Auch die von Herrlich begangenen Wechsel brachten keinen neuen frischen Wind.

 

Anders der FC Amberg, der mit Junior Torunarigha (79.) die nächste Möglichkeit hatte. Doch aus halbrechter Position wurde der Stürmer etwas zu weit abgedrängt, der Winkel wurde zu spitz, so dass Pentke das Leder sicher fing, ehe Jan Fischer aus 25 Metern zu hoch ansetzte (83.). Zuvor war Wiedmann im Jahn-Strafraum gefallen, dieses Mal zu Recht kein Strafstoß (82.). So blieb es nach einer hektischen Endphase mit vielen kleinen Fouls beim Unentschieden, wobei der FC Glück hatte, dass in der Nachspielzeit zuerst Oliver Gorgiev auf der Linie klärte, dann Götz den Nachschuss.

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