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Geheimsache Igel ermutigt zum „Nein“ sagen

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REGENSBURG. Die Stadt Regensburg und der Kiwanis Club unterstützen das Theaterprojekt zur Gewaltprävention an Regensburger Grundschulen. In dem Theaterstück „Geheimsache Igel“ bleibt nichts geheim. Und das ist gut so, denn die heitere „Krümel“ erzählt ihrem besten Freund „Wurzel“ von diesem komischen „Blau“, das immer mehr wird, das ihr ein ungutes Gefühl macht. Beide üben und lernen, ein klares „Nein“ dagegen zu setzen. Sie wehren sich laut und deutlich gegen das, was ihnen nicht geheuer vorkommt – und das macht sie mutig und selbstbewusst.

 

„Geheimsache Igel“ ist ein interaktives Theaterstück zur Gewaltprävention für circa Vier- bis Zehnjährige, welches 1998 von Olaf Krätke und Thomas Garmatsch entwickelt wurde und schon in zahlreichen Kindergärten, Grundschulen und anderen Einrichtungen zur Aufführung kam. Seither spielen es verschiedene Ensembles im In- und Ausland. Nun gastierte das Zwei-Frauen-Theater mit Unterstützung durch die Stadt Regensburg und den Kiwanis-Club an der Grundschule Kreuzschule - und es folgen noch weitere Grundschulen. Die Botschaft des 45-minütigen spannenden und auch heiteren Stückes ist verständlich: auf seine eigenen Gefühle hören und vertrauen, sich in unangenehmen Situationen Unterstützung holen, sich zur Wehr setzen und selbstbewusst „Nein“ sagen, wenn man bedrängt wird. Dass diese Botschaft bei den Kindern angekommen ist, zeigte sich deutlich im Gespräch mit den Kindern, welches die beiden Schauspielerinnen Susanne Bloß und Sonja Welter immer im Anschluss an das Stück anbieten.

 

„Gewalt und Bedrohung gegen Kinder hat viele Gesichter und beginnt schon durch „Überreden“ oder Druck im Kindergarten oder in der Schule. Gewalt erfahren Kinder aber auch in ihrer schlimmsten Ausprägung, wie sexuellem Missbrauch“, so Prof. Dr. Axel Geiger vom Kiwanis-Club Regensburg. Folgende Zahl aus Regensburg verdeutlicht dies: im Jahr 2014 musste das Amt für Jugend und Familie 165 Kinder oder Jugendliche in Obhut nehmen, nicht wenige davon wegen sexuellen Missbrauchs. Kindern den größtmöglichen Schutz davor zu bieten und auch bereits präventiv entgegen zu wirken, ist oberster Auftrag des Amtes für Jugend und Familie. Deshalb war die Stadt Regensburg gerne bereit das „Igeltheater“ zusammen mit dem Kiwanis Club Regensburg zu unterstützen und an Regensburger Grundschulen zu holen.

 

„Wir alle wünschen uns Kinder, die schwierige Situationen unbeschadet überstehen können. Und wir wollen, dass sich die Kinder körperlich und psychisch gesund entwickeln können. Deshalb ist Prävention ein wichtiger Bereich, sowohl Kinder als auch Erwachsene für Gewalt und Tabubereiche zu sensibilisieren“, betonte Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, die das Theaterstück gespannt verfolgte. Gewaltprävention bei Kindern kann nicht früh genug beginnen - so auch das Credo des Kiwanis-Clubs Regensburg. Der Serviceclub unterstützt und begleitet das Präventionstheater schon seit vielen Jahren, akquiriert Sponsoren und Kooperationspartner, wirbt dafür an Schulen, Kitas und anderen Einrichtungen. Der Kiwanis-Club ist ein weltweit tätiger Serviceclub, der sich in seinen lokalen Gruppen vorrangig auf regionaler Ebene engagiert. „Krümel“ und „Wurzel“ üben in diesem Schuljahr das Nein-Sagen noch mit den Kindern an der Hans-Hermann-Grundschule, an der Konrad-Grundschule und an der Grundschule Prüfening.

 

Weitere Hilfen des Amtes für Jugend und Familie mit besonderer Ausrichtung auf Prävention

 

- Die Stadt hat die Jugendsozialarbeit an fast allen Schulen erheblich ausgebaut, um sehr frühzeitig helfen und Präventionsarbeit leisten zu können.

 

- Die Stadt wird weiterhin in „Frühe Hilfen' investieren, die über KOKI (Koordinierende Kinderschutzstelle) und in den Stadtteilprojekten angeboten werden.

 

- Die von der Jugend- und Familientherapeutischen Beratungsstelle des Amtes für Jugend und Familie geleitete „Arbeitsgemeinschaft gegen Gewalt an Kindern“ leistet wichtige Aufklärungs- und Präventionsarbeit, auch zum Thema sexuelle Gewalt. Zuletzt hat die AGGGK die Broschüre „Kindesvernachlässigung, Erkennen, Beurteilen, Handeln“ für Krabbelstuben neu herausgebracht.

 

- Die über die gesamte Stadt verteilten Familienstützpunkte werden von der Stadt bei ihren Beratungs- und Präventionsaufgaben unterstützt.

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