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Haindling wieder bei den Schlossfestspielen

|   Regensburg

REGENSBURG. Bei perfektem Festspielwetter startete der Abend am Freitag mystisch mit Horn und einer Geschichte über ein Wolfskind. Das Wolfskind lebt im Wald und hat einen Schatz. Der Schatz wird gefunden... Es ist eine Schatulle und darin ist ein SMARTPHONE. Ja, so kennt man den Haindling! Immer einen Schelm im Nacken, aber meist mit nachdenklichem Hintergrund. So beschäftigt er sich viel mit dem steigendem Medienkonsum und ist bekennender kein-Handy-Besitzer.

Die Begrüßung viel dann dafür sehr herzlich und persönlich aus. Sogar die Fans auf der obersten Tribüne begrüßte er extra und betonte, dass er sich heute besonderes freut, weil er so viele Leute persönlich kennt. Das mache ihn aber auch ein wenig nervös. Beeindruckende 37 Jahren gibt es 'Haindling' jetzt schon. Früher standen und tanzten seine Fans, heute bei den Schlossfestspielen sitzen alle... Die Leute sind einfach auch 37 Jahre älter geworden und deshalb sei es okay, witzelte Haindling.

Heute beschäftigt ihn das Smartphone, 1987 schrieb er den Song 'Telefon'. Er liegt im Garten, da leutet das Telefon, aber er schenkt sich lieber ein Gläschen ein und scheißt aufs Telefon. Haindling empfiehlt auch einen modernen Handystammtisch. Alle sitzen mit dem Handy und ner halben Bier daheim auf der Couch u d schicken sich eine Prost - Nachricht. Aber auch der Umweltschutz ist ihm ein extrem wichtiges Thema und verarbeitet das in seinen Liedern. Vor 30 Jahren schrieb er schon einen Song über den Flächenfraß in unseren bayerischen Städten und ist damit heute aktueller denn je.

Fehlen durfte natürlich auch nicht der bekannte Hit 'Paula' aus der Fernsehreihe 'Der Freiheit'. Haindling liegt die Erhaltung des bayerischen Dialekts sehr am Herzen. Dass nur noch 1% der Münchner Dialekt sprechen gehe gar nicht. Bei dem Wort 'lecker' hauts ihm alles zam. Das sei ein Verrat an der bayerischen Sprache und gibt's wenn dann nur im Zusammenhang mit 'Am Arsch lecka'.Nach dem Haindling-Klassiker 'Du Depp' geht's mit der ersten körperlichen Übung des Abends weiter und zwar mit Daumenyoga. Seine Fans schnippsen da natürlich mit.

Auch bei der selbsternannten Haindling-Therapie machen viele mit und schreien befreiend 'Haha', 'Hoho', 'Hihi' und kreisen über die Brust. Von Haindling ist man sowas schon gewöhnt. Durch das Interesse für exotische Instrumente kommt es zu weiteren Einflüssen aus den Herkunftsgebieten dieser Instrumente, die z.?B. tibetianische und chinesische Klangwelten umfassen. Bei 'Leid hoit' s z' samn' schunkelt das ganze Regensburger Publikum mit. Zum Schluss darf natürlich das Lied `Bayern' nicht fehlen und erhält dafür tosenden Applaus.

Dass Haindling den Aufritt selbst genossen hatte, war auch an den vielen Zugaben zu erkennen. Es machte den Eindruck, dass sie gar nicht die Bühne verlassen wollten und spielten noch einen Hit nach dem anderen. Sichtlich zur Freude des Publikums. Es war ein tolles und außergewöhnliches Konzert mit einen sehr hohen Unterhaltungswert. Hans-Jürgen Buchner, an der Spitze von Haindling, ist ein sehr beeindruckender Mensch, der sich Themen ansprechen traut. Das Ambiente im Schlosshof war wieder einmalig und das Wetter spielte auch perfekt mit.

Alles in allem ein toller Abend.

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Foto: © Steffi Winter