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Jetzt ist es amtlich: Neumarkt wird als „Fahrradfreundliche Kommune“ ausgezeichnet

|   Neumarkt

NEUMARKT. Die Stadt Neumarkt wird als „Fahrradfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Dies hat die Geschäftsführerin der „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Bayern e.V.“ (AGFK) Sarah Guttenberger der Stadt am 1.12.2020 in einem Schreiben mitgeteilt. „Damit ist es jetzt amtlich, dass wir diese Auszeichnung auch weiterhin führen dürfen,“ freut sich Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann.

„Schließlich gehören wir zu den Gründungsmitgliedern in dieser Arbeitsgemeinschaft. Daher wissen wir gut, dass diese Auszeichnung eine schöne und weithin sichtbare Bestätigung für bereits erreichte Ergebnisse darstellt, zugleich aber die Aufforderung beinhaltet, an diesem Thema weiter intensiv zu arbeiten. Das werden wir auch tun.“ Die offizielle Auszeichnungsveranstaltung findet am 28.1.2021 in München statt. Dabei ist allerdings noch offen, ob diese dann digital oder als Präsenzveranstaltung abgehalten wird.

Die Stadt Neumarkt war 2012 eines der Gründungsmitglieder der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Bayern e.V. gewesen. Um den Titel weiterführen zu können, war nun eine Zertifizierung erforderlich. Dazu hatte es bereits im Juli 2019 eine sogenannte „Vorbereisung“ durch Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft gegeben. Die dort erfolgten Hinweise und Anmerkungen hatte die Stadt aufgenommen und vieles bis zur Hauptbereisung durch eine Kommission im September 2020 umgesetzt bzw. auf den Weg gebracht. Der Kommission gehörten neben der Geschäftsführerin der AGFK Bayern e.V. Guttenberger noch Baurat Martin Singer vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr und Klaus Helgert, der Beauftragte des ADFC Landesverbandes Bayern an. Schon nach der Hauptbereisung hatte Guttenberger mitgeteilt, dass der Kommission in Neumarkt vieles gut gefallen habe. Insbesondere habe man deutlich gesehen, wie überaus engagiert und gut organisiert die Stadt seit der Vorbereisung im letzten Jahr an die Arbeit gegangen sei. Sie hatte dabei auch die Tatsache hervorgehoben, dass es mit Felix Mühlbauer seit dem Frühjahr 2020 nun einen Mitarbeiter im Stadtplanungsamt gebe, der federführend für den Radverkehr zuständig ist. Der freute sich nun sehr über die erfolgreiche Zertifizierung. „Meine Aufgabe war es, die vielen Ansätze und Maßnahmen, die es schon gab, zusammenzutragen und zu bündeln, damit die Ausrichtung der Stadt hinsichtlich des Radverkehrs deutlicher herauskommt. Zudem wurden einige weitere Maßnahmen in Angriff genommen, damit sie zur Hauptbereisung fertig sind.“ Dazu gehörte die Neugestaltung des Internetauftritts im Bereich des Radverkehrs und die Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem hatte die Stadt zahlreiche Anregungen aus der Vorbereisung im Jahr 2019 aufgenommen und umgesetzt, etwa die Umgestaltung bzw. die neue Radverkehrsführung im Bereich der Bahnhofstraße. „Als gut hat die Kommission auch die Tatsache bewertet, dass sich die Stadt im Rahmen des Winterdienstes schon seit Jahren um wichtige Radwege kümmert und diese mit betreut“, erinnert sich Stadtbaumeister Matthias Seemann. „Gelobt worden sind wir außerdem wegen unseres Baustellenmanagements, das nach der Einschätzung der kritischen Juroren der AGFK nicht nur gut organisiert ist, sondern ihnen gerade mit seiner Einbeziehung des Radverkehrs zugesagt hat. Somit hatte man uns damals am Ende der Hauptbereisung eine positive Zertifizierung in Aussicht gestellt.“

Diese war allerdings an Bedingungen geknüpft worden. Insbesondere die Haushaltsbefragung und die Erstellung eines Alltagsradkonzepts seien noch offene Punkte, die erledigt werden müssten. Für diese beiden Bereiche erwartete die Kommission bis Ende November einen Zeitplan von der Stadt, in welchem Rahmen sie sich diesen Aufgaben widmen wird. Dieser Zeitplan wurde von der Stadt Neumarkt nun erstellt und vorgelegt. Er sieht vor, dass im Frühjahr 2021 die Haushaltsbefragung durchgeführt wird. Nach deren Auswertung im Sommer soll sich der Stadtrat mit den Ergebnissen befassen und daraus soll ein fundiertes Alltagsradkonzept entwickelt werden, das dann 2022 vorliegen dürfte. Die Stadt Neumarkt hat damit diese letzte Bedingung der Kommission erfüllt, so dass einer erfolgreichen Zertifizierung nichts mehr im Wege steht. „Für eine Stadt ist es eine große Herausforderung, die hohen Kriterien der AGFK zu erfüllen“, erläutert Neumarkts Oberbürgermeister Thumann. „Und manche Kommunen sind bei dieser Zertifizierung sogar gescheitert. Da ist es schon ein gutes Gefühl, wenn man schließlich diese Auszeichnung erhält und ein großer Ansporn, an dem Thema dranzubleiben.“

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Nach Abschluss der Hauptbereisung Vorne von links: Sarah Guttenberger, Felix Mühlbauer (mit Rad), Klaus Helgert (mit Rad), Oberbürgermeister Thomas Thumann (mit Rad), Martin Singer (rote Jacke) und Stadtbaumeister Matthias Seemann (mit Rad) (Foto: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt)