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Lebendige deutsche Kunst der Sechziger Jahre

|   Neumarkt

NEUMARKT. In der neuen Wechselausstellung präsentiert das Museum Lothar Fischer in Neumarkt vom 24. Oktober bis 30. Januar die „Gruppe RADAMA 1959 – 1962“, zu der sich der Maler und Glaskünstler Erwin Eisch (*1927), die Bildhauerin Gretel Stadler (*1937) und der Bildhauer Max Stracke (*1934) 1959 zusammengeschlossen hatten.

Den Schwerpunkt legten sie auf die Bildhauerei. Weit über Bayern hinaus bekannt wurde RADAMA durch die „Bolus Krim Gedächtnisausstellung“ in der Münchner Galerie Malura 1961. Die Ausstellung wurde zum Skandal, nachdem eine Journalistin aufdeckte, dass deren Protagonist Bolus Krim eine Erfindung der Künstlergruppe war. Die Presse stürzte sich auf diesen „Betrug“ und warf den Ausstellenden vor, sie hätten versucht, ihre Arbeiten gewinnbringend zu vermarkten. Ihr künstlerisches Anliegen ging dabei unter. Die Ausstellung im Museum Lothar Fischer präsentiert die Werke der 2019 erfolgten RADAMA-Schenkung des späteren Ehepaars Gretel und Erwin Eisch aus Frauenau an die Lothar & Christel Fischer Stiftung.

Gezeigt werden neben Plastiken aus Glas, Keramik, Stein, Holz und Bronze sowie Gemälden und Zeichnungen auch zahlreiche Dokumente, zudem werden anhand von alten Schwarz-Weiß-Fotografien die bis heute vergessenen Ausstellungsinstallationen von 1961 mit Möbeln und Gebrauchsgegenständen teils räumlich nachempfunden. Erstmals wird eine wenig bekannte Position der deutschen Kunst der Sechziger Jahre präsentiert, deren Innovationskraft und Lebendigkeit auch für heutige junge KünstlerInnen Überraschungen birgt.

Infos unter www.museum-lothar-fischer.de.

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Foto: Andreas Pauly