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Richtfest für „Megaprojekt“ gefeiert – Neumarkter Schlossbad steht im Rohbau

|   Neumarkt

NEUMARKT. Rund 200 Gäste konnten sich selbst ein Bild davon machen, wie weit die Arbeiten beim Neumarkter Schlossbad vorwärtsgeschritten sind. „Seit dem ersten Spatenstich im August 2017 ist hier sehr viel bewegt worden“, so Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann. „Es ist immerhin das größte Bauprojekt in der Stadtgeschichte, das in Angriff genommen wurde. Wir als Stadt sind ja der Bauherr und bedienen uns der Stadtwerke für die Bauausführung und später auch für den Betrieb des Bades.“

Voraussichtlich im Juli nächsten Jahres soll es schon in Betrieb gehen, 2021 soll dann auch der 2. Bauabschnitt abgeschlossen sein, der die Rutschen- und Außenanlage umfasst. In seinem Rückblick stellte Oberbürgermeister Thumann die Stationen der Vorgeschichte dieses „Megaprojektes“ dar. Nachdem die Stadt ab 2006 und in Folge entsprechende Flächen im Umfeld des Freibades erwerben konnte, seien 2009 die Weichen für einen Bad-Bau gestellt worden. Ein Steuerungskreis sei dazu eingerichtet worden. Er hat sich in vielen Sitzungen damit befasst, es seien Gutachten erstellt worden, man habe in Klausurtagungen des Stadtrates das Projekt beraten und Details besprochen. Schließlich war es in unzähligen Stadtratssitzungen diskutiert worden und es mussten viele Beschlüsse dazu gefasst worden. 2013 habe es einen Architektenwettbewerb gegeben, aus dem Diezinger Architekturen aus Eichstätt im Mai 2014 als Sieger hervorgegangen waren. Auch eine Vereinbarung mit dem Landkreis musste erst einmal gesucht und gefunden werden. Diese konnte im Juni 2015 unterzeichnet werden und sieht vor, dass der Landkreis das Areal des Hallenbades einschließlich des dortigen sanierungsbedürftigen Hallenbades an die Stadt übergibt, dafür übernimmt die Stadt den Schul- und Vereinssport ab 2020. Zur Realisierung beteiligt sich der Landkreis mit einem Baukostenzuschuss und er leistet einen Beitrag zu den Betriebskosten. Landrat Willibald Gailler bestätigte, dass dies eine gute Entscheidung gewesen sei. Das neue Bad werde sicherlich ein großer Anziehungspunkt nicht nur für den ganzen Landkreis, sondern darüber hinaus werden. Architekt Norbert Diezinger schilderte einige Details zum Bau, so wurden zum Beispiel 25.000 Kubikmeter Erde ausgehoben und abgefahren, die Baugrube sei letztlich neun Meter tief gewesen. Wenn man dies heute sehe, so könne man nur zwei Drittel des Gebäudes überhaupt erkennen, ein ganzes Drittel, nämlich die komplette Technik, befindet sich im Untergrund. Verbaut wurden außerdem laut Diezinger etwa 10.000 Kubikmeter Beton und 1.300 Tonnen Stahl. Die Ehrengäste und vor allem die vielen Mitarbeiter der beteiligten Baufirmen lauschten dann dem Richtspruch von Andreas Kölbl von der Firma Max Bögl. Er wünschte dem Schlossbad alles Gute für die Zukunft und lobte die Stadt für den Mut, dieses Projekt umzusetzen.

„Eine großzügige Innen- und Außenanlage, Sport-, Sole- und Kinderbecken, Rutschanlagen, eine Wellnesslandschaft und, und, und… Das, was hier mitten im Herzen von Neumarkt entsteht, wird nicht nur die Menschen in unserer Stadt begeistern“, ist sich Oberbürgermeister Thumann sicher. „Das Schlossbad wird eine Strahlkraft haben, die weit über die Stadtgrenzen hinausreicht.“

Aktuell mag der frisch aufgehängte Richtkranz noch über einer großen Baustelle schweben, doch auf dem Gelände in der Seelstraße ist schon einiges passiert. Im Kellergewölbe steht bereits die Technik zur Wasseraufbereitung samt Filter- und Desinfektionsanlagen. Auch die Lüftungstechnik ist installiert. Beim Gang über die Baustelle konnten die Richtfestbesucher sogar schon die Schwimmbecken im Innen- und Außenbereich deutlich erkennen. „Natürlich haben wir noch einiges zu tun“, sagt Dominique Kinzkofer, Vorstand und Geschäftsführer der Stadtwerke Neumarkt. „Und wie groß die Vorfreude der Neumarkter ist, haben wir in der auslaufenden Freibadsaison gesehen.“ Vor allem die zahlreichen Stammgäste konnten ihre Neugier in den vergangenen Monaten kaum verbergen. Die Bauarbeiten im unteren Bereich des Freibadgeländes waren parallel zum Sommerbetrieb weiter gelaufen. „Mehr als einmal hat unser Bäder-Team Fragen zum Projekt beantwortet“, freut sich Kinzkofer. „Auch sonst waren die Rückmeldungen der Besucher sehr positiv. Das Projekt Schlossbad steht unter einem guten Stern.“

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Fotos: Dr. Franz Janka