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Überraschend hohe Bürgerbeteiligung beim Flugfeld

|   Neumarkt

NEUMARKT. „Die sehr hohe Bürgerbeteiligung beim Thema Flugfeld hat uns überrascht, aber auch sehr gefreut“, zieht Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann das Fazit zu der Aktion der Stadt für die Entwicklung des städtebaulichen Rahmenplans.

Vom 18.04.2021 bis 02.05.2021 hatten sich die Bürger über die Maßnahme informieren und ihre Anregungen und Meinungen mitteilen können. Dazu war ein Fragebogen online freigeschaltet. Aber auch per Mail oder postalisch konnten die Bürger mitwirken. „Über 1.200 Interessenten haben sich auf die entsprechende Internetseite begeben und wir haben die sensationelle Zahl von 792 auswertbaren Fragebogen erhalten. Und die Kommentare zu der Aktion fielen äußerst positiv aus“, ergänzt Oberbürgermeister Thumann. „Mit dieser Online-Bürgerbeteiligung haben wir mehr Interesse geweckt, als wir bei einer Präsenzveranstaltung zur Bürgerbeteiligung vor Ort gehabt hätten.“ Zur besonderen Aufmerksamkeit beigetragen hat nach Ansicht von Oberbürgermeister Thumann auch die Bürgerinformation der Stadt im Vorfeld, die an alle Haushalte verteilt worden ist. Da zudem die Stadt ihre Internetkanäle wie die Homepage oder die Facebookseite genutzt hat, konnte die Beteiligungsmöglichkeit breit bekannt gemacht werden.

Um alle Generationen gleichermaßen zu berücksichtigen, wurden parallel zur Online-Beteiligung Kinder gebeten, ihre Wünsche vorzubringen. Nachdem sich bereits vor einiger Zeit Gymnasiasten in einem Proseminar mit dem Thema befasst hatten, wurde nun das Thema mit viel Engagement von Schulleitungen und Lehrkräften auch in die Grundschulen getragen. Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren äußerten sich zu ihren Lieblingsorten in der Stadt, aber auch zu ihren Vorstellungen über ihr Leben in der Zukunft. Fast 200 fantasievolle und ausdrucksstarke, teilweise auch mit Texten versehene Bilder sind dabei entstanden. Die Kinder wünschten sich spannende, oft auch naturnahe Spiel- und Sporteinrichtungen, ein Leben im Grünen, die Begegnung mit Tieren und oft auch das Element Wasser. Aber auch mit den Themenbereichen Kultur und Gesellschaft, Bauen und Wohnen und auch mit Zukunftstechnologien setzten sich die Kinder auseinander.

Die Fragebögen und die Arbeiten der Kinder werden nun von der beauftragten Bürogemeinschaft Gehl/Vogelsang zusammen mit dem Stadtplanungsamt detailliert ausgewertet und die Ergebnisse fließen in die Entwicklung eines entsprechenden Rahmenplans für das rund 60 Hektar große Areal „Flugfeld“ mit ein. Es liegt zwischen einem Wohngebiet im Süden, der Nürnberger Straße im Norden, der Pöllinger Höhe im Westen und der Woffenbacher Straße im Osten. Oberbürgermeister Thumann: „Schon seit rund 15 Jahren befassen wir uns in der Stadtverwaltung mit der künftigen Entwicklung des Bereichs um das bisherige Gelände des Flugplatzes, wenn ab 2020 der Pachtvertrag mit der Flugsportvereinigung ausläuft. Denn sowohl für gewerbliche Nutzungen in Richtung Nürnberger Straße als auch für den Wohnungsbau stellt das rund 60 Hektar große Areal ein wichtiges Potenzial dar. Da sich abgezeichnet hat, dass wir auf den bestehenden Wegen der Stadtplanung nicht vorankommen, haben wir eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) als dafür zur Verfügung stehendes Instrument des Baurechts initiiert. Mit dem Stadtratsbeschluss dazu im Jahr 2015 wurde das Verfahren dann förmlich eingeleitet. Anschließend haben wir die dazu notwendigen vorbereitenden Untersuchungen begonnen und auch ein Wertgutachten erstellen lassen. Nunmehr stand als nächster Schritt die Bürgerbeteiligung an.“

Tobias Altmann von der Bürogemeinschaft teilt dazu mit: „Unser Planungsteam konnte in den ersten Auswertungen bereits sehr viele konstruktive und einfallsreiche Beiträge erkennen. Besonders bemerkenswert sind auch Zeichnungen von Bürgern, welche auf diese Weise ihre Ideen für das Flugfeld zu Papier gebracht haben. Dieses große Interesse und Engagement sich in die Planung aktiv einzubringen freut uns dabei besonders.“ Überhaupt waren auch die Planer von der hohen Beteiligung überrascht. Die Bürgerbeteiligung wurde aber nicht nur gut angenommen, sie ist auch gut angekommen, wie Zusendungen und Kommentare beweisen. Da heißt es z.B.:

„Angesichts der Coronabedingungen finde ich diese digitale Art der Bürgerbeteiligung sehr interessant und sinnvoll.“

„Danke für diese tolle Umfrage!“

„Normale Wohngebiete gibt es genug - schaffen Sie etwas NEUES mit echtem Mehrwert für die Bewohner!“

„Ich freue mich sehr darüber, dass die Stadt Neumarkt mit dem Büro Gehl Architects zusammenarbeitet! Ich hatte vor ca. 3 Jahren in meiner Lieblingszeitschrift ein Interview mit Jan Gehl gelesen und war begeistert von seinen städteplanerischen Ansichten!“

„Danke für die Beteiligung der Öffentlichkeit!“

„Tolles Projekt. Vielen Dank für die Möglichkeit der Mitgestaltung durch die Bürger. An dieser Stelle auch meinen herzlichen Dank für das bisher Erreichte für die Stadt Neumarkt.“

„Ich hoffe, Neumarkt wird seine grünen Aspekte behalten bzw. weiter intensiv ausbauen.“

„Die Bürgerbeteiligung online zu machen, finde ich super. Sollte öfters so gehandhabt werden. Danke dafür!“

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Ansicht des Flugfeldareals, Foto: Christian Amthor/Stadt Neumarkt