FALKENBERG. (obx) - Könnten diese Mauern sprechen, würden sie die wechselvolle Geschichte aus mehr als 800 Jahren erzählen: Die Burg Falkenberg im Landkreis Tirschenreuth in der nördlichen Oberpfalz hat alle Wirren der Zeit überstanden und thront bis heute weithin sichtbar hoch über dem Fluss Waldnaab. Acht Millionen Euro halfen in den vergangenen Jahren, das Bauwerk aus dem 11. Jahrhundert aus einem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf zu wecken.
Die Burg ist seit der Wiedereröffnung vor gut einem Jahr zunehmend Magnet für Touristen und Tagungsort mit einmaligem Ambiente. Im Zuge der Sanierung entstanden unter anderem ein Konferenzzentrum und Hotelzimmer. Auch bei Hochzeitsgesellschaften erfreuen sich die historischen Gemäuer wachsender Beliebtheit.
Der Markt Falkenberg, der die Sanierung in Angriff nahm, kaufte die Burg 2008. Zuvor wechselten die Besitzer mehrfach: Einstmals gehörte sie zum Kloster Waldsassen. Im Dreißigjährigen Krieg eroberten schwedische Truppen die Festung. Anfang des 19. Jahrhunderts kam die Burg zum Königreich Bayern. Eine Zukunftsperspektive schien für die Gemäuer im 20. Jahrhundert gefunden: Der frühere deutsche Botschafter in Moskau, Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg, wollte sie zu seinem Alterssitz machen. Er renovierte die Burg in den 1930-er Jahren. Kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges ließen die Nazis Schulenburg jedoch umbringen. Der Graf gehörte zum Kreis derjenigen, die das Stauffenberg-Attentat vorbereitet hatten. Die Burg blieb seither weitgehend ungenutzt, diente nur noch als Materiallager und verfiel zusehends - bis die Millionensanierung dem Haus nun eine neue Zukunft schenkte.