NEUSTADT. Das Projekt "Die G`sundheitsbotschafter" lebt durch das Engagement der Ehrenamtlichen in den Kommunen", sagte Daniela Peintinger, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion Plus Nordoberpfalz (GR+NOpf) kürzlich in Waldthurn. Die Geschäftsstellenleiterin installierte die Waldthurner Präventologin und Koordinatorin von "NEUN2727 - gut leben im Waldthurner Land" als neue G`sundheitsbotschafterin für die Marktgemeinde Waldthurn.
Oberpfalzweit gibt es lediglich in Cham und hier in der Nordoberpfalz diese "G`sundheitsbotschafter". "Wir mit den Landkreisen Neustadt an der Waldnaab, Tirschenreuth und der Stadt Weiden sind derzeit die einzigen, in denen diese Ehrenamtlichen aktiv sind", erklärte Peintinger. Insgesamt seien bisher 13 Frauen und Männer in der Region Nordoberpfalz als G`sundheitsbotschafter installiert. Sie sind kommunale Ansprechpartner, Netzwerker oder ganz einfach "Kümmerer" um gesundheitliche Belange. Peintinger leitet seit 2018 gemeinsam mit Prof. Dr. Steffen Hamm die Geschäftsstelle am Landratsamt in Neustadt, wobei Gesundheitsförderung und Prävention elementare Aspekte seien.
Für die Ausbildung zum G`sundheitsbotschafter müssen die Teilnehmer insgesamt sechs Module durchlaufen: Gesundheit und Krankheit im Wandel; Wachstumsmarkt Gesundheit, Gesundheit in der Kommune; Netzwerkmanagement, Netzwerkmoderation und Präsentation; Grundlagen Projektmanagement sowie Organisation und Dokumentation. "Wir sind in Waldthurn durch das Projekt "NEUN2727 - gut leben im Waldthurner Land" schon sehr gut aufgestellt und setzen die Ziele der G`sundheitsbotschafter bereits seit über drei Jahren um", erklärte Bürgermeister Josef Beimler im Rathaussaal.
Mit Doris Völkl habe man eine Präventologin am Start, die sich seit 2017 aktiv um die Gesundheit der Menschen ab 60 Jahren in der Region Waldthurn kümmert. Hierin seien die Kommune, die AOK und die Uni Regensburg als wissenschaftliche Begleitung eingebunden. "Mir wurde durch dieses Projekt erst bewusst, dass wir gerade die älteren Menschen ab 60 Jahren ein wenig vernachlässigt hatten". Das Projekt durch diese "Coronazeit" zu führen sei sehr herausfordernd für die Projektleitung und verlange viel Kreativität und Fingerspitzengefühl. Seit Ende Mai fanden die Kurse bis vor kurzem mit einem entsprechenden Hygienekonzept wieder in Präsenz statt. "Die Menschen waren froh, dass sie sich in regelmäßigen Abständen treffen konnten und kurzweilig sowie professionell informiert wurden" meinte Beimler weiter. Waldthurn habe eine gute gesundheitstechnische Struktur mit einer Arztpraxis, Zahnarztpraxis, Physiotherapie mit Fitnessstudio, Logopädie, Rehazentrum und Tagespflege "Unterm Fahrenberg" und Gesundheitszentrum. Laut Peintinger sei Völkl, die auch als Entspannungspädagogin tätig ist, für Waldthurn die Idealbesetzung, denn mit dem von ihr entwickelten "NEUN2727 - Projekt" habe sie bereits eine sehr professionelle Antwort hinsichtlich des Aufgabengebiets einer
G`sundheitsbotschafterin gegeben. "Mit der Ernennung zur G`sundheitsbotschafterin haben wir nochmal einen Schritt nach vorne gemacht", stellte der Rathauschef gegenüber Peintinger fest. "Bei der harmonischen Atmosphäre, die in Waldthurn im Marktgremium herrsche, gehe die Energie in die Sache, zum Beispiel in lokale Angebote im Bereich Gesundheitsförderung".
Völkl betonte, dass vor allem die außergewöhnliche und kontinuierliche Akzeptanz der gesundheitsfördernden Kurse für sie sehr motivierend sei. "Die verhaltensbezogenen Maßnahmen wirken nachhaltig und gehen nicht ins Leere", freut sich Völkl und dankte auch ihrem NEUN2727 - Steuerungskreis. Bayernweit gebe es laut Peintinger derzeit 57 Gesundheitsregionen plus, wobei das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege die Einrichtung und den Betrieb der Nordoberpfälzer Geschäftsstelle Gesundheitsregion plus in Neustadt fördert.