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Oberpfälzer Brauereien: Spektakuläre Präsenz bei Chinas größtem 'Oktoberfest'

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QINGDAO/REGENSBURG. (obx) - Das Oktoberfest in der chinesischen Hafenstadt Qingdao ist das größte Bierfest nach bayerischem Vorbild im Reich der Mitte: deutlich größer als das Münchner Oktoberfest mit zig-Tausenden Besuchern aus der ganzen Provinz Shandong. Sechs große Bierzelte und ein Bier-Hüttendorf mit 27 Bierhäusern lassen 8200 Kilometer Luftlinie von Bayern entfernt seit 1991 jedes Jahr vier Wochen lang im August bayerische Volksfeststimmung aufkommen.

 

Die Oberpfälzer Brauereien Bischofshof und die älteste Klosterbrauerei der Welt, die Klosterbrauerei Weltenburg, waren in diesem Jahr mit einem grandiosen Auftritt die weiß-blauen Stars bei dem überschäumenden Spektakel im Reich der Mitte.

 

Bischofshof bewirtete die chinesischen Festbesucher beim diesjährigen Beer Festival im eigenen Bierzelt, die Klosterbrauerei Weltenburg in einem eigens aufgebauten Bierhaus. Die Großpräsenz in der Regensburger Partnerstadt Qingdao war für Bischofshof nicht nur eine besondere Premiere, sondern auch Rekord-Event: 'Dieser Auftritt war die größte Bierpromotion für Bischofshof im Ausland in der Geschichte der Brauerei seit 1649. Unsere chinesischen Kunden sind so begeistert, dass sie nächstes Jahr auch den Regensburger Oberbürgermeister und Bischof einladen werden, um noch engere Bande in die Partnerstadt zu knüpfen', sagte Brauereidirektor Hermann Goß.

 

'Die Oberpfälzer Bierkönigin Julia I. und die Oberpfälzer Bierprinzessin Christina II. sind während ihres Aufenthalts in China wie Popstars gefeiert worden', erzählt Goß. Die 'Hoheiten aus Bayern' waren auf der weitläufigen Festwiese während ihres gesamten Aufenthalts ständig von fotografierenden Festbesuchern und Autogrammjägern umlagert.

 

Gewöhnungsbedürftig: Chinesische 'Oktoberfest-Kultur'

 

Den Chinesen hat der Gerstensaft aus Regensburg hervorragend gemundet: 'Wir haben nicht nur unsere Biere ausschenken dürfen, sondern als kirchliche Brauerei auch Botschafter für Bayern, die Oberpfalz und Regensburg sein dürfen', sagte Goß. An die Besonderheiten chinesischer Oktoberfest-Kultur musste sich die Truppe aus der Oberpfalz allerdings erst gewöhnen. Serviert wurde das Bier im Bischofshofzelt und in der Weltenburger-Bierhütte nicht nur in Maßkrügen, sondern auch in 5-Liter-Partyfässern und mit kleinen Bierprobe-Gläsern wie im Regensburger Ratskeller. Die Kellner stellten sie auf die Tische und die Gäste bedienten sich selber. Dazu gab es dann zur Unterhaltung Kung-Fu-Vorführungen auf der Bühne, gelegentlich auch begeistert quittierte bayerische Stimmungsmusik vom Band. Den Hunger stillten die chinesischen Gäste mit chinesischen Bratwürsten, gebratenen Hühnerbeinen samt Krallen oder auch exotisch gegrilltem Fisch. Gewöhnungsbedürftig war auch die Gestaltung des Bierzelts innen wie außen, die der chinesische Generalimporteur übernommen hatte. Im Zeltinnern verbreiteten exotische Märchenfiguren und karnevalartig gekleidete Tänzerinnen gelegentlich befremdliche Oktoberfeststimmung. Lederhosen und Dirndl trugen nur die Gäste aus Bayern und Mitarbeiter deutscher Unternehmen (z.B. Volkswagen), die von ihren chinesischen Werken zum Beer Festival angereist waren.

 

15 Prozent der Bischofshof-Bierproduktion gehen in den Export

 

Der Bierexport nach Asien hat bei Bischofshof schon seit den 1990er Jahren Tradition und ist Teil einer sehr global ausgerichteten Exportstrategie der Brauerei. Bischofshof und Weltenburger exportieren heute bereits 15 Prozent ihrer gesamten Bierproduktion in mittlerweile 27 Länder der Welt, vor allem nach Italien, Skandinavien, China, Russland und die USA. In Brasilien wird Weltenburger Bier in Lizenz gebraut.

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