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Ostbayern braucht Ausbau der B 85 und Schiene nach Prag

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SCHWANDORF. Wer vernetzt ist, kommt weiter. Die Vollversammlung der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim – das Netzwerk der Wirtschaft – traf sich am Mittwoch, 13. April 2016, zur Sitzung beim Zweckverband Müllverwertung Schwandorf, in einem vernetzten Landkreis, der in den letzten Jahrzehnten einen bemerkenswerten Strukturwandel hingelegt hat.

 

„Der Wandel in der mittleren Oberpfalz liegt auch an der Weiterentwicklung des Verkehrs zwischen Ost und West“, betonte IHK-Präsident Gerhard Witzany angesichts des in der Vollversammlung diskutierten neuen Bundesverkehrswegeplans. Der neue verkehrspolitische Sprecher der IHK, Manuel Lorenz, stellte den Unternehmerinnen und Unternehmern den unlängst veröffentlichten Referentenentwurf vor. „Für die Wirtschaft in unserer Region sind einige Maßnahmen passend priorisiert worden, andere leider weniger“, fasste IHK-Präsident Gerhard Witzany die Diskussion zusammen.

 

Freud und Leid beim Verkehrsausbau

 

Für Ostbayern Positiv: Die Elektrifizierung der Bahnlinie Regensburg –Schwandorf – Hof wird vom Bund als „vordringlicher Bedarf“ eingestuft. „Damit hat sie gute Chancen, bis 2030 realisiert zu werden“, schätzt IHK-Experte Lorenz. Von der Strecke erhofft sich der Vorsitzende des IHK-Gremiums Schwandorf, der Unternehmer Hubert Döpfer, „Impulse für die Infrastruktur“. Nicht zufrieden zeigen sich die Unternehmen beim Ausbau der B 85 zwischen Amberg, Schwandorf und Roding. Der soll in weiten Teilen vierspurig werden, hat aber laut Referentenentwurf nur geringe Aussichten auf Realisierung. „Die IHK wird sich in das offizielle Beteiligungsverfahren einbringen, den das Bundesverkehrsministerium bis Anfang Mai ermöglicht“, verspricht Lorenz. Die Wirtschaftsvertreter werden sich dabei auch für den Ausbau der Schiene von Regensburg über Schwandorf nach Tschechien einsetzen. Hier sind die Chancen für eine Realisierung bis 2030 auf der deutschen Seite wohl gering. Die Tschechischen Nachbarn indes hätten ihre Hausaufgaben für den Ausbau der Bahnstrecke München-Prag schon längst gemacht.

 

IHK setzt auf starken Standort

 

Der IHK-Gremiumsvorsitzende Hubert Döpfer und der Schwandorfer Landrat Thomas Ebeling stellten in ihren Grußworten den Mitgliedern der IHK-Vollversammlung die vom produzierenden High-Tech-Gewerbe geprägte Wirtschaftsstruktur des Landkreises vor. Ebeling weiß, dass die Investitionen von Unternehmen, etwa in den gemeinsam vermarkteten Gewerbegebieten am Autobahnkreuz von A 6 und A 93, der Region Schwung verleihen. „Allein in den letzten beiden Jahren haben unsere Unternehmen 2.500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Insgesamt sind 2014 und 2015 90 Millionen Euro von rund 30 kleinen und mittelständischen Unternehmen investiert worden.“ Schwandorfs Landrat freut sich auf die Zusammenarbeit mit der neuen IHK-Geschäftsstelle in Wackersdorf in der Eichenstraße 1. IHK-Mitarbeiter Manuel Lischka ist ab sofort erster Ansprechpartner für die Wirtschaft im Landkreis Schwandorf. Gremiumsvorsitzender Hubert Döpfer betont, dass für die Unternehmen im Landkreis der Weg zur IHK jetzt kurz ist.

 

Branchentrends und ein besonderes Jubiläum

 

Die 85 Unternehmerinnen und Unternehmer der Region nutzen ihre IHK-Vollversammlung zum intensiven Austausch. Einblicke in ihre Branchen gewährten dieses Mal Dr. Rudolf Gingele von der Sparkasse Regensburg und Dr. Alois Plößl vom Rhaner-Bräu im Landkreis Cham. Gingele referierte über Herausforderungen der Banken im Zeitalter der Digitalisierung. „Heute kommt ein Kunde im Schnitt nur noch einmal pro Jahr in die Bankfiliale. Alle anderen Male besucht er uns online.“ Rhaner-Brauer Plößl informierte die Mitglieder des Gremiums anlässlich des 500-jährigen Jubiläums des bayerischen Reinheitsgebots darüber, was dieses Gesetz für die Bierkultur im Freistaat bedeutet.

 

[i]Bildunterschrift: Bei der IHK-Vollversammlung in Schwandorf (v.l.): IHK-Präsident Gerhard Witzany, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes, die IHK-Vizepräsidenten Karin Siegert, Dr. Rolf Pfeiffer, Peter Esser, Dr. Alois Plößl und Bernd Fürbringer sowie der Gastgeber, Schwandorfs Landrat Thomas Ebeling.[/i]

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