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Polizeiarbeit hautnah - Betriebspraktikum bei der Bundespolizei

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WALDMÜNCHEN. Elf Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen weiterführender Schulen sowie eine Abiturientin nutzten in der ersten Woche der Osterferien die Gelegenheit hinter die Kulissen des Polizeiberufes zu blicken. Gelegenheit dazu bot ein dreitägiges Betriebspraktikum der Bundespolizeiinspektion Waldmünchen.

 

Überwiegend kamen die Teilnehmer aus den Landkreisen Cham und Schwandorf. Das Praktikum sollte den Schülerinnen und Schülern als Orientierung für die Berufswahl dienen und ein möglichst realistisches Bild der Bundespolizei vermitteln.

 

Stellvertretend für den abwesenden Inspektionsleiter begrüßte Erster Polizeihauptkommissar Martin Becker die interessierten Schüler. Er verhehlte dabei nicht, dass der Polizeiberuf, wie jeder andere Beruf auch, Licht und Schattenseiten habe. Wer sich aber flexibel zeige, habe bei der Bundespolizei besten Aussichten auf vielfältige Berufsperspektiven. Das Praktikum sei als Entscheidungshilfe für die spätere Berufswahl zu verstehen.

 

Nach einer allgemeinen Information über die Bundespolizei wies Polizeihauptkommissar Josef Pongratz die interessierten Schülerinnen und Schüler in die speziellen Aufgaben der Bundespolizeiinspektion Waldmünchen mit ihren bahn- und grenzpolizeilichen Schwerpunkten ein. Die Praktikanten bekamen auch die Gelegenheit Gespräche mit dem Dienstgruppenleiter, mit Kontroll- und Streifenbeamten sowie Beamten des Ermittlungsdienstes zu führen. Weiter durften sie das Abnehmen von Fingerabdrücken üben, erhielten Einblicke in die Spurensicherung und durften Teile der persönlichen Ausrüstung ausprobieren, wie zum Beispiel gegenseitig Handschellen anlegen .

 

Praxis hautnah durften die die Teilnehmer in Furth im Wald erleben. Am dortigen Bundespolizeirevier durften sie den zivilen Fahndern über die Schultern schauen.

Zunächst erhielten sie eine Einweisung in die vielfältigen Fahndungsaufgaben, wie zum Beispiel die Überwachung der Verbringungsverbote von unerlaubten Waffen und Drogen oder das Feststellen von unerlaubt eingereisten Personen. Anschließend wurde es spannend. In sicherer Entfernung, aber doch so nah, die Tätigkeiten der Bundespolizisten genau beobachten zu können, durften sie das Anhalten von Fahrzeugen, die Kontroll- und Durchsuchungsmaßnahmen sowie Fahndungsüberprüfungen beobachten. Dabei wurden sie Zeugen wie die Beamten einen Fahrer aus dem Verkehr zogen, weil dieser sein Fahrzeug unter Drogeneinfluss geführt hatte. Auch eine unerlaubt eingereiste Person ohne die erforderlichen Einreisepapiere wurde in dieser Zeit festgestellt.

 

Der zweite Tag führte die Praktikantinnen und Praktikanten nach Schwandorf in das Gemeinsame Zentrum (GZ). Dort arbeiten tschechische und deutsche Zollbeamte sowie tschechische und bayerische Landespolizisten und Bundespolizisten zusammen, um schnell und effektiv grenzüberschreitende Rechtsprobleme zu lösen.

Ein besonderes Highlight war der Besuch der Fliegerstaffel Oberschleißheim, Außenstelle Schwandorf. Ein Pilot, ein Bordmechaniker und so genannter Systemoperator (Bediener z. B. der Infrarotkamera, der Fotokamera usw.) beantworteten Fragen zu Ausbildung und Aufgaben des fliegenden Personals sowie zu dem am Standort Schwandorf stationierten Helikopter EC 155.

 

Am Nachmittag ging es dann weiter nach Regensburg in das dortige Bundespolizeirevier. Hier erfuhren die 15- bis 20-Jährigen alles Wissenswerte über die bahnpolizeilichen Aufgaben der Bundespolizei. Ein erfahrener Gruppenleiter berichtete ebenso aus seiner Praxis wie ein erfahrener Ermittlungsbeamter.

 

Dass der Polizeiberuf körperlich durchaus anspruchsvoll ist, erfuhren die Teilnehmer des Praktikums am dritten Tag. Sie durften an einem Polizeitraining teilnehmen und im Sport-Einstellungstest für die Bundespolizei ihre körperliche Fitness unter Beweis stellen. Zum Abschluss stellte Hauptkommissar Pongratz weitere Verwendungsmöglichkeiten innerhalb der Bundespolizei vor und beantwortete noch zahlreiche Fragen zu Einstellungsvoraussetzungen und Karrieremöglichkeiten.

 

Bei der Verabschiedung freute sich der stellvertretende Inspektionsleiter Martin Becker über die durchwegs positive Resonanz und über den mehrfach ernsthaft geäußerten Berufswunsch Bundespolizist/-in. Die Bundespolizeiinspektion Waldmünchen führt alljährlich in den Osterferien ein dreitägiges Praktikum durch.

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