Aktuelles aus Regensburg

And the winner is...

|   Regensburg

REGENSBURG. Langsam verdrängt die Sonne die dunklen Tage in Regensburg und das Licht kehrt zurück in die Domstadt. Fünf Tage lang frönten knapp 1700 Zuschauer aus der ganzen Republik den Schattenseiten der Unterhaltung. Horror, Thriller und Sci-Fi aus der ganzen Welt standen beim 9. HARD:LINE Film Festival auf dem Plan, es wurden Deutschland-, ja sogar Weltpremieren gefeiert.

Es wurde diskutiert und geurteilt, sowohl vom Publikum als auch von der dreiköpfigen Jury, die den Gewinner des renommierten Méliès D’Argent zu finden beauftragt wurde. Fündig wurden sowohl die Fachjury als auch die Fans. Auch 2022 wurden daher am Abschlussabend des Festivals drei Awards überreicht.

Die „Silver Razor Blade“, die in Anspielung auf das Logo des Festivals ins Leben gerufen wurde und den aus Publikumssicht besten Kurzfilm kürt, ging dabei an die spanische Produktion DANA. Regisseurin Lucía Forner Segarra war eigens aus Spanien angereist, um dem Festival beizuwohnen und konnte so den Preis persönlich entgegennehmen. Knapp dahinter landete auf Platz zwei die deutsche Produktion O von Dominik Balkow, die in starken Bildern eine Suchtmetapher auf die Leinwand brachte, die in bester Lynch-Tradition zu den Highlights des Festivals zählte. Auch die Jury war von Balkows Film so angetan, dass sie eine lobende Erwähnung fand.

Erstmals standen gleich drei deutsche Langfilme im Programm des Festivals, die allesamt unter den besten vier Filmen in der Publikumsabstimmung waren und so zeigten, dass Genrekino in Deutschland durchaus eine Zukunft hat. Mit deutlichem Abstand gewonnen hatte jedoch der Crowd-Pleaser HOLY SHIT!, bei dessen Weltpremiere das Team zahlreich erschienen ist. Der mit 75% Auslastung ausverkaufte Saal tobte und wurde regelrecht auf den Kopf gestellt. Regisseur Lukas Rinker konnte die „Golden Razor Blade“ zwar nicht selbst entgegennehmen, aber sein Produzent Tonio Kellner bestellte bei der Verleihung überglückliche Grüße. Auf Platz 2 landete die amerikanische Puppenhorrorkomödie FRANK & ZED, während die Plätze drei und vier an die deutschen Filme ARBORETUM und DAWN BREAKS BEHIND THE EYES gingen.

Der renommierteste Preis des Festivals ist jedoch zweifelsfrei der Mèliès D’Argent, den man bei HARD:LINE als einziges deutsches Mitglied in der Méliès International Festivals Federation (MIFF) überreichen darf. Der Gewinner des Regensburger Wettbewerbs wird im Oktober gegen die Gewinnerfilme aller anderen Föderationsfestivals antreten und um die Auszeichnung als bester europäischer fantastischer Kurzfilm buhlen. Die Jury des neunten HARD:LINE Film Festivals freute sich darüber, diesen angesehenen Award der spanischen Produktion SURVIVERS zu verleihen. Regisseur Carlos Gómez-Trigo konnte zwar nicht selbst vor Ort sein, ließ es sich aber nicht nehmen, ein Grußvideo an die Donau zu schicken.

Auch wenn das Festival in seiner physischen Form am Sonntag ein Ende fand, ist das Event noch nicht vorbei. Von 14. bis 24. April werden die meisten der hier genannten Filme noch über die Online-Variante des Filmfests zu sehen sein. Reinklicken lohnt sich also.

Weitere Informationen unter www.hardline-filmfestival.com.

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Foto: Werner Damboeck