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Die andere Bühne sagte leise Servus…

|   Regensburg

REGENSBURG. …obwohl, leise war die letzte Veranstaltung dieser Kleinkunstbühne am 18.11.2022 nun wirklich nicht!  Es wurde eher ein Feuerwerk an unterschiedlichen Künstlern abgebrannt, jeder in seinem Fach ein absoluter Knaller!

Die häufigste Frage war allerdings die nach dem Warum! Nun, wie alle Kleinkunsttheater litt auch die andere Bühne an drastischem Zuschauerschwund. Nach dem Ausbluten während Corona bleiben die Leute jetzt zuhause, weil sie sich da bequem eingerichtet haben mit Couch und Netflix und die neue Panik die fleißig geschürt wird ist die vor Heizkosten, Winter und Krieg.

Das Resultat, die Kultur bleibt wieder einmal auf der Strecke….
Erschwerend kam für die andere Bühne hinzu, dass sie als einzige Bühne keinen Cent Unterstützung bekam, denn der Spielort liegt knapp außerhalb der Stadtgrenzen, so dass die Stadt keine Förderung zahlen kann, der Landkreis verweist aber darauf, dass es ja letztendlich ein Regensburger Verein ist und nimmt das als Anlaß, nicht zu helfen. Und deswegen beschloß die gesamte Vorstandschaft dieses eVs, den defizitären Spielbetrieb einzustellen.

Zur letzten Vorstellung in der gut geheizten Eventhall Airport in Obertraubling aber kam dann ein erlesener Künstlerkreis, allen voran der urbayerische Münchner Komödiant Manfred Abholzer, ein guter Freund und Weggeselle seit Beginn der anderen Bühne! Mit verschmitzten Gedichten, wunderbaren Rollenspielen und besonders mit seinen Interpretationen des Löffelschlagens begeisterte er die Besucher.

Den musikalischen Part bestritt Roland Wälzlein, Mr. Fish and Scale, ein international erfahrener Singer und Songwriter aus Nürnberg, der die Gäste mitriß! Artistisch dann entführte der 8-fache Jonglierweltmeister Thomas Dietz alle mit seiner Light-Show, die zwischen leise romantisch bis furios alle Nuancen bot.


Den Abend moderierte der Gründer und Vorstand der anderen Bühne, Rudy Christl, mit magischen Einlagen die bei den Zuschauern offene Münder und über den Köpfen große Fragezeichen hinterließen. Magie, für die man auch auf Youtube & Co vergeblich nach der Lösung sucht. Am Ende dankten alle Anwesenden mit 5 Minuten Standing Ovations und zu dem Abschiedssong „time to say good bye“ wurde auch die eine oder andere Träne verdrückt.

Rudy Christl ließ die Hoffnung durchblicken, vielleicht in 2024 nochmal zu starten, wenn die Menschen wieder offener sind für die Kleinkunst, die monatlichen Termine im Airport hat er zumindest schon mal gesichert. Aber ob das klappt, die Zukunft wird  es zeigen…

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Alle Fotos: © Dietmar Beck