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Schmidmühlener Eigengewächs legt fantastisches Jahr hin

|   Amberg-Sulzbach

SCHMIDMÜHLEN. (lst) Mit Superlativen soll man ja bekanntlich sparsam umgehen. Aber das, was der in Burglengenfeld geborene Matthias Schmid, früherer Jugendspieler des Golf- und Landclubs (GLC) Schmidmühlen, Ende September im schweizerischen Zürich wiederum geschafft hat, kann man beruhigt als „die nächste Sensation“ bezeichnen. Denn der 22-Jährige holte sich bei der Europameisterschaft der Herren im Einzel erneut den Sieg und verteidigte damit seinen Titel aus dem Vorjahr.

War der Sieg bei der EM 2019 in Österreich schon unfassbar, so toppte sie Schmid in der Schweiz nochmals. Denn nach dem EM-Titel im letzten Jahr und dem EM-Sieg vor kurzem mit der deutschen Nationalmannschaft machte der für den GC Herzogenaurach, mit dem er vor einer Woche bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft die Bronzemedaille holte, spielende 22-jährige Profi, der in Maxhütte-Haidhof wohnt, bei der Einzel-EM in Zürich das Triple perfekt.

Nach einer hervorragenden Schlussrunde, vor der er zusammen mit seinem Teamkollegen Nick Bachem mit jeweils 201 Schlägen gleichauf lag, war Matthias am Ende mit fünf Schlägen Vorsprung erneut nicht zu schlagen und stand wiederum ganz oben auf dem Treppchen. Er spielte eine 66er-, 71er-, 64er- und abschließend eine 72er-Runde und kam insgesamt auf 273 Schläge (11 unter Par).

„Wir gratulieren unserem Matthias, der ja kürzlich unsere Vereinsmeisterschaft gewonnen hatte, zu dieser außergewöhnlichen Leistung ganz, ganz herzlich und sind mächtig stolz darauf, so ein Talent aus unserem Club hervorgebracht zu haben“, freut sich GLC-Marketing-Vorsitzender Frank Käfer.

„Unglaublich, was der Matthias da vollbracht hat. Er hat sich bei uns die ersten Sporen verdient und mit dem Golfspielen angefangen. Schon damals, vor rund elf Jahren, war zu erkennen, dass er ein sehr großes Talent ist“, so Käfer weiter, der früher als Jugendwart den Nachwuchs-Golfer betreute. Zudem, so der GLC-Funktionär weiter, habe Matthias nie den Kontakt zu seinem Heimatverein verloren. Im Gegenteil: Heuer nahm er, wie erwähnt, auch an der Club-Meisterschaft teil, gewann diese souverän und hielt kurz danach sogar eine Trainingseinheit für die Schmidmühlener Nachwuchs-Golfer.

Nach Stephan Gross, der 2008 in Dänemark den Titel gewonnen hatte, ist Schmid in einer Reihe mit zahlreichen großen Namen, die sich auf dem Pokal verewigen durften und heute teilweise als Major-Sieger auf den Touren der Welt zu Hause sind. „Der erneute Titel bedeutet mir unglaublich viel und ich freue mich riesig“, sagte Schmid nach seinem Erfolg überglücklich.

Vom Erfolg beeindruckt war auch Bundestrainer Ulli Eckhardt aus Vohenstrauß, der als damaliger Stützpunkttrainer in Bayern den kleinen, achtjährigen „Matti" im Training hatte. „Hätte man mir damals gesagt, dass dieser Knirps einmal Einzeleuropameister wird und die gesamte Elite des Welt-Amateurgolfsports schlägt, hätte ich das wahrscheinlich nicht geglaubt. Es ist wirklich eine tolle Geschichte und es freut mich wahnsinnig für ihn. Matthias ist erneut ein würdiger Champion“, so Eckhardt.

Schmid begann im Alter von fünf Jahren beim GLC Schmidmühlen mit dem Golfen. „Bei uns hat er die ersten Schwünge gemacht“, erinnert sich Käfer. „Sein Vater Roland war damals Pro bei uns und erzielte sensationelle Erfolge mit der AK14-Mannschaft“, blickt Käfer zurück. Unter anderem wurde Schmid zusammen mit Jan Hatosch, Gianni Käfer, Alexander Winkler und Jonas Liebich Bayerischer Meister und landete bei der DM auf dem dritten Rang. „Matti war vor zehn Jahren schon herausragend und vor allem bodenständig. Es war klar, dass er seinen Weg machen wird. Ein Zeichen unserer sehr guten Jugendarbeit“, so Käfer.

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Zusammen mit AK14-Mannschaft des GLC Schmidmühlen holte sich der Burglengenfelder Matthias „Matti“ Schmid (r.) vor zehn Jahren bei der DM die Bronzemedaille. (Foto: lst)
Zusammen mit Bundestrainer Ulli Eckhardt (r.) bejubelte Matthias Schmid den Sieg bei der Einzel-Europameisterschaft. (Foto: DGV)