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'Arm und Reich'

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BURGLENGENFELD. Am Dienstag, 3. Februar 2015, findet um 19 Uhr eine Abendführung zum Thema „Arm und Reich – Lebensnotwendiges und Luxusgüter im 19. Jahrhundert“ im Oberpfälzer Volkskundemuseum statt. Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl stellt Abteilungen vor, in denen Möbel, Geschirr, Kleidung, Hausrat und Wandschmuck aus dieser Zeit zu finden sind.

 

Dabei geht es um die Frage, welche Einrichtungsgegenstände und Geräte zum alltäglichen Leben unverzichtbar waren und wieviel Luxus sich die Menschen in Stadt und Land darüber hinaus leisten konnten. Der Eintritt zur Abendführung kostet 50 Cent pro Person. Für das Leben der oberpfälzischen Bevölkerung im 19. Jahrhundert galt das Sprichwort „Not macht erfinderisch“. Oft staunt man heute darüber, wie karg und bescheiden das Leben früher war. Alle Rohstoffe – Holz, Eisen, Papier und Textilien – wurden oft über Generationen weiter verwertet; einmal angeschaffte Dinge wurden umgebaut und so lange verwendet, bis sie im wörtlichen Sinne aufgebraucht waren. Bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein gab es so gut wie keinen Abfall, dessen Menge und Entsorgung heute in Form von Plastik und anderen Kunststoffen so große Probleme bereiten.

 

Einen gewissen Luxus aber leistete man sich auch früher, etwa indem zu besonderen Gelegenheiten wertvolles Silberglas oder Porzellan, Seidenstoffe für Schürzen und Tücher oder Schmuck für das Trachtengewand angeschafft wurden. Solche Luxusgüter musste man sich mühsam absparen. Anhand von ausgewählten Exponaten lassen sich der alltägliche Zwang zur Sparsamkeit und die seltenen, kleinen Freuden des Konsums ablesen. So sind auf den erhaltenen historischen Fotografien die Personen meist im Festtagsgewand, aber kaum einmal in einer alltäglichen Situation abgebildet – auch ein Bild von sich machen zu lassen, war früher Luxus und ist im Zeitalter der sintflutartig geknipsten „Selfies“ kaum noch vorstellbar.

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