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Premiere für den Burglengenfelder Gewerbestammtisch

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BURGLENGENFELD. Premiere im Rathaus: Auf Einladung von Bürgermeister Thomas Gesche haben sich dort Unternehmer und Geschäftsleute zum ersten Burglengenfelder Gewerbestammtisch getroffen. Der Gastreferent, MdB Karl Holmeier, bezeichnete dies als „gute Idee“: „Zusammensetzen, miteinander reden – dabei erfährt man viel, dabei ergeben sich oft neue Kontakte und Möglichkeiten zu Kooperation.“

 

Genau das ist laut Gesche auch Sinn und Zweck des Gewerbestammtisches, der in regelmäßigen Abständen wiederholt werden soll. „Wir möchten Ihnen wichtige Ansprechpartner vor Ort vorstellen, Ihnen wichtige Informationen aus Stadt, Land und Bund zukommen lassen. Wir möchten eine bessere Vernetzung der Gewerbetreibenden vor Ort ermöglichen und die Zusammenarbeit zwischen den Gewerbetreibenden und der Stadt optimieren“, sagte der Bürgermeister.

 

Er freute sich, dass 14 Unternehmer, Geschäftsleute und Vertreter der Banken der Einladung zur Premiere des Gewerbestammtisches gefolgt waren. Gesche bezeichnete Burglengenfeld als „einen höchst attraktiven Gewerbestandort“ vor den Toren der Boomtown Regensburg. Er erinnerte an die repräsentative Bürgerbefragung im Rahmen des ISEK-Prozesses, in der die Bürgerinnen und Bürger der Stadt ein zu 100 Prozent positives Image attestiert und insgesamt die Schulnote 1,7 vergeben hatten. „Dazu tragen Sie einen ganz wesentlichen Teil bei, Sie schaffen Arbeitsplätze und sorgen für ein breites Angebot in Einzelhandel und Dienstleistungen“, sagte Gesche seinen Gästen.

 

MdB Karl Holmeier spannte in seinem Referat einen weiten Bogen von der gesamtwirtschaftlichen Lage in Deutschland („hervorragend“) über die Energiepolitik und den Breitbandausbau bis hin zu speziellen Förderprogrammen von Bund und Land für klein- und mittelständische Unternehmen, etwa bei Thema Cyber-Sicherheit.

 

In der Diskussion ging es unter anderem um die angespannte Verkehrssituation im Großraum Regensburg. Stephan Ebensberger, Geschäftsführer der erutec GmbH, bezeichnete den Pfaffensteiner Tunnel als Nadelöhr. Dabei gehe es nicht nur um die Belastung der Autobahn durch den Schwerverkehr: „Morgens um 7 Uhr stehen hauptsächlich Pkw vor dem Tunnel“, sagte Ebensberger. Die Bevölkerung in Burglengenfeld und im Städtedreieck wachse. Die Frage sei: „Wie kommen diese Menschen nach Regensburg?“

 

Holmeier antwortete, die weiträumige Umgehung von Regensburg gestalte sich schwierig, Projekte dort wie die Sallerner Regenbrücke, der Ausbau der Nordgaustraße und des Lappersdorfer Kreisels seien Teil einer kontroversen Debatte. Eine Verbesserung versprach sich der Abgeordnete vom auf den Weg gebrachten sechsspurigen Ausbau der A3 zwischen Rosenhof und Nittendorf. Zudem solle die B85 zwischen Schwandorf und Cham durchgehend vierspurig ausgebaut werden. Diese Projekte könnten für eine Entzerrung des Verkehrs im gesamten Großraum sorgen. Auf der Schiene stehe die Elektrifizierung der Bahnstrecke Regensburg – Hof an. Und Gesche ergänzte, die Bürgermeister im Städtedreieck seien im Gespräch darüber, wie der ÖPNV verbessert werden könne.

 

Wenig Hoffnung konnte Holmeier Lothar Taubert vom gleichnamigen Dental-Labor machen, der nachgefragt hatte, ob nicht Behörden oder Außenstellen von Hochschulen im Städtedreieck angesiedelt werden könnten. Hier seien die Entscheidungen teils bereits vor Jahren gefallen.

 

Dr. med. vet. Andreas Kneißler vom Labor Kneißler forderte angesichts des Mangels an geeigneten Auszubildenden und Hilfskräften von der Politik „einen klaren Kurs“, was die Beschäftigungsmöglichkeiten von Flüchtlingen und Asylbewerben angeht. Hier habe es in den vergangenen Wochen und Monaten widersprüchliche Aussagen gegeben, Unternehmen bräuchten aber Planungssicherheit. „Hier tut sich was“, kündigte Holmeier an und verwies auf ein erst jüngst geführtes Gespräch mit Innenminister Joachim Hermann.

 

In der Diskussion um die Zukunft des Mittelstandszentrums Maximilianshütte machte sich Bürgermeister Gesche stark für einen Burglengenfelder Gewerbereferenten, der sich im Rathaus um die Ansiedlung neuer Betriebe, das Stadt- und Standortmarketing sowie um die Sorgen und Anregungen bestehender Unternehmen kümmern könne. Sympathie für so einen Gewerbereferenten bekundete u.a. Bernhard Nußstein, vor allem im Hinblick auf die von Holmeier genannten Förderprogramme. Davon wüssten kleinere Betriebe häufig nichts. Und wenn, schrecke sie der bürokratische Aufwand häufig ab.

 

Teilnehmer am ersten Burglengenfelder Gewerbestammtisch:

 

Thomas Beer, Gebietsdirektor Sparkasse im Landkreis Schwandorf

Stephan Ebensberger, Geschäftsführer erutec GmbH

Bernd Fischer, Gärtnerei Fischer und Vorsitzender des Wirtschaftsforums

Stefan Grasser, Inhaber Edeka-Markt im Naabtalcenter

Franz Grundner, Kfz Reifen Grundner GmbH

Dipl.- Ing. Arnolf Kneißler und Dr. med. vet. Andreas Kneißler, Labor Kneißler GmbH & Co. KG

Alexandra Krös-Stengel, Die Reise-Burg

Christian Kühlinger, K&K Spezialgerüstbau GmbH, ebc-design

Bernhard Nußstein, Spielwaren Nußstein

Thomas Stalla, Mitglied des Vorstands der Raiffeisenbank Schwandorf-Nittenau

Lothar Taubert, Dental-Labor Taubert

Lothar Weber, BioMarkt Burglengenfeld

Henrik Wesseling, Werkleiter Burglengenfeld, HeidelbergCement AG

 

Teilnehmer von Seiten der Verwaltung:

Bürgermeister Thomas Gesche

Thomas Wittmann, Geschäftsleitender Beamter

Franz Haneder, Stadtbaumeister

Gerhard Schneeberger, Leiter der Bauverwaltung

Michael Hitzek, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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