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Stimmungsvoller Neujahrsempfang in Neumarkt

|   Neumarkt

NEUMARKT. Zu einem stimmungsvollen Neujahrsempfang konnte Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann rund 450 Gäste im Historischen Reitstadel begrüßen, darunter neben vielen Ehrengästen auch die Referentin des Abends Birgit Lutz, die als Journalistin und Expertin für die arktischen Regionen den Festvortrag übernommen hatte. Für die musikalische Umrahmung sorgte das „Feuerbach Quartett“. Ebenfalls im Rahmen des Neujahrsempfangs wurde die Auszeichnung „Stille Helden 2019“ durch Oberbürgermeister Thumann und den Vorsitzenden der Freiwilligen Agentur Neumarkt (FAN) Sebastian Schauer verliehen. Der mit insgesamt 1.000 Euro dotierte Preis ging diesmal an Lucie Paul und Tobias Kremmel als Einzelpersonen sowie an das „Fair Kultur Café Immergrün“ im Bereich der Organisationen.

In seiner Rede griff Neumarkts Oberbürgermeister Thumann aktuelle Gedenktage heraus. Im Hinblick auf 75 Jahre Kriegsende stellte er die Werte Frieden, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte in den Mittelpunkt und wies darauf hin, dass es gerade in der jetzigen Zeit wichtig sei, diese verstärkt zu vertreten und an sie zu erinnern. Über viele Jahre hinweg habe die Entwicklung die Menschen immer mehr zu einem „homo oeconomicus“ werden lassen. Folglich stehe der persönliche Nutzen für viele im Vordergrund und das auch im Hinblick auf das Zusammenleben. Auf diese Weise fehle aber der Zusammenhalt in der Gesellschaft und die sozialen Beziehungen werden schwächer. Dafür haben laut Oberbürgermeister Thumann zudem die sozialen Medien gesorgt, so dass die Menschen zusehends vereinzelt und isoliert leben. Dann sei es nicht mehr weit, bis sie sich von einer Welt der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten und Informationen überfordert fühlen. Die Folge sei, dass einfache Lösungen gesucht und erwartet werden, die ihnen dann auch manche Gruppierungen versprechen. Auf diese Weise sei der Erfolg so mancher Gruppierung zu erklären. Es sei daher unumgänglich, dass die vernunftorientierte Menschen sich wieder darauf besinnen, Werte wie Menschenwürde, Menschrechte, Demokratie, Frieden und Freiheit nicht als Selbstverständlichkeit anzusehen, sondern diese tatkräftig vertreten.

Dies wird darüber hinaus bei einem anderen Jubiläum deutlich, der Wiedervereinigung West- und Ostdeutschlands im Jahr 1990. Denn diese sanfte Revolution sei ohne Gewalt und auf der Basis von Recht und Ordnung über die Bühne gegangen. Und das sei ein starkes Zeichen für eine gute und gelebte Demokratie für die es keine Alternative gibt. Vor Ort beweise die Neumarkter Gesellschaft immer wieder, dass demokratische Prinzipien gelebt werden, etwa im Hinblick auf die Entstehung der Neumarkter Nachhaltigkeitsstrategie, wo in Workshops und in Bürgerforen alle zur Teilnahme aufgerufen waren. Hier wie in vielen anderen Feldern zeige sich laut Oberbürgermeister Thumann, wie gut es sei, wenn man zusammenwirke. Denn nur so könne man viel für die Stadt und ihre Bürger erreichen. Dies werde auch 2020 wieder so sein.

Die Referentin des Neujahrsempfangs Birgit Lutz entführte die Besucher dann nach Grönland und schilderte eine Tour über das Inlandeis und wie sehr man dort gefordert sei. Sie schilderte auch die Momente, in denen das Scheitern nahe war und sie selber Grenzerfahrungen erlebt hat. Dabei wurde deutlich, dass es bei solchen außergewöhnlichen Projekten darauf ankomme, wie gut das Team zusammenwirkt und auch gemeinsam einen Plan verfolgt. Alleingänge seien dabei oft das Ende einer Tour. Lutz zeigte aber auch, wie sich die Menschen vor Ort dem Land und den Bedingungen anpassen müssen und auch wie sehr sie von Klimaeinflüssen beeinträchtigt werden. Im Anschluss an ihren Vortrag erhielt sie von Oberbürgermeister Thumann ein Essenspaket als „Notration“. Anschließend trug sie sich ins Goldene Buch der Stadt ein.

Am Ende des Neujahrsempfangs verliehen Oberbürgermeister Thumann und der Vorsitzende der FAN Sebastian Schauer die Auszeichnung „Stille Helden 2019“. Sie ging diesmal an Lucie Paul, die in verschiedensten Einrichtungen und Vereinen aktiv ist, unter anderem auch im Seniorenbeirat sowie im Kneipp-Verein. Außerdem engagiert sie sich im Leb-Mit-Laden, unterstützt eine Yoga-Gruppe sowie eine Sitz-Gruppe im Tiroler Hof und sie leitet einen Gedächtniskurs. Eine weitere Auszeichnung „Stille Helden 2019“ ging an Tobias Kremmel, der seit vielen Jahren für den SV Pölling als Linienrichter aktiv ist. Zudem hat er ein Benefiz-Spiel zugunsten der Lebenshilfe initiiert und dafür die Werbung sowie das gesamte Marketing übernommen. In der Kategorie Organisation ging der Preis „Stille Helden 2019“ an das „Fair Kultur Café“ e. V. Der Verein betreibt das „Café Immergrün“ im Burgerhäusl, wobei das gesamte Team ehrenamtlich tätig ist und sich in besonderem Maße für eine nachhaltige Entwicklung in Neumarkt einsetzt. Ein umfangreiches Programm und viele praxisbezogene Workshops gehen über den eigentlichen Café-Betrieb weit hinaus.

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Stille Helden (Fotos: © Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt)
Fotos: © Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt
Fotos: © Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt