NEUHAUS. Wie das so ist, wenn irgendwo in Nordbayern an einem 3. Oktober nicht nur die Waldnaab fließt, sondern auch der Zoigl. Nur noch in fünf Ortschaften Deutschlands wird der gute und originale – oder wie man auch sagt „gesunde“, weil natürliche - Zoigl gebraut.

Der Zoigl ist ein hausgemachtes, herrlich süffiges Kellerbier, das in jenen oberpfälzer Häusern, die aus Jahrhunderter alter Tradition noch Braurechte besitzen, diesen mit vier- bis sechswöchigem Abstand im Kommunbrauhaus herstellen und feil bieten. Und da wo er, der frische Zoigl, zum Genuss angeboten wird, sprich ózeigelt – angezeigt - hängt als Markenzeichen ein Stern über der Haustür. Am 3. Oktober ist vieles anders, besonders in Neuhaus/Windischeschenbach (Opf.) wo der Kommunbrautag des traditionsreichen Zoigl-Bieres seit einigen Jahren gefeiert wird. Anlass, dass einmal im Jahr die Neuhauser Hausbrauer ihren selbstgebrauten Urtrunk und hausgemachte Speisen den Gemeinde-Nachbarn und zahlreichen Gästen zeitgleich anbieten. Einen Tag und mindestens eine halbe Nacht lang ist der Markplatz für den Straßenverkehr gesperrt, während die Autoschlüssel in die (Bier-)Keller verbannt sind. Die Fortbewegung geschieht in Neuhaus am Tag der Einheit anfühlsam gemütlich: man rückt von Bierbank zu Bierbank und feiert mit’m Nachbarn und mit Gästen friedlich-fröhlich-feucht, auf dass alles natürlich Schöne gar kein Ende haben soll.